Story

Nachgefragt: Arno Geiger

Porträt Arno Geiger
Mit Büchern wie „Der alte König in seinem Exil“ hat sich Arno Geiger in die Herzen der Literaturfreunde geschrieben. © Heribert Corn

schau Gute Reise befragt mit Arno Geiger einen der erfolgreichsten Schriftsteller Österreichs. Zuletzt veröffentlichte der in Wien lebende Vorarlberger im Verlag Carl Hanser den Roman „Reise nach Laredo“.

Die erste Reise, an die ich mich erinnere?

Ein Ferienlager in Schönebach im Bregenzerwald. 

Eine Reise, die in meinem Leben Spuren hinterlassen hat?

Polen, dort habe ich mich verliebt. 

Der beste Reisebegleiter?

Meine Frau.

Wohin es mich zieht, wenn es mir nicht gut geht?

An den Fluss, egal an welchen.

Eine Reise, die ich am liebsten ganz vergessen würde?

Ich vergesse nicht gern, auf gar keinen Fall.

Wo ich das erste Mal am Meer war?

Mit der Naturschutzjugend zum Schnorcheln an der istrischen Küste und auf Cres.

Wohin ich nie reisen würde?

Ich fliege nicht mehr, deshalb: umso weiter weg, desto unwahrscheinlicher.

Welches Reiseerlebnis mich am meisten erheitert hat?

Eine Führung durch eine vietnamesische Fabrik für Fischsauce. Zitat: „We only use
old fish.“ Das ist zwischen meiner Frau und mir zur Redewendung geworden.

Welches Reiseerlebnis mich nachdenklich gemacht hat?

Im Meerwasser ganz bleich gewordene, auf Teneriffa angespülte Leichen von Flüchtlingen.

Drei Dinge, die nie in meinem Gepäck fehlen dürfen?

Bücher, ein Notizbuch, Heftpflaster.

Was haben mich meine Reisen gelehrt?

Man wird durchs Reisen nicht klüger als durchs Daheimbleiben. Hauptsache, man hat die Augen offen.

Wo mein Lieblingsplatz in Österreich ist?
In Vorarlberg.

Welches Reiseland ich jedem ans Herz lege?

Deutschland – grob unterschätzt. Wunderbar zum Wandern.

Mit welcher Landessitte ich das größte Problem hatte?

Es gibt Gegenden, da schütteln die Menschen den Kopf, wenn sie „ja“ sagen, das verwirrt mich.

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