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Neue Routinen, neue Rollen: Hilfe bei der Kindergarten-Umstellung

Im Herbst findet sich die Familie wieder in ihren Alltag ein. Besonders wenn die Kids mit dem Kindergarten begonnen haben, bedeutet das, mit vielen Veränderungen fertigzuwerden und neue Rollenbilder zu finden.
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Wie die Zeit vergeht! Das Kind ist nun kein Baby mehr, sondern seit Anfang September ein Kindergartenkind. Der Eintritt in den Kindergarten markiert einen Wandel für die gesamte Familie, er ist eine Zeit der Veränderung, eine Zeit der Anpassungsprozesse, sowohl des Kindes als auch der Eltern. Verschiedene Anforderungen müssen bewältigt werden. Die wohl größte, so Sandra Geiszler von den Wiener Kinderfreunden: „Jetzt kommt es beim Kind und auch bei den Eltern zu einer Veränderung der eigenen Identität. Das Kind erlebt sich mehr und mehr als ,kompetentes Kindergartenkind‘, das selbstständiger und unabhängiger wird. Das Identitätserleben der Eltern wandelt sich zum Erleben von ,Eltern eines Kindergartenkindes‘, was unter anderem damit verbunden ist, dem Kind mehr Unabhängigkeit zuzugestehen.“

Dazu kommt, so die Expertin: „Der Übergang in den Kindergarten ist in den ersten Wochen geprägt von starken Emotionen wie Vorfreude und Neugierde auf das Kommende, aber auch von Gefühlen wie Verlust und Abschied. Für Kinder wie auch für Eltern gilt es nun auch, einige neue Beziehungen zu knüpfen: zu den Pädagogen, den anderen Kindern und Eltern.“

Veränderung der ­Familienstruktur

Während diese Anpassungsprozesse Zeit brauchen, verändert sich parallel dazu aber auch die äußere familiäre Struktur. Ein neuer Alltag muss gefunden, erprobt und angepasst werden, und er muss sich erst einspielen. Rechtzeitig in der Früh aus dem Haus kommen, damit das Kind zu einer bestimmten Zeit im Kindergarten ist; aus Zeitgründen der Schnecke am Weg leider nicht zuschauen können; Kind im Kindergarten verabschieden; nochmal beim Fenster winken; in die Arbeit fahren; am Nachmittag das Kind zur vereinbarten Zeit wieder vom Kindergarten abholen.

Damit ist aber bei Weitem noch nicht alles erledigt. Womöglich muss noch eingekauft und/oder gekocht werden, eine Untersuchung beim Arzt steht an, vielleicht ist das Kind aus seinen Schuhen gewachsen und benötigt neue. Und der Haushalt sollte auch wieder gemacht werden, und spielen wollen wir auch noch gemeinsam. Die Zeit, die zwischen dem Abholen aus dem Kinder­garten und der Gutenachtgeschichte liegt, beschränkt sich auf ein paar Stunden und ist vollgepackt mit verschiedensten Dingen. Viele Eltern erzählen, dass seit dem Kindergartenstart sehr viel Stress Einzug in den Familienalltag gehalten hat.

Tipps für Eltern

Wie kann es gelingen, diese Zeit der Umstellung als Familie so zu gestalten, dass Stress tunlichst ­reduziert wird?

  • Anerkennen, dass Veränderung Zeit braucht und das Sich-Einfinden nicht von heute auf morgen perfekt funktionieren kann.
  • Anerkennen, dass sowohl man selbst als auch das Kind nach dem Abholen vom Kinder­garten bereits einen Arbeitstag hinter sich hat und Zeit zum Verarbeiten benötigt wird.
  • Berücksichtigen, dass das Kind bereits sehr viel geschafft, sehr viel gelernt und sehr viel selbstständig gemacht hat an diesem Tag. Vielleicht ist es nun weinerlich oder sucht mehr Nähe, weil es das braucht, um sich zu stabilisieren und neue Kraft zu schöpfen.

Holen Sie sich Unterstützung, beispielsweise in einer der sechs Familienberatungsstellen der „Wiener Kinderfreunde aktiv“ zu Fragen und Themen wie:

  • Sorge um die Kinder
  • Probleme in der Partnerschaft
  • Probleme in der Schule/Arbeit
  • Pubertätskrisen – erste Liebe, Schwierig­keiten beim Erwachsenwerden
  • Finanzielle Belastungen/Sorgen
  • Krisen durch Verlust/Tod
  • Schwierigkeiten beim Zusammenleben
  • Gewalterfahrungen
  • Veränderungen durch neue Lebens­abschnitte
  • Fragen zu rechtlichen Themen (z. B. so­zialrechtliche Beratung; Erb-, Miet- und ­Zivilrecht, Eheschließung; Ehescheidung; Auflösung der Lebensgemeinschaft)
  • Krisen durch Trennung und Scheidung
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