Story

Werner Kogler: „Beim Klimaschutz reicht uns niemand das Wasser“

Anlässlich der Nationalratswahl am 29. September haben wir die Spitzenkandidaten im schau-Interview über ihre Pläne und Ziele für Österreich befragt. Was Werner Kogler (Die Grünen) in erneuter Regierungsverantwortung umsetzen würde, lesen Sie hier.
Outdoor-Porträt von Werner Kogler
Werner Kogler ist seit 2020 Vizekanzler sowie Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. © Eva Manhart/APA/picturedesk.com

schau: Was sind Ihre drei größten Zukunftsziele für Österreich?

Werner Kogler: Ich will, dass wir Umwelt, Wirtschaft und sozialen Zusammenhalt unter einen Hut bringen. Wir können nämlich nur mit der Natur wirtschaften und nicht gegen sie. Weil am Schluss brauchen wir sauberes Wasser, frische Luft und gesunden Boden, auf dem unser Essen wächst. Dafür brenne ich. Also: Weiterhin echten Klimaschutz vorantreiben, unsere Demokratie stärken, wo wir nur können. Und dabei aufeinander aufpassen und Hass und Hetze keine Chance geben.

Was wollen Sie als Erstes umsetzen, wenn Sie wieder in Regierungsverantwortung kommen?

Diese Wahl ist eine Klimawahl. Eine Stimme für die Grünen ist eine Stimme für die Natur und einen lebenswerten Planeten für die nächsten Generationen. Da ist uns schon sehr viel gelungen. Und diesen Weg wollen wir weitergehen. Ein Herzensanliegen haben wir schon vorgestellt: unseren Wasserschutzplan. Wasser ist für uns in Österreich zum Glück ganz selbstverständlich. Wir putzen uns die Zähne damit, kochen den Espresso, kühlen uns im Sommer ab. Aber wir müssen heute auf unser Wasser aufpassen, damit es morgen noch genug gibt. Wir sehen in diesem heißen Sommer, dass durch Dürre auf der einen und Sturzfluten auf der anderen Seite, der Wasserhaushalt ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten ist. Deswegen setzen wir uns in der nächsten Legislaturperiode dafür ein, dass wir zum Beispiel ein Recht auf Abkühlung haben. Es braucht freie Seezugänge für alle Menschen überall in Österreich. Die Seen in Österreich dürfen nicht die exklusiven Swimmingpools der Reichen werden. Wir wollen mehr Bodenschutz und eine Wasservorsorge, die sich gewaschen hat. Und: Wir wollen Trinkbrunnen an allen zentralen öffentlichen Orten. Wenn es im Sommer heiß ist, muss Wasser für alle gratis verfügbar sein.

Was ist die größte Stärke der Grünen?

Beim Klimaschutz kann uns keiner das Wasser reichen. Und wir haben den Willen und die Durchsetzungskraft, das dann auch zu gestalten und durchzusetzen. Ohne uns hätten wir heute zum Beispiel kein Klimaticket. Das geht natürlich nur mit dem besten Team. Mit Leonore Gewessler, Alma Zadić, Johannes Rauch und all den anderen KämpferInnen an meiner Seite können wir ganz viel erreichen. Echten Klimaschutz gibt es nämlich nur mit den Grünen. Die Grünen sind die einzigen, die sich wirklich um Klima-, Umwelt- und Naturschutz kümmern. Wir sind eine Klimaschutzpartei und eine Durchsetzerpartei.

Was bedeutet es Ihnen persönlich, Politiker zu sein?

Für mich bedeutet Politik, dass ich das Leben von vielen Menschen durch meine Arbeit ein Stück besser machen möchte. Da ist uns in den letzten Jahren schon sehr gut gelungen. Mit dem Klimaticket ist es jetzt einfacher und günstiger, klimafreundlich unterwegs zu sein. Mit der ökosozialen Steuerreform wird klimafreundliches Verhalten endlich belohnt und spiegelt sich in den Börserln der Menschen wider. Mit dem Reparaturbonus müssen Elektrogeräte und übrigens bald auch Fahrräder nicht mehr ausgetauscht werden, sondern können kostensparend repariert werden. All das sind Beispiele, wie Politik unser tägliches Leben verändert. Dafür brenne ich. Und das macht mir auch verdammt viel Spaß.

Was hat Sie zuletzt im politischen Diskurs besonders gestört oder gekränkt?

Ich bin kein besonders eitler Mensch, deswegen kränkt mich eigentlich wenig, was sich politisch abspielt. Mich ärgern aber sehr viele Sachen. Wenn ich mir zum Beispiel anschaue, wie andere Parteien zum Klimaschutz stehen, wenn man das überhaupt so nennen kann. Die FPÖ leugnet den Klimawandel gegen alle Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die ÖVP betet den Verbrennungsmotor an wie ein goldenes Kalb. Und die SPÖ asphaltiert in der Sekunde den Lobautunnel durch ein Naturschutzgebiet. Diese Kurzsichtigkeit auf Kosten unserer Kinder und Enkerl macht mich wütend.

Was hat Sie zuletzt im politischen Diskurs besonders gefreut?

Dass das EU-Naturschutzgesetz dank der mutigen Zustimmung von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler jetzt endlich Realität ist. Das ist europaweit das wichtigste Gesetz, um unsere schöne Natur zurückzuerobern. Für klare Flüsse, gesunde Wälder, saubere Seen und frische Luft. Wirklich großartig.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: WählerInnen, die den Grünen ihre Stimme geben, können sich sicher sein, dass …

… wir uns mit unserer ganzen Kraft für das Klima und ein gutes Miteinander einsetzen werden. Wir müssen auf unseren Planeten und unsere Demokratie aufpassen. Und genau das habe ich vor.

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