×
3. Mai 2024
Wirtschaft

Der perfekte Job – Realität oder Mythos?

In einem perfekten Arbeitsumfeld können wir unsere Stärken und Talente nutzen. Wir können Dinge tun, die uns Spaß machen, und uns dabei persönlich und finanziell kontinuierlich weiterentwickeln. Aber wie realistisch ist der perfekte Job überhaupt?

Textilarbeiter mit Maßband
Freude bei der Arbeit ist der Schlüssel für Zufriedenheit und Erfolg. © Getty Images

Eines vorweg: Der perfekte Job ist mehr Gefühl als genaues Berufsbild. Für manche Menschen wäre ein Traumjob, wenn sie ihr Hobby zum Beruf machen können. Andere wiederum haben eine steile Karriereleiter als Hauptfokus. Zwar hat jeder Mensch individuelle Talente, Qualifikationen, Interessen und Hobbys. Doch wählen oder finden viele damit nicht automatisch einen Beruf, der all ihre Berufsträume erfüllt. Tatsächlich sind sehr viele Menschen unglücklich in ihrem Job.

Fakt ist, dass kein Beruf absolut perfekt ist. Kaum ein Job macht immer Spaß und kommt ohne Schattenseiten aus. Das – vielleicht naive – Bild vom makellosen Traumjob ist vor allem eines: ein Traum, im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Tatsache sollte man sich bewusst sein, um nicht im Laufe seiner Karriere immer wieder enttäuscht zu werden. Allerdings kann man dem Wunsch des nahezu perfekten Arbeitsplatzes recht nahe kommen, indem man sich bei der Berufswahl wichtige persönliche Kriterien bewusst macht und bei der Bewerbung darauf achtet, den passenden Arbeitgeber zu wählen.

Job, Beruf und Berufung

Viele Menschen wählen einen Beruf, üben anschließend aber nur einen Job aus. Der Unterschied steckt bereits im Begriff: Hinter einem Beruf steckt etwas, wozu wir uns berufen fühlen. Es besteht eine tiefe, innere Verbindung zur Tätigkeit. Deshalb erfüllt sie uns auch – selbst wenn es mal nicht rund läuft. Der „Job“ hingegen dient vor allem dem Einkommenserwerb. Er kann Spaß machen, im Vordergrund steht aber meist das Geld verdienen.

Persönliche Checkliste

Ob Berufs- oder Quereinsteiger: Um im Arbeitsleben glücklich zu werden, ist es essenziell, seine Berufung zu finden und nicht „nur“ einem Job nachzugehen. Doch was braucht’s, um seine Berufung zu finden? Generell gilt: Je intensiver man sich mit seinen genauen Vorstellungen beschäftigt, desto eher wird man ein erfüllendes Berufsfeld finden. Hier eine Frage-Checkliste, die bei der Berufswahl hilfreich sein kann:

Stärken stärken

Wo liegen meine Stärken und was kann ich richtig gut? Wofür bin ich bekannt? Wie würde ich mich selbst beschreiben? Wie schätzen mich meine Mitmenschen ein?
Folgende Websites bieten Online-Stärken-Tests an: Gallup und Staerkenradar.

Leidenschaften

Wofür schlägt mein Herz? Was begeistert mich jetzt und macht mir wahrscheinlich auch noch in zehn Jahren Spaß? Könnte ich ein Hobby zum Beruf machen?

„Äußere“ Vorstellungen

Was ist mir im Alltag wichtig? Ein kurzer Arbeitsweg? Fixe Arbeitszeiten oder lieber Schichtdienst? Ein kleiner Betrieb mit familiärer Atmosphäre? Oder soll’s lieber ein großer, vielleicht sogar internationaler Konzern sein? Bin ich bereit zu reisen?

„Innere“ Erwartungen

In welchem Umfeld will ich arbeiten? Was brauche ich, um mich wohl zu fühlen? Möchte ich mit immer anderen Menschen beziehungsweise Kunden zu tun haben oder mit Kollegen, die ich gut kenne, im Büro arbeiten? Im regionalen oder internationalen Kontext? Möchte ich andere Sprachen nutzen können? In welchem Ausmaß brauche ich Möglichkeiten zur Weiterentwicklung?

Gehalt

Was wäre, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Was würde ich auch für wenig Geld machen? Wie hoch muss mein Gehalt sein, um gut leben zu können?