In den vergangenen Jahren hat sich Künstliche Intelligenz (abgekürzt: KI, englisch auch AI für Artificial Intelligence) von einem abstrakten Konzept zu einer beinahe allgegenwärtigen Realität entwickelt. Diese Technologie hat nicht nur unsere Smartphones und Computer beeinflusst, sondern auch eine breite Palette von Anwendungen in unseren Alltag und unser Berufsleben gebracht. Die Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz geht bis in die 1930er-Jahre zurück. Sinnvoll wurden die Systeme jedoch erst mit der großen Datenverfügbarkeit und Rechenleistung der letzten Jahre.
Mit Künstlicher Intelligenz werden Technologien beschrieben, die kognitive Kompetenzen imitieren, zu denen bisher nur Menschen fähig waren. Der Begriff bezieht sich auf Maschinen oder Computerprogramme, die in der Lage sind, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Diese Aufgaben umfassen das Lernen, Schlussfolgern, Problem lösen, strategisches Denken, sprachliche Fähigkeiten und vieles mehr. Oft können dadurch Menschen bei zeitaufwändigen und sich wiederholenden Tätigkeiten unterstützt werden, die zuvor viel Aufmerksamkeit erforderten.
KI-Systeme lernen, indem sie riesige Mengen an Daten analysieren. Sie verwenden Algorithmen, um Muster zu erkennen und Entscheidungen zu treffen.
Dabei werden verschiedene Techniken wie maschinelles Lernen und neuronale Netze verwendet. Maschinelles Lernen ist ein Teilbereich von Künstlicher Intelligenz. Es ermöglicht KI-Systemen, aus Erfahrungen zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Eine Untermethode vom Maschinellen Lernen ist das „Deep Learning“. Es bezeichnet eine Methode, bei der ein Algorithmus mithilfe der künstlichen neuronalen Netze lernt, Zusammenhänge in besonders großen Datenmengen zu erkennen beziehungsweise abzubilden. Neuronale Netze sind Modellierungen des menschlichen Gehirns, die dazu dienen, komplexe Muster in Daten zu erkennen.
KI löst etwa konkrete Probleme mit Methoden, die für die jeweiligen Anforderungen entwickelt und optimiert wurden – die sogenannte „schwache KI“ – und versuchen nicht den Menschen zu imitieren – das wäre die sogenannte „starke KI“.
Die Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz kann in drei grundlegende Schritte unterteilt werden:
- Datenerfassung: KI-Systeme sammeln und analysieren große Mengen an Daten, um Muster zu erkennen.
- Modellierung: Mithilfe von Algorithmen erstellen KI-Systeme Modelle, die es ihnen ermöglichen, Vorhersagen und Entscheidungen zu treffen.
- Anwendung: Die erworbenen Erkenntnisse werden in verschiedenen Bereichen angewendet, um Aufgaben zu automatisieren und Prozesse zu optimieren.
Künstliche Intelligenz hat bereits einen erheblichen Einfluss auf unseren Alltag. Hier sind einige Beispiele:
- Spracherkennung
Dank KI sind Sprachassistenten wie Siri, Google Assistant und Alexa allegegenwärtig geworden. Diese Systeme verwenden Spracherkennung, um unsere Anfragen zu verstehen und darauf zu reagieren. Wir können sie für Informationen, Navigation, Terminvereinbarungen und vieles mehr nutzen. - Personalisierte Empfehlungen
Plattformen wie Netflix und Spotify verwenden KI, um personalisierte Empfehlungen für Filme, Musik und Serien bereitzustellen. Diese Systeme analysieren Ihr Nutzungsverhalten und schlagen Inhalte vor, die Ihren Vorlieben entsprechen. - Gesundheitswesen
In der Medizin unterstützen KI-Systeme Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Patienten. Es wird mitunter verwendet, um medizinische Bildgebung zu interpretieren sowie genetische Daten zu analysieren. Dies führt zu schnelleren und genaueren Diagnosen. Außerdem helfen sie bei der Verwaltung von Patientendaten und der Entwicklung neuer Medikamente. - E-Commerce
Online-Shops verwenden KI, um Produktempfehlungen zu generieren und Preisoptimierungen durchzuführen. Dies verbessert die Einkaufserfahrung für Verbraucher und erhöht die Effizienz für Unternehmen.
Künstliche Intelligenz verändert freilich auch unsere Berufswelt. In der Produktion und Logistik beispielsweise werden Roboter und KI-Systeme eingesetzt, um wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren. Dies erhöht die Effizienz und ermöglicht es Menschen, sich auf anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren. Oder: In Marketing und Vertrieb hilft KI bei der Analyse von Kundendaten und wertet Daten aus. So wir es Unternehmen ermöglicht, ihre Marketingstrategien zu optimieren und personalisierte Kampagnen zu erstellen. Oft wird heute schon beklagt, dass kein persönlicher Ansprechpartner im Kundenservice mehr vorhanden ist. Stattdessen gibt es „virtuelle Assistenten“, mit denen man chatten kann. Genau an dieser Stelle wird KI verwendet, um Kundenanfragen zu beantworten und Probleme zu lösen. Das führt definitiv zu schnelleren Reaktionszeiten und kann auch zur Kundenzufriedenheit beitragen.
Künstliche Intelligenz kann also aus Erfahrungen schlussfolgern. So wie wir Menschen. Doch was schlussfolgern WIR nun über die ersten Erfahrungen mit KI? Fakt ist, dass es keine ferne Zukunftsvision, sondern bereits fester Bestandteil unseres Alltags und Arbeitslebens ist und auch bleiben wird. Ihre Auswirkungen sind vielfältig und die fortlaufende Entwicklung von KI verspricht, unser Leben und unsere Arbeitswelt weiter zu verbessern und zu transformieren. Es ist daher unerlässlich, dieses Thema zu verstehen und sich auf die Zukunft der Künstlichen Intelligenz vorzubereiten. Dass es etliche Aufgaben „besser“ oder fehlerfreier erledigen kann als wir Menschen dies können, ist absehbar. Jedoch: Ein Ersatz für Menschen, für das Persönliche – wenn auch nicht fehlerfrei – wird KI wohl niemals sein.