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9. Mai 2024
Wohnen

Teich oder Pool? Die Qual der Wahl

Optik, Pflege, Kosten: Das sind die drei Hauptfaktoren, die zu einer Entscheidung Richtung Swimmingpool oder Gartenteich beitragen. Mittlerweile gibt es allerdings sogar Hybridmodelle, welche die Vorteile beider Arten miteinander kombinieren: Salzwasser- und Naturpools sparen Kosten und schonen die Umwelt.

Frau halb im Wasser. Sie hat einen Zopf und nasse Haare. Aus dem Wasser heraus schaut die obere Hälfte ihrer Nase, Augen und Stirn. Das Wasser ist azurblau und glasklar.
Egal ob Schwimmteich, Swimming- oder Salzwasserpool: Eine erfrischende Wasserstelle verschönert jeden Garten und versüßt den Sommer. © Getty Images

Eine erfrischende Oase direkt vor der Terrassentür, davon träumen viele. Ist der Entschluss gefasst, fragt man sich, was es denn sein soll: ein naturbelassener Teich oder doch lieber der Klassiker Swimmingpool? Die Auswahl ist groß, und bei den verschiedenen Varianten gibt es einiges zu beachten.

Vor- und Nachteile

Je nach Garten und Geschmack fügt sich der Swimmingpool oder der Teich besser in das Gesamtbild ein. Wer gerade Linien und kristallklares Wasser bevorzugt, sollte sich für einen Swimmingpool entscheiden. Setzt man auf Nachhaltigkeit und einen guten ökologischen Fußabdruck, dürfte klar sein, dass das Pendel in Richtung Schwimmteich schwingt. Zudem punktet ein Teich mit besserer Wasserqualität und ist somit auch gesünder für Mensch und Umwelt.

Durch die sich verändernde Flora und Fauna gibt es beim naturbelassenen Teich außerdem den Vorteil, dass je nach Jahreszeit diverse Wasserpflanzen im Garten blühen. Dazu zählen zum Beispiel Seerosen, Wasserknöterich und Wasserhahnenfuß. Weiters ist der Teich im Vergleich zum Swimmingpool in der Pflege einfacher, da Tiere erwünscht sind. Frösche, Schmetterlinge und Libellen sind willkommene Gäste. Kleine Vorwarnung: Dazu zählen natürlich auch Gelsen.

Lediglich Algen können dem Teich gefährlich werden. Diese sehen nicht nur unschön aus, sie können das Wasser aufgrund des Sauerstoffmangels auch zum Kippen bringen. Eine flache, mit Pflanzen bewachsene Regenerationszone kann das verhindern. Im Idealfall ist sie gleich groß wie die Schwimmfläche und mit sogenannten Repositionspflanzen besetzt, die das Wasser reinigen. Dazu gehören etwa Schilf, Sumpfschwertlilien und Rohrkolben. Zusätzlich sollte der Schwimmteich eine Wassertiefe von mindestens 1,5 Meter haben. Aber Achtung: Bevor man das Loch dafür aushebt, sollte man sich gut über die Bauvorschriften informieren. Bei großen Vorhaben muss manchmal sogar eine Baugenehmigung eingeholt werden.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Teiche einen höheren Platzbedarf als Swimmingpools haben. Dafür sind sie, wenn sie einmal angelegt sind, weniger arbeitsintensiv. Immerhin muss das Wasser im Winter nicht extra abgelassen und der Pool im Frühling wieder befüllt werden. Und wie sieht es preislich aus? Die Investitionskosten in eine natürliche Wasserstelle sind gemeinhin höher. Entscheidend für den Endpreis ist natürlich auch, mit welchen Materialien gearbeitet wird. Gemauerte Folien oder Fertigbecken sind Usus beim Swimmingpool. Beim Teich ist nicht die Teichfolie das Teuerste, man investiert vor allem in die für das biologische Gleichgewicht so wichtigen Pflanzen. Beim Pool fallen wiederum hohe Kosten für Chemikalien an und man hat aufgrund der Filteranlagen einen höheren Stromverbrauch.

Tipp: Wer keinen Platz für einen Teich hat, kann auch einen Miniteich mit Seerosen anlegen. Es gibt Seerosenarten, die sich auch in flachem Wasser wohlfühlen. 30 bis 40 Zentimeter reichen schon aus.

Hybrid auch für den Pool

Immer noch unschlüssig? Kein Problem, denn mittlerweile gibt es eine Reihe von Hybridformen. Das Wort Hybrid kennt man vor allem aus dem Motorenbereich. Allerdings sind Hybridmodelle auch in Sachen Badevergnügen im Kommen. Ein Beispiel ist der Naturpool. Er ist eine Mischung aus Schwimmteich und Swimmingpool und vereint das beste aus beiden Welten. Im Gegensatz zum Teich verrichten nicht nur Pflanzen und Plankton die Putzarbeiten, biologische und mechanische Filtersysteme helfen dem hygienischen und natürlichen Gleichgewicht. So ist kristallklares Wasser ohne Chemie möglich.

Aufgrund der Filteranlagen brauchen diese Pools weit weniger Platz als der klassische Teich. Plus: Kies in der Regenerationszone wirkt als Bio-Kläranlage und sorgt für klares Wasser. Ein weiterer Punkt auf der Pro-Liste: Durch die Umwälzung per Pumpe erwärmt sich das Wasser schnell – auch ohne integrierte Heizung. Umrandet sind die Naturpools oft mit ökologischem Holz.

Man kann übrigens auch Naturpool und Schwimmteich kombinieren: Dabei ist der Schwimmbereich klar vom restlichen Teich abgegrenzt und meist in den Naturteich eingelassen. So hat man Kiesfilter, klares Wasser, die Möglichkeit der Beheizung und kaum Tiere in der Schwimmzone.

Meerfeeling im eigenen Garten

Wem bei all dem Geplansche immer noch das Meer-Feeling fehlt, der sollte sich überlegen, ob nicht ein Salzwasserpool das Richtige ist. Dieser hat gegenüber dem klassischen Pool einige Vorteile: Das Wasser muss im Winter nicht ausgelassen und kann im nächsten Jahr wiederverwendet werden. Salz ist billiger als Chlor, und die Filter müssen bei Salzwasserpools weniger arbeiten, was niedrigere Stromkosten bedeutet.

Außerdem freut sich unser größtes Organ – die Haut – über Salzwasser. Man kennt es, wenn man vom Strandurlaub mit makelloser Haut zurückkehrt. Grund dafür ist mitunter der Salzgehalt im Wasser. Auch das Immunsystem profitiert, indem die Durchblutung angekurbelt wird. Und last but not least freuen sich auch die Augen, wenn sie vom Chlor verschont bleiben.