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27. April 2024
Europa Reise

Wo in München der Charme lebt

Bayerns Hauptstadt ist viel mehr als seine bestens bekannten Sehenswürdigkeiten. Mit einer Viertelliebe-Führung können Sie das andere München jetzt kennenlernen. Eine Tour durch den Bezirk Neuhausen-Nymphenburg.

Botanischer Garten München Nymphenburg
Der Botanische Garten neben dem Schloss Nymphenburg ist eine wahre Augenweide. © München Tourismus/Bernd Römmelt

Der Name verrät es: Reidun Alvestad-Aschenbrenner kommt eigentlich aus Norwegen. Doch bereits vor 40 Jahren hat sie ihre neue Heimat im Münchner Bezirk Neuhausen gefunden. „Das Tolle hier ist, dass man sofort das Gefühl hat, hier zu Hause zu sein“, schwärmt sie. Und dieses Gefühl, diese Lebensqualität vermittelt sie seit vielen Jahren auch Stadtbesuchern, die hierherkommen und für sie neue Seiten von München kennenlernen wollen.

Dafür ist Neuhausen-Nymphenburg im Westen Münchens bestens geeignet. Als einer der Guides der Viertelliebe-Führungen taucht Reidun mit ihren Gästen tief ein in das Viertel. „Ich wandere gerne den Weg entlang des Nymphenburger Schlosskanals. Ein Fixpunkt bei meinen Touren sind auch der Friedhof bei der Winthirkirche, die Herz-Jesu-Kirche als architektonisches Highlight und das angrenzende Viertel Gern, das früher ein lebendiges Künstlerviertel war.“

Bekanntes und Unbekanntes

Die Top-Attraktion des Viertels ist das Schloss Nymphenburg. Was jedoch weniger bekannt ist: Rundherum gibt es eine Vielzahl an Museen und das tiefenentspannte Viertel Neuhausen, dessen Geschichte im Mittelalter mit einem Bauernhof begann. Daraus wurde Neuhausen, das im Jahr 1890 in München eingemeindet wurde. Heute sind Neuhausen und Nymphenburg zusammengewachsen. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier Villen und Häuser im beliebten Stil der Gründerzeit errichtet. Wer durch die Gassen streift, atmet also Geschichte. Jede zweite Immobilie steht unter Denkmal- oder Ensembleschutz!

Ein Paar sitzt auf einer Brücke mit Blick auf das Schloss Nymphenburg
Das Münchner Viertel im Westen ist ein Grätzl der Vielfalt: vom herrschaftlichen Schloss über den gemütlichen Biergarten bis zur modernen Herz-Jesu-Kirche. © München Tourismus/Dietmar Denger

Genuss gehört immer dazu

Den Bewohnern Münchens ist Genuss kein Fremdwort, ganz im Gegenteil. Das zeigt das große Angebot an stimmungsvollen Cafés, Restaurants und Läden: Der Kaffee kommt aus kleinen unabhängigen Röstereien, Brot und Brötchen tragen das Bioland-Siegel und man scheint einem guten Tröpfchen nicht abgeneigt zu sein. Und da gibt es ja auch noch eine besondere gesellige Genussinstitution: Zwischen Neuhausen und Nymphenburg liegt der Hirschgarten, benannt nach einem Wildgehege mit Hirschen anno dazumal. Heute besucht man hier den größten Biergarten von ganz Bayern. „An Guadn!“, wie man zu sagen pflegt.

Gestärkt streift man weiter durchs Viertel, das mit Licht und Luft und viel Grün gesegnet ist. Ins Schwärmen gerät die erfahrene Gästeführerin Reidun speziell beim Botanischen Garten neben dem Schloss Nymphenburg, der im Jahr 1914 angelegt worden ist. Gerade der Frühling ist die ideale Zeit, das grüne Paradies Münchens zu besuchen. Hier erstrahlt jetzt alles in einer Blütenfülle in allen nur erdenklichen Farben. Besonders zur Zeit der Rosenblüte wandelt man durch eine berauschende Welt der Düfte.

Wer Interesse an der Natur, an Blumen, Pflanzen und Grün hat, der sollte sowieso unbedingt heuer nach München fahren: Bis Oktober steht nämlich Bayerns Hauptstadt ganz im Zeichen des Flower Power Festival, mit Ausstellungen, Workshops, Spaziergängen, Theateraufführungen, Installationen und vielem mehr. München blüht auf, und wie!