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Voll- und Mildhybride aus Europa im Vergleich

Benzin tanken, zum Teil aber spritsparend elektrisch fahren, ohne dafür extra an eine Ladesäule zu müssen: Selbstladende Hybride werden immer beliebter. Lange galten japanische und dann koreanische Marken als Vorreiter. Jetzt ziehen die Europäer aber nach.
Blauer Ford Kuga in der Stadt
Vollhybrid Ford Kuga 2,5 Duratec FHEV mit 180 PS, ab 45.300 Euro. © Hersteller

Volle oder milde Sorte? Beim Fahren ändert sich sowohl bei Voll- als auch beim Mildhybriden nichts. Alles läuft ab wie gewohnt – weil der Akku zur Versorgung des zusätzlichen E-Motors selbsttätig geladen wird und auch das Zusammenspiel der beiden Aggregate ganz automatisch passiert. Es kommt nur darauf an, wo man vorrangig unterwegs ist: Vollhybride haben stärkere E-Motoren und im Stadtverkehr daher den größten Verbrauchsvorteil. Moderne Systeme legen hier bis zu zwei Drittel aller Strecken elektrisch zurück. Auf der Autobahn können sie aber bisweilen durstig werden. Mildhybride weisen einen kleiner dimensionierten elektrischen Part auf und die Spritersparnis daher insgesamt meist geringer. Dafür bleiben sie auch überland im Verbrauchsrahmen.

Bruder-Hilfe

Sowohl Dacias Hochdach-Kombi Jogger als auch der neue Duster werden als Vollhybride von 1,6-Liter-Benziner und E-Motor angeboten. Mit 94 und 47 PS ist die Leistung zwischen den beiden Aggregaten brav im Verhältnis 2:1 aufgeteilt. Die Technik samt der aufwendigen und ebenfalls mit elektrischen Stellmotoren arbeitenden Automatik ist eine Sachspende von Konzernmutter Renault, die höhere Leistungsstufen in ihren Modellen von Clio bis Espace einsetzt.

An Kraft mangelt es hier dennoch nicht. Dazu wird das Preis-Leistungs-Motto der Marke erstmals mit einem der derzeit modernsten Antriebssysteme umgesetzt. 24.990 Euro mögen für einen Dacia bereits hoch ­erscheinen, für einen Vollhybriden ist es aber ein echtes Angebot. Die Verbrauchsersparnis des 141 PS starken dualen Antriebs gegenüber dem schwächeren Solo-Benziner mit 110 PS liegt bei 0,7 Litern je 100 Kilometer. 

Bestseller macht es mild

In Österreich hat der Škoda Octavia das vergangene Jahr als Marktführer abgeschlossen. Beim jetzt startenden Facelift-Modell findet der große Umbruch vor allem unter dem Blech statt: Als neue Einstiegs-Motorisierung ersetzt ein 1,5-Liter-4-Zylinder mit 115 PS den bisherigen Dreizylinder. Optional ist er mit oder ohne Mildhybrid-Unterstützung zu haben, wobei das Zusammenspiel der beiden Systeme in der dualen ­Variante betont gleitend und unmerklich passiert – auch dank der dann serienmäßig kombinierten 7-Gang-Automatik.

Mit 0,3 Litern fällt die Verbrauchsersparnis verhältnismäßig gering aus, womit sich der Octavia vor allem als Allround-Lösung für Langstrecken-Nutzer mit vielen Autobahnkilometern empfiehlt. Dann lassen sich die 3.200 Euro Aufpreis für die Mildhybrid-Variante inklusive Automatik am ehesten hereinfahren.

Anders aufgestellt

Mit einem Facelift geht Fords Kompakt-SUV Kuga auch erneut als überarbeiteter Vollhybrid an den Start – mit einem vollmundigen 2,5-Liter-Benziner, dessen 152 PS Solo-Power auch Dauerpassagen mit hohem Tempo ohne auffallenden Durstzuwachs problemlos stemmen.

180 PS beträgt die kombinierte, nie um Kraft oder Elastizität verlegene Systemleistung im Zusammenspiel mit dem E-Motor. Der Kuga ist außerdem sowohl mit Vorderrad- als auch Allrad-Antrieb im Programm, in beiden Fällen mit einem stufenlosen CVT-Getriebe kombiniert. Sehen lassen kann sich die Spritersparnis des stärkeren Vollhybriden gegenüber dem 150-PS-Benziner ohne E-Schubhilfe: Mindestens einen Liter beträgt sie mit einer angetriebenen Achse und immer noch 0,7 Liter mit 4WD. Der Aufpreis beträgt 4.400 Euro, inklusive Leistungsplus und Automatik statt Handschaltung.

Kompaktpaket

Der in der Größe mit dem Ford Kuga vergleichbare SUV Opel Grandland fährt nun ebenfalls mit einem Mildhybrid-System vor. Mit 28 PS liefert der E-Motor hier aber deutlich mehr Leistung als vergleichbare Varianten. Und obwohl er hier nur mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo kombiniert ist, gelingt ihm das Kunststück, Fahrspaß und Zurückhaltung beim Durst unter einen Hut zu bringen. 

Die in Summe 136 PS fühlen sich trotz der ansehnlichen Fahrzeugmasse nicht kurzatmig oder gehetzt an. Durchwegs gelungen ist außerdem das Verweben von Benzin- und Elektro-Charakteristik, die völlig gleitend ineinandergreifen und keinen Gedanken an ihre duale Existenz aufkommen lassen. Wegen der verhältnismäßig hohen Leistung der Starter/Generator-Einheit lädt sie auch kräftiger als andere Systeme, wodurch die Motorbremswirkung deutlich höher ausfällt als sonst. In der Praxis liegen hier zwischen Benziner ohne und mit E-Ergänzung über ein Liter Spritersparnis, für die Opel nur 720 Euro Aufpreis verrechnet.

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