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9. Mai 2024
Wohnen

Gartenmöbel: Welches Material hat welche Vorzüge?

Gartenmobiliar sollte nicht nur schick aussehen und bequem sein, sondern auch den verschiedenen Wetterbedingungen standhalten. Doch welche Materialien vereinen diese Eigenschaften am besten? Wir stellen die gängigsten mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

Blumentopf auf Tisch im Garten
Ob Holz, Metall oder eine Mischung daraus – Gartenmöbel gibt es in vielerlei Ausführungen. © Getty Images

Die meisten Menschen genießen die sonnigen Monate des Jahres am liebsten im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Dafür braucht es nicht nur schicke, sondern auch gemütliche Gartenmöbel. Das Angebot im Handel ist riesig. Unter den vielen sich in Material, Form, Farbe und Größe unterscheidenden Teilen die besten zu finden, ist gar nicht so einfach. Welches Material bleibt bei Wind und Wetter lange schön anzusehen? Was ist robust genug für den Standort im Freien und bietet bequemen Sitzkomfort? Und welches Material lässt sich komfortabel bewegen, reinigen und pflegen?

Zusätzlich zu den Eigenschaften gemütlich und praktikabel soll ein Gartenmöbel zusätzlich vor allem noch eines sein: wetterfest. Und dann soll es auch noch stabil, aber nicht unbequem sein und neben dem gewissen Etwas an Komfort soll es auch in Optik und Haptik ansprechend sein. Das sind ganz schön viele Eigenschaften, die es in ein und demselben Möbelstück zu verwirklichen gilt. Außerdem stellt die Pflegeintensität und der damit verbundene Aufwand ein weiteres Entscheidungskriterium beim Kauf dar. Die meisten Gartenmöbel sind aus Holz, Kunststoff, Rattangeflecht oder Metallen wie etwa Edelstahl gefertigt. Welches Material welche Eigenschaften bietet, worauf bei der Pflege geachtet werden muss und welche Holzarten geeignet sind, haben wir recherchiert.

Holz ist nicht gleich Holz

Keine Frage, Gartenmöbel aus Holz sind die klassische Variante. Holz wirkt warm und gemütlich, strahlt viel Wärme und Ruhe aus. Es ist robust, langlebig und passt als Naturprodukt perfekt nach draußen. Um wesentliche Eigenschaften wie Stabilität und Langlebigkeit sicherzustellen, gilt es beim Vergleich und finalen Kauf darauf zu achten, hochwertiges Holz zu erkennen. Hartholz ist in jedem Fall zu bevorzugen, weil es Nässe und Fäulnis – den klassischen Problemen von Holzmöbeln im Freien – entgegenwirken kann.

  • Teak beispielsweise ist ein mittel- bis goldbraunes Tropenholz, welches zur Königsklasse unter den hochwertigen Gartenmöbelhölzern zählt. Das liegt vor allem daran, dass es eines der wenigen Hölzer ist, das ohne Behandlung sehr lange haltbar und unschlagbar witterungsbeständig ist. So weist Teakholz eine natürliche Resistenz gegen Pilze, Säure und Fressfeinde wie Insekten auf. Obendrein ist Teakholz besonders wasserfest. Mit der Zeit wird es aufgrund des Witterungseinflusses grau
  • Die Robinie ist ein sommergrüner Laubbaum und gilt als guter heimischer Ersatz für Teakholz sowie für viele Tropenhölzer, die zwar robust aber dafür weniger nachhaltig sind. Das Holz ist widerstandsfähig gegen Holzfäule und trotz seiner Härte biegsam. Aufgrund seiner starken Widerstandskraft zählt die Robinie zu den beliebtesten Holzarten für den Außenbereich.
  • Ebenso beliebt ist Eukalyptusholz, das ursprünglich aus Australien kommt. Es weist eine rostbraune bis dunkelrote Färbung auf und gilt mit seiner feinen, gleichmäßigen Maserung als besonders dekoratives Holz. Aufgrund der reichlich enthaltenen Harze und Öle besitzt es eine hohe Widerstandskraft gegenüber Schädlingen und Pilzen und punktet so mit hoher Witterungsbeständigkeit und Stabilität. Zudem ist es preiswerter als Teak. Aber: Eukalyptus gehört zu den Hölzern, die als relativ pflegeintensiv gelten.

Pro & Contra: Hölzerne Gartenmöbel können nicht nur im Design, sondern auch in Haltbarkeit und Qualität punkten. Sie bieten obendrein auch einen sehr hohen Sitzkomfort. Während sich andere Materialien schnell aufheizen oder abkühlen, kann das Holz Wärme speichern und ist daher meistens angenehm temperiert. Die Nachteile: Gartenmöbel aus Holz sind in der Regel pflegeintensiver und im Falle von Hartholz auch in puncto Gewicht schwerer als ihre Konkurrenz aus Kunststoff oder Aluminium. Auch wenn sie mit einer Lasur überzogen sind und eigentlich bei Wind und Wetter im Garten belassen werden können, sollten sie so gut wie möglich vor Nässe und Kälte geschützt werden. Nur so können Qualitätsverluste am Material verhindert oder hinausgezögert werden.

Pflegeleichte Hingucker aus Metall

Gartenmöbel aus den verschiedenen Metallen überzeugen vor allem mit ihrem silberfarbenen Glanz sowie ihrer ausgeprägten Robustheit. Wer sich sehr modernes Mobiliar für den Garten zulegen möchte, trifft mit metallischen Ausführungen eine gute Wahl. Je nach Entwurf bestechen die Modelle durch modernes, puristisches Design oder klassische Eleganz.

  • Ideal für Draußen zeigt sich Aluminium, da es witterungs- und korrosionsbeständig, sprich rostfrei ist. Zudem hat es den Vorteil, dass es ein deutlich leichteres Gewicht als etwa Eisen auf die Waage bringt und trotzdem gleichermaßen stabil ist. Es ist sehr pflegeleicht und mit einer entsprechenden Pulverbeschichtung bleiben Gartenmöbel aus Aluminium auch rein optisch konstant schön.
  • Outdoor-Möbel aus hochwertigem Edelstahl sind ebenfalls witterungs- und rostbeständig. Sie halten selbst enorm starker UV-Strahlung stand. Edelstahl erweist sich außerdem als pflegeleichtes Metall für einen sorgenfreie Sommersaison.
  • Wer es gerne rustikal oder nostalgisch liebt, greift gerne zu Gartenmöbeln aus Eisen. Dieses Material benötigt in jedem Fall eine hochwertige Pulverbeschichtung zum Schutz vor Rost.

Pro & Contra: Metall kann elegant wirken, ist witterungsbeständig und langlebig. Aluminium und Edelstahl sind rostfrei. Der große Nachteil von Eisenmöbeln ist, dass sie relativ schwer sind.

Möbel aus dem Allrounder Kunststoff

Holz ist Holz, Metall ist Metall – Kunststoff wiederum kann Vieles sein, in Form und Farbe. Kunststoffe bieten Flexibilität, sind relativ leicht und daher einfach und schnell zu transportieren. Möbel aus diesem Material können auch gestapelt oder zusammengeklappt werden, wodurch sie auch auf kleineren Balkons oder Terrassen wunderbar Platz haben – ein Pluspunkt, den Gartenmöbel aus Holz gewöhnlich nicht bieten können. Überdies sind Kunststoffmöbel relativ preiswert. Ein weiterer Vorteil ist die Witterungsbeständigkeit. Ob Regen, Schnee oder Schmutz: Kunststoff verträgt alles und braucht kaum Pflege.

Zudem gibt es noch eine andere Möglichkeit: Sieht aus wie Holz, ist es aber nicht: WPC. Es steht für Wood-Plastic-Composite und ist ein Mischstoff, der aus Holz und zu etwa 30-40 Prozent aus Kunststoff besteht. Oder Kunstholz – es enthält meist gar kein Holz mehr, sondern wird ausschließlich aus Kunststoff hergestellt.

Pro & Contra: Kunststoff ist leicht, wasserabweisend, hitze- und frostbeständig sowie pflegeleicht. Es splittert nicht und muss weder imprägniert noch geölt werden. Dafür sind Plastikmöbel etwas anfälliger für Schmutz. Bei direkter Sonneneinstrahlung können sich WPC und Kunstholz stark aufheizen. Zudem fehlen Farbabstufungen, Astlöcher und prägnante Maserungen echten Holzes.

Rattan, in zwei Versionen

Bei klassischem Rattan handelt es sich um ein natürliches Material. Es besteht aus den Lianen der ostasiatischen Rotangpalme. Wegen ihrer geflochtenen Optik heißen Rattanmöbel auch Korbmöbel. Sie sind leicht und stabil, aber in keinster Weise pilz- oder wetterfest. Deshalb dürfen Möbel aus Rattan weder im Regen noch im Nebel stehen und eignen sich ausschließlich für den Innenbereich und vielleicht noch für überdachte Terrassen.

Polyrattan hingegen hat nichts mit Rattan zu tun – nur die Optik ist ähnlich. Polyrattan ist eine Kunststofffaser aus Polyethylen, die Wind und Wetter trotzt. Regen perlt auf der Oberfläche einfach ab und selbst starke Sonneneinstrahlung verändern weder Form noch Farbe der Synthetikfaser. Was die Pflege eines solchen Gartensets angeht: feucht abwischen und fertig. Wichtig: Ein hochwertiges Gartenset aus Polyrattan ist giftfrei, wetterfest, lichtecht, recycelbar und verfügt über ein korrosionsgeschütztes Gestell. Das hat seinen Preis. Es lohnt sich aber, hier in Qualität zu investieren, damit die Gartengarnitur länger als einen Sommer hält.

Pro & Contra: Rattan ist leicht, optisch ein Hingucker und bietet hohen Sitzkomfort. Leider ist das Material nicht wetterfest.

Unser Fazit

Gibt´s einen Gewinner? Nein, denn jedes Material hat Plus- und Minuspunkte. Doch die Entscheidung muss nicht unbedingt schwer sein: am besten zuerst schauen, wie viel Platz der Garten, Balkon oder die Terrasse hergibt und in welcher Stilrichtung der Outdoor-Bereich gestaltet werden soll. Mit Holzmöbeln wird der Garten um sein natürliches Flair ergänzt, Metall wirkt elegant oder nostalgisch, Polyrattan bringt Lounge-Charakter und Kunststoffbunte Leichtigkeit ins Spiel. Wer gut vergleicht, wird fündig. Definitiv.