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3. Mai 2024
Wirtschaft

Tipps für ein überzeugendes Motivationsschreiben

Ein überzeugendes Motivationsschreiben ist oft der Schlüssel, um sich die begehrte freie Stelle in einem Unternehmen zu sichern. Wir geben bewährte Tipps zur Struktur, wie diese Zeilen gut gelingen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Frau sitzt am Schreibtisch vor Fenster und denkt lächend nach
Als Bewerber ist ein gelungenes Motivationsschreiben die beste Eigenwerbung. © Getty Images

Da man selten die einzige Person ist, die sich für eine Stelle bewirbt, ist ein gutes Motivationsschreiben definitiv die erste und oft auch die einzige Chance, sich von anderen Kandidaten abzuheben. Denn mit dem Lebenslauf alleine punktet man nicht immer. Da können etwa ein paar gut geschriebene Zeilen über die Motivation den Unterschied ausmachen zwischen zwei gleich qualifizierten Bewerbern.

Ist es notwendig?

Das Motivationsschreiben ist – wenn nicht explizit verlangt – ein freiwilliger Zusatz zur Bewerbung und kein Ersatz dafür. Es ist somit kein Muss und kann sogar unnötiger Leseballast sein, wenn es keinen erkennbaren Mehrwert für den Leser stiftet. Allerdings bietet es Bewerbern eine enorme Chance, aus der Masse hervorzustechen und Personalentscheider zu überzeugen. Es ist eine einfache Gelegenheit, für sich selbst zu werben. Grundsätzlich soll es darin um persönliche Informationen, fachliche Qualifikationen und Stärken gehen, die hervorgehoben werden können. Jedoch sollte diese Auflistung nicht eine bloße Auflistung an „was ich alles kann“ sein, und stets in Bezug zum Unternehmen stehen.

Wie wird es gestaltet?

Im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben lässt das Motivationsschreiben im Aufbau mehr formale Freiheiten und Gestaltungsspielräume zu. Es sollte nur in Sachen Layout und Design zum Rest der Unterlagen passen, gut lesbar sein und eine DIN A4-Seite nicht übersteigen.

Im Kern besteht es aus mehreren Abschnitten, die mit aussagekräftigen Überschriften klar gegliedert sein sollten. Zu empfehlen ist es, diese Überschriften als Fragen zu formulieren, gemäß „Was zeichnet mich aus?“ oder „Was waren meine größten Erfolge?“. Warum? Weil es ähnliche Fragen sind, die ein Personalmitarbeiter auch so stellen würde.

Struktur ist das A & O

Der erste Teil entspricht der Einleitung. Hier kommen die wichtigsten Qualifikationen, Talente und Stärken in den Vordergrund. Entscheidend ist, dass diese relevant für die freie Stelle sind. Sozusagen im „Hauptteil“, dem zweiten Abschnitt, soll ein Bezug zum Unternehmen und der ausgeschriebenen Position hergestellt werden. Hier soll deutlich hervorkommen, warum so eine starke Motivation für die Stelle besteht und warum man die Idealbesetzung darstellt. Kurz und präzise bringt man die Argumente auf den Punkt. Offensichtliches muss dabei nicht nochmal betont werden. Wichtiger ist es, das persönliche Alleinstellungsmerkmal gut zu vermarkten und Antworten auf die Fragen „Was macht mich einzigartig“ und „Welchen Mehrwert kann ich bieten?“ zu finden. Im letzten Abschnitt geht es um persönliche Stärken und mögliche Ziele, die mit dem Job verbunden sind. Das können gewisse fachliche Kenntnisse oder spezielle Fortbildungen sein.

Extra-Tipp: Am besten gleich auf das Wichtigste aufmerksam machen. Hebt man sich nämlich das Beste für den Schluss auf, birgt das – im Falle von vielen Bewerbungen – die Gefahr, dass der Leser gar nicht mehr so weit liest.

An das Unternehmen anpassen

Tunlichst vermeiden sollte man, den gleichen Text an mehrere Unternehmen zu schicken. Recruiter merken es natürlich, wenn ein Schreiben nicht an das Unternehmen angepasst wurde. Stattdessen gilt es, einen Mustertext anzufertigen und ihn je nach Unternehmen und Stelle möglichst individuell anzupassen. Immerhin möchte man echtes Interesse an der freien Position übermitteln.

Vorsicht bei KI

Wer sich beim Formulieren des Motivationsschreibens schwer tut, kann Künstliche Intelligenz und Chat GPT als Unterstützung verwenden, sollte es aber keinesfalls eins zu eins übernehmen. Den speziellen Sprachstil und die vorgefertigten Floskeln können viele Personaler mittlerweile erkennen. Authentisch bleiben lautet die Devise – wie auch im Gespräch. Da macht es nicht viel Sinn, Phrasen zu verwenden, die man sonst nicht im Sprachgebrauch verwendet oder die nicht zu einem passen.