Mit „Calabash Nebula“ zeigt das Weltmuseum Wien die erste Einzelausstellung der französisch-guyanischen Künstlerin, Aktivistin und Heilerin Tabita Rezaire (*1989) in Österreich. In ihrer multidisziplinären Praxis verbindet Rezaire digitale Technologien mit spirituellem, indigenerm und nicht-westlichem Wissen, um Räume der kollektiven Erinnerung, Heilung und Transformation zu schaffen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen drei immersive Installationen aus dem Jahr 2024, die für Wien neu adaptiert wurden. Mit OMI: Yemoja Temple und Omu Elu widmet sich Rezaire der westafrikanischen Muttergottheit Yemoja, einer zentralen Figur in den spirituellen Praktiken der Yoruba und ihrer Diaspora.
Die Arbeit Des/astres reflektiert die astronomischen Traditionen des Amazonasgebiets und die geopolitische Bedeutung Französisch-Guayanas als Standort des europäischen Weltraumprogramms – ein Spannungsfeld zwischen indigenem Wissen und kolonialer Raumfahrt.
Rezaire hinterfragt mit poetischer Klarheit, wie neo-koloniale Machtstrukturen unsere Wahrnehmung von Kosmos, Körper und Technologie prägen. Ihre Werke wirken wie Tore zu alternativen Zukünften, die irgendwo zwischen Wissenschaft und Mystik, Vergangenheit und Vision pendeln.