Story

Seattle: Amerikas Stadt der Träume

Die Fernsehserie „Grey’s Anatomy“ und der Kinofilm „Schlaflos in Seattle“ haben die Metropole im Nordwesten der USA zur Kultstadt erhoben. Zu Recht, wie ein Citytrip zeigt.
Der Mount Rainier erhebt sich 4.400 Meter hoch über dem Umland. © Getty Images

Keine Sorge, Sie müssen Meg Ryans Turteln mit Tom Hanks oder die kitschverdächtige Ärzte­serie mit 19 Staffeln nicht gesehen ­haben, um sich blitzartig in Seattle zu verlieben. Vielleicht helfen diese „Wissenslücken“ sogar dabei, den Fokus sofort auf die „echte“ Stadt zu lenken. Während nämlich eine Menschengruppe vor mir die Augen gebannt auf das Gebäude des fiktiven Grey Sloan Memorial Hospitals richtet, überquere ich die Straße und eile schnurstracks zur vis-à-vis gelegenen Space Needle, der Hauptattraktion Seattles. Statt der 848 Stufen zur Aussichtsplattform wähle ich lieber 40 Liftsekunden, um auf eine Höhe von 158 Metern zu kommen. Und da liegt sie ausgebreitet vor mir, die „Emerald City“ („Smaragdstadt“), wie man Se­attle wegen seiner vielen Natur auch nennt.

Stadt der kurzen Wege

Ganz schön schräg, wenn man da am weltweit ersten drehbaren Glasboden steht und sich die Stadt unter einem vorbeibewegt. Bevor ich den Drehwurm bekomme, ist eine Stadterkundung per pedes angesagt. Seattle ist dafür prädestiniert, denn die größten Attraktionen sitzen wie Perlen auf einer nur drei Kilometer langen Flanierstrecke.

Zuerst geht es zum Space-Needle-Nachbarn, dem Museum of Pop Culture. Hier entdeckt man zum Beispiel, wer Seattle musikalisch berühmt gemacht hat, allen voran Jimi Hendrix und Nirvana, denen hier groß gehuldigt wird. Aber auch riesige Weltkonzerne haben in dieser Stadt ihren Hauptsitz, wie etwa Starbucks, Microsoft und Boeing. Nicht zu vergessen Amazon, dessen Corporate Headquarters ich nach einer Viertelstunde erreiche. Unter den rund 30 Gebäuden, die einer der größten Onlinehändler mitten in Seattle belegt, stechen drei riesige Glaskuppeln heraus. Hier arbeiten nicht nur Amazon-Mitarbeiter, sondern gedeihen auch mehr als 40.000 Pflanzen aus aller Welt. Ein Tourguide neben mir scherzt, dass die Einheimischen die runden Glaskuppeln „the balls of Jeff Bezos“ nennen. Aber warum drei?, denke ich mir.

Downtown schlägt das Herz

Egal, jetzt geht es nach Downtown. Im Pike Place Market wird dem Genuss gefrönt. Fisch- und Fleischhändler preisen hier ihre frische Ware lautstark an, und zur sofortigen Stärkung besucht man eines der vielen kleinen Restaurants. Wer Reisemitbringsel sucht, wird bei rund 200 Kunsthandwerkern sicher fündig. Und auch die endlosen Reihen von Blumenständen sind eine wahre Augenweide und Duftoase. Mehr als 20 Millionen Besucher zählen die 1907 eröffneten Markthallen pro Jahr, und viele davon zieht es im Anschluss an die Waterfront. Denn was wäre Seattle ohne Meer?

Hier ist das Aquarium ein Muss, wo man Stachelrochen berühren darf und Wissenswertes über den Pazifik erfährt. Das macht Lust auf Meer, und so besteige ich ein Ausflugsschiff von Argosy Cruises, das gleich am nächsten Pier zu einer Harbor Tour ablegt. Seattle vom Wasser aus hat schon was. So genießt man einen Blick auf die Skyline und bestaunt die gigantischen Kranarme am Containerhafen, einem der größten Umschlagplätze von ganz Nordamerika. Vor mir in Ufernähe liegen auch das Baseballstadion ­T-Mobile Park mit einem schließbaren Dach sowie das American-Football-Stadion Lumen Field, Heimat der Seattle Seahawks. Hier brachte vor zwei Jahren Taylor Swift bei ihren beiden Konzerten die Stadt nicht nur sprichwörtlich zum Beben: Zehntausende Fans sorgten mit Schreien, Singen und Tanzen für einen „Swift Quake“, der mit einem Erdbeben der Stärke 2,3 vergleichbar war.

Wieder an Land geht es auf Entdeckungstour durch die Stadt, und das bergauf und bergab. Denn Seattle steht wie Rom auf sieben Hügeln. Von einem Insider habe ich noch einen Lunch-Tipp für den nächsten Tag bekommen: Heiß angesagt ist der Laden „Biscuit Bitch“. Dort bekommt jeder sein Essen mit dem Hinweis „Your order, Bitch!“. Na super.

Gute Tipps Seattle

  • The State Hotel: Das sechsstöckige Backsteingebäude aus dem Jahr 1904 mit viel Geschichte liegt mitten im Herzen von Downtown Seattle. Farmers Market, die Waterfront und Shoppingstraßen befinden sich gleich um die Ecke. Restaurant und Lounge im Erdgeschoß sind beliebte Treffpunkte für die Szene.
  • Space Needle: Dieser 184 Meter hohe Aussichtsturm mit einem Drehrestaurant und einem traumhaften 360-Grad-Panorama ist ein absolutes Muss. Eröffnet wurde das Wahrzeichen der Stadt im Jahr 1962 zur Weltausstellung in Seattle.
  • Chihuly Garden and Glass: Direkt neben dem Space Needle befindet sich dieses weltweit einzigartige Museum der Glaskunst von Dale Chihuly mit Ausstellungen in mehreren Gebäuden.
  • Seattle City Pass: Mit diesem Pass kann man bei fünf Top-Attraktionen wie Space Needle, Aquarium, Chihuly Garden and Glass, Museum of Pop Culture oder einer Schiffsrundfahrt bis zu 50 % sparen.
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