Mit seiner faszinierenden Fassade und der großen Schwimmhalle ist das Amalienbad ein echter Blickfang im 10. Bezirk in Wien. Seit der Eröffnung 1926 steht es neben dem Badevergnügen auch für die sozialen Errungenschaften des sogenannten „Roten Wien“. Es beschreibt die Epoche zwischen 1919 und 1934, in der die sozialdemokratische Stadtregierung mit großem Engagement den Wohnbau, die Gesundheitsversorgung und die Freizeitangebote für die Bevölkerung ausbaute. Das Amalienbad gehörte zu den Vorzeigeprojekten dieser Zeit.
Ein Bauwerk des Bäderprogramms
Das Amalienbad entstand im Rahmen des Wiener Bäderprogramms der 1920er Jahre. Es sollte der Bevölkerung – von der Arbeiterklasse bis zu Familien – den Zugang zu Hygiene, Sport und Erholung möglich machen. Benannt ist es nach Amalie Pölzer, einer engagierten sozialdemokratischen Gemeinderätin, die als erste Frau in den Wiener Gemeinderat gewählt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde das Bad zunächst nur vereinfacht wiederaufgebaut. Erst die Generalsanierung in den Jahren 1979 bis 1986 stellte den prachtvollen Charakter wieder her und ergänzte moderne Einrichtungen.
Ein Bad als Kunstwerk
Die Architektur orientierte sich an römischen Thermen. Die Innenräume erstrahlen im Art-déco-Stil, geprägt von klaren Linien, edlen Materialien und einer beeindruckenden Farbgestaltung. Besonders bemerkenswert ist die große Schwimmhalle mit Tribünen und einem Glasdach, das sich in nur drei Minuten öffnen ließ. Es galt als technische Sensation der 1920er-Jahre. Durch die monumentalen Figuren von Karl Stemolak an der Fassade sowie die farbigen Keramiken der Brüder Schwadron im Inneren wurden künstlerische Akzente gesetzt.
5 Dinge, die man gesehen haben muss
- den imposanten Eingangsbereich
- die große Schwimmhalle mit beweglichem Glasdach
- die prachtvollen Mosaikarbeiten und Wandverfliesungen
- die historischen Wannenkabinen
- die Fassade am Reumannplatz
- Das Amalienbad war seiner Zeit eines der modernsten Hallenbäder Europas.
- Rund 1.300 Personen finden in Schwimmbecken, Heil- und Wannenbädern Platz.
- Im Gebäude des Amaliensbads befinden sich ebenso ein Ambulatorium für physikalische Therapie sowie die Magistratsabteilung 44, „Wiener Bäder“.