Mit Songs wie „Leya“, „Kryptonite“ und „Hotel Heartache“ hat Thorsteinn Einarsson längst seinen Platz in der Musikwelt gefestigt. Uns verrät er, was sein neues Album bereithält, wovon er besonders inspiriert wird und warum er nie aufgehört hat, sich selbst in seinen Songs zu spiegeln.
Ein Abschluss und ein Neuanfang
„Es ist definitiv das beste Stück Musik, das ich je gemacht habe“, verrät uns Singer-Songwriter Thorsteinn Einnarsson stolz, als er über sein kommendes Album „Teardrops and Confettiguns“, welches am 21. März erscheint, spricht. Der Titel des neuen Albums ist dabei nicht zufällig gewählt: „Ich saß mit meinem Manager im Auto und wir redeten über die letzten Jahre. Ich wollte ein Album machen, das das Auf und Ab meines Lebens widerspiegelt – da machte es plötzlich Klick und der Name des Albums war geboren.“ Nach drei Alben, ausverkauften Konzerten und einem Amadeus Award freut sich der in Gmunden lebende Sänger nun auf einen weiteren Schritt in seiner Musikkarriere: „Ich kann es kaum erwarten, es den Leuten zu zeigen – es wird die reinste Achterbahnfahrt, von tragischen Balladen bis hin zu Rockopern.“
Aber auch in der Vergangenheit gab es bereits eine Menge Meilensteine zu feiern. Stolz ist der gebürtige Isländer besonders auf Auftritte wie beim Donauinselfest und seine Rolle in der Jury bei „Die Große Chance“, der Show, die ihm selbst den Weg in die Musikbranche geebnet hat. „Es war surreal, in der gleichen Sendung in der Jury zu sitzen, in der ich damals als Kandidat teilnahm“, reflektiert er mit einem Lächeln.
„Immer alles!“ – Über Ehrlichkeit im Songwriting
Für Thorsteinn Einarsson ist Musik bis heute ein persönliches Ventil. „Ich habe nie einen Song geschrieben, der komplett erfunden war. In meinen Songs steckt immer alles von mir“, sagt er. Egal ob es um Herzschmerz, Mental Health oder Erlebnisse aus seinem Leben geht – Einarsson nimmt keine Abkürzungen in seinen Texten.
Der kreative Prozess beginnt für ihn oft an den unerwartetsten Orten. „Unter der Dusche kommen viele Ideen“, lacht der 28-Jährige, „da gibt es keine Ablenkung, kein Handy, nur mich und meine Gedanken.“ Doch er ist kein Einzelkämpfer in seiner Kunst: Die Zusammenarbeit mit anderen Musikern bedeutet ihm viel. Besonders die Dynamik in Songwriting-Camps, bei denen er mit anderen Künstlern kreativ wird, schätzt er sehr. „Teamarbeit ist definitiv mein Ding. Ich liebe es, wenn man zusammen Ideen austauscht und gemeinsam an den Details arbeitet.“
Von der Bühne in die digitale Welt
Auch Thorsteinns Beziehung zu seinen Fans ist eng. „Es ist immer erfüllend zu beobachten, wie Menschen durch meine Musik zueinander finden“, sagt er. Besonders berührend findet er die Geschichten von Fans, die sich bei einem seiner Konzerte kennengelernt haben und nun regelmäßig gemeinsam seine Auftritte besuchen. „Musik vereint einfach. Das ist für mich das Schönste – zu sehen, wie sich Freundschaften durch meine Musik entwickeln.“
Neben den Live-Auftritten geht Thorsteinn nun auch neue Wege, um mit seinen Fans in Kontakt zu treten. Die Thorsteinn Einarsson World – eine digitale Plattform, auf der Fans nicht nur exklusive Inhalte wie Song-Erklärungen und unveröffentlichte Demos finden, sondern sich auch untereinander austauschen können – ist eines seiner neuesten Projekte. In dieser virtuellen Welt, die über VR-Brille, Handy-App oder Desktop zugänglich ist, können Fans nicht nur beispielsweise auf der Schaukel aus dem Song „Swingset“ sitzen oder „Kryptonites“ sammeln, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen seiner Musik werfen. „Es geht darum, dass Menschen mit ähnlichen Erfahrungen und Gefühlen einen Ort finden, wo sie sich treffen und austauschen können. Es ist wirklich cool, so eine Plattform aufzubauen“, erklärt er uns.
Der Kampf mit den eigenen Dämonen
Trotz all der Höhen gibt es allerdings auch dunklere Kapitel in Thorsteinns Leben, die er nicht verschweigt. Depressionen, Panikattacken und der Verlust seines Bruders haben ihn lange begleitet. „Mir geht es jetzt viel besser“, sagt er ehrlich. Entscheidend war für ihn, sich dem Problem zu stellen: „Ich habe aufgehört zu trinken, mache viel Sport und rede mit den Menschen, die mir wichtig sind. Das war der größte Schritt zur Besserung.“ Ein Rat, den er auch anderen mit auf den Weg gibt: „Es gibt immer jemanden, der einen gern hat. Auch wenn man es nicht glaubt – man muss nur den Mut haben, den Kontakt zu suchen.“
Daheim in Island
Gerade in der Weihnachtszeit findet auch er zu Ruhe und Besinnlichkeit – eine Zeit, in der er zu seinen Wurzeln zurückkehrt und Kraft schöpft: „Es ist meine Lieblingszeit im Jahr. Ich liebe es, mich mit einem heißen Getränk auf die Couch zu legen und Filme wie „Kevin – allein zu Haus“ oder „Harry Potter“ zu schauen.“ Dieses Jahr wird er, wie immer, die Festtage in Island mit seiner Familie verbringen – und sich auf landestypische Traditionen freuen. „In Island haben wir so einige spannende Traditionen – zum Beispiel isst man einen Tag vor Weihnachten fermentierten Rochen. Wir haben aber auch 13 Weihnachtsmänner, die 13 Tage vor Weihnachten kommen und kleine Geschenke in die Schuhe legen. Wenn man nicht brav war, gibt es einen Erdapfel im Schuh“, lacht er.
Ein Blick nach vorn
Auch weiterhin bleibt Einarssons Fokus klar auf der Musik. Mit dem neuen Album, das 2025 erscheint, und einer geplanten Tour durch ganz Österreich, blickt er optimistisch in die Zukunft. „Ich mache einfach einen Tag nach dem anderen und freue mich darauf, meine Musik mit den Menschen zu teilen.“ Und mit dieser Einstellung hat er die nächsten großen Kapitel seiner Karriere bereits fest im Blick.
Hier gibt’s alle Tourdaten für 2025 im Überblick:
- 21.03.: Innsbruck, Music Hall
- 22.03.: Brunneck, IT, UFO
- 27.03.: Gmunden, Stadttheater
- 28.03.: Knittelfeld, Kulturhaus
- 29.03.: Salzburg, Szene
- 30.03.: Graz, Opheum
- 02.04.: Wien, Arena
- 03.04.: Linz, Posthof
- 04.04.: Amstetten, Johann Pölz-Halle
- 05.04.: Klagenfurt, VZK