Diese vier luxuriösen Unterkünfte in der Toskana spiegeln die Vielfalt der Hotellandschaft und bestechen durch ihre einzigartige Lage, Geschichte und exklusive Angebote.
Das pittoreske Dorf Castelfalfi mit dem gleichnamigen Fünf-Sterne-Haus bietet Mittelalter-Flair, einen Wellnessbereich, sechs Restaurants und einen Golfplatz in unmittelbarer Nähe. Das ADLER Spa Resort THERMAE in Bagno Vignoni ist eine Oase der Erholung – mit einem riesigen Thermalbecken und einem breit gefächerten Angebot für Körper und Geist. Das Castello Banfi bei Montalcino vereint Weinbau und Gastfreundschaft auf höchstem Niveau, während das COMO Castello del Nero mit seinem modernen Design und erstklassigen Service begeistert.
Castelfalfi: Ein Dorf für höchste Ansprüche

Es war einmal ein reicher Mann, der kam von weit her und verknallte sich in ein kleines Dorf in der Toskana. „Das ist Liebe auf den ersten Blick“, sagte der indonesische Milliardär Sri Prakash Lohia – und kaufte im Jahr 2021 gleich das ganze Dorf. Bis dahin hatte Castelfalfi eine spannende Geschichte. Mitte des 20. Jahrhunderts wegen der Landflucht vieler Bewohner fast ausgestorben, gab die Gemeinde Montaione das pittoreske Dörfchen zum Kauf frei. Zahlreiche Prominente waren interessiert, von Silvio Berlusconi bis zu Sarah Ferguson.
Nach einem kurzen Zwischenspiel im Besitz von TUI startet Castelfalfi unter dem neuen Besitzer voll durch. Drei Jahre dauerte die aufwendige Renovierung inklusive des Baus einer neuen Spa- und Wellness-Oase. Heute beherbergt es 146 Zimmer, sechs Villen und sechs Restaurants. Von vielen Fenstern, vom Restaurant Olivina und von den loungigen Sitzsäcken in der Wiese vor der chilligen Bar genießt man einen wunderbaren Blick über die hügelige Landschaft mit Weinbergen, Olivenhainen und kleinen Wäldern. Akustisch untermalt wird dieses grandiose Panorama von der lauten Musik der Zikaden, die wir so gern mit dem Süden gleichsetzen.
Alleine der Spaziergang durch den blumenreichen Garten des Fünf-Sterne-Hauses ist eine Wohltat für alle Sinne. Im Grün verteilt sind moderne Skulpturen, die vom Kunstsinn des Besitzers zeugen. Aus seiner reichen Sammlung seltener Bücher sind im Foyer auch wunderbare Exponate ausgestellt. Einen Kilometer vom Hotel entfernt frönt man einer anderen Kunst, nämlich der des Abschlagens und Puttens auf dem Neun-Loch- und 18-Loch-Platz des Golf Club Castelfalfi. Glauben Sie aber nicht, das edle Hideaway ist nur etwas für Erwachsene. Outdoor- und Indoor-Pool sowie ein eigener Adventure-Park bescheren Familien garantiert erlebnisreiche Stunden.
Macht man sich dann auf zu einem Spaziergang durch das Borgo mit seinen alten Häusern, ist es eine impressionsreiche Reise in die Vergangenheit. Und natürlich wäre es schade, wenn man nicht auch die nähere Umgebung von Castelfalfi erkundet. Es ist jeweils nur eine halbe Stunde bis zum malerischen San Gimignano mit seinen imposanten Geschlechtertürmen und zum mittelalterlichen Volterra mit etruskischen Wurzeln.
ADLER Spa Resort THERMAE: Wellnessoase in Bagno Vignoni

Es ist ein richtiger Kraftplatz, dieses Bagno Vignoni. Das historische Dörflein südlich von Siena besteht vor allem aus einem großen Thermalbecken in der Mitte, rundherum gesäumt von alten Steinhäusern mit kleinen Cafés und Restaurants. Viel Ruhe und Stimmung pur herrschen hier. Im Becken, in dem man heute nicht baden darf, suchten einst schon Etrusker und Römer Entspannung und kurierte Lorenzo di Medici seine Leiden. Das heilsame bikarbonat- und sulfathaltige Wasser soll bei Haut-, Knochen- und Gelenksbeschwerden Wunder wirken.
Am Dorfrand kann man seine Hände und Füße in uralte Rinnen halten, in denen das rund 50 Grad warme Wasser den Hang unterhalb von Bagno Vignoni in ein Thermalbecken hinunterrinnt. Das könnte jedermann nutzen, doch dorthin zu gelangen ist beschwerlich. So geht man besser einen idyllischen Weg ein paar Hundert Meter weiter und checkt im ADLER Spa Resort THERMAE ein. Dieses wartet mit dem größten Thermalbecken der Gegend auf, in dem Hotelgäste ganz unter sich sind.
Es war die innovative und qualitätsorientierte Hoteliersfamilie Sanoner aus Südtirol, die vor 20 Jahren in einer der schönsten Landschaften Italiens ein Paradies für Erholungsuchende geschaffen hat. Mit viel Rücksicht auf die umliegende Traumlandschaft wurde eine toskanische Villa mit angeschlossenen 90 Zimmern in einen aufgelassenen Travertin-Steinbruch gebaut. Und Wasser ist das dominierende Element des ADLER Spa Resort THERMAE. Neben dem Thermalbecken erfreut man sich auch an einem großen geheizten Sportbecken, aus dem man den Blick auf das malerische Val d’Orcia genießt. Die Möglichkeiten hier sind unendlich, seinem Körper und Geist Gutes zu tun: von verschiedenen Wassertreatments, wie zum Beispiel Haki Flow, über Entspannung in der Salzgrotte, fünf verschiedene Saunen bis hin zu Yoga, Biken über die Hügel oder Wanderungen durch die Natur mit passionierten Guides.
Nicht zuletzt wird man im ebenso nur den Hausgästen vorbehaltenen Restaurant verwöhnt. Dessen vorzügliche Küche arbeitet natürlich nur mit den besten Ingredienzen der Toskana, der Wein kommt sogar von der eigenen biodynamischen Tenuta Sanoner.
Castello Banfi: Wine Resort südlich von Siena

Giovanni Mariani war einer jener armen Italiener, die nach dem Ersten Weltkrieg nach Amerika auswanderten. In New York City zog er einen Weinhandel auf und legte den Grundstein für das Imperium seiner Söhne James und Harry. Als Botschafter des guten Weins in den USA machten sie zuerst den Lambrusco und dann den Brunello jenseits des Atlantiks berühmt. Nur mit edlen Tropfen zu handeln war ihnen dann zu wenig, sie wollten selbst keltern. Dabei gingen sie aufs Ganze: Die Marianis kauften nicht nur das mittelalterliche Schloss Poggio alle Mura – das heutige Castello Banfi – unweit von Montalcino, sondern rundherum gleich einen Riesenbesitz von 3.000 Hektar dazu. Um illustre Gäste aus Amerika gebührend in „good old Europe“ zu empfangen, erwarben sie in Rom eine Villa und dazu drei Helikopter, mit denen gute Kunden nach Montalcino geflogen wurden.
Heute werden hier zwölf Millionen Flaschen abgefüllt. Früher war Banfi schon Vorkämpfer des Rotweinkults, heute gilt es als größtes Weingut in der Toskana und als größter Produzent des edlen Brunello. Nicht nur für Vinophile ist ein Besuch im Hightech-Weingut unweit des Castellos mit seiner beeindruckenden Fülle an Edelstahl und Holzfässern eine besondere Erfahrung. Für ein ultimatives Rundumerlebnis wohnt man am besten vor Ort. Nachdem das Castello von den Marianis aufwendig renoviert worden war, erweckte man auch das kleine Borgo vor den Schlossmauern zu neuem Leben. Dabei war unter anderem der berühmte Innenarchitekt Federico Forquet am Werk.
Für Exklusivität ist wahrlich gebürgt, denn das zu Relais & Chateaux gehörende Minihotel wartet mit nur 14 Suiten auf. Ein absolutes Muss ist das Gourmetrestaurant La Sala dei Grappoli unter der Ägide von Spitzenkoch Domenico Francone. Wer auf den Geschmack gekommen ist, findet in der Enoteca Banfi alle Top-Weine, Schaumweine, Grappas, Olivenöle und Balsamico-Essige made by Banfi zum Mitnehmen. Übrigens sollte man sich im Castello auch das Museum mit der größten Privatsammlung von römischem Glas nicht entgehen lassen.
COMO Castello del Nero: Designperle in Traumlage

COMO, das ist das Werk der aus Singapur stammenden Milliardärin Christina Ong. In wenigen Jahrzehnten schuf sie die diskreteste Luxushotel-Marke – mit derzeit 18 Top-Häusern weltweit, stets an den schönsten Plätzen, von Fidschi bis London. Da durfte natürlich die Toskana nicht fehlen. Diesen Traum erfüllte sich Christina Ong vor wenigen Jahren, als sie ein Schloss aus dem 12. Jahrhundert, keine halbe Autostunde südlich von Florenz, im Chianti-Gebiet erwarb.
Die traditionsreiche Geschichte macht aber nur einen Teil der Faszination aus. COMO steht nämlich auch für Design allererster Güte, da macht das Castello del Nero keine Ausnahme. Das merkt man schon beim ersten Schritt über die Hotelschwelle: Toprestauriert, erstrahlt das Schloss im modernen Look. Dahinter steht die Mailänder Designerin Paola Navone, die bereits zahlreiche andere COMO-Hotels gestaltet hat. Im toskanischen Fünf-Sterne-Hotel beeindrucken vor allem ein harmonischer Farbmix aus gedecktem Weiß, der sogar die alten roten Cottoböden und die Holzbalken der Dachstühle ziert, und graue Elemente des Interieurs. Da geht einem wahrlich das Herz über. Und während im von Michelin ausgezeichneten Restaurant La Torre die Gaumen verwöhnt werden, setzt das Shambhala Retreat auf Wellness und Welldoing.