Eingebettet zwischen malerische Weinberge und weite Felder, liegt die älteste Weinbaugemeinde des Burgenlands: Zagersdorf. Ursprünglich wurde das Land erstmals 1461 erwähnt. Aber Funde aus der Hallstattzeit zeigen, dass man den fruchtbaren Lehmboden schon viel früher zu schätzen wusste. Heute setzt sich Bürgermeister Ivan Grujic auf dieser unvergleichlichen Ebene für die Anliegen der Anwohner ein. Ein zweisprachiger, fünf Kilometer langer Weinwanderweg führt direkt zu seinem Lieblingsplatz, der ehemaligen Weingärten-Steinhütte. Von dort sieht man von den Nachbargemeinden Draßburg und Baumgarten bis zum Neusiedler See – an klaren Tagen sogar bis nach Bratislava. Besonders an diesem Platz sind aber auch die Schaukästen mit Infotafeln, in denen historische Werkzeuge zur Weinproduktion gezeigt werden.
Mitten in dieser Idylle befinden sich die Weingärten von Mate Klikovits, dem zurzeit einzigen aktiven Winzer in Zagersdorf. Sein fruchtiger Sauvignon blanc ist der Lieblingswein von Ivan Grujic. In Zukunft würde der Bürgermeister gerne noch mehr Weine aus seiner Heimatgemeinde genießen. Erste Gespräche, um dieses Ziel zu verwirklichen, haben bereits mit Weintourismus-Obmann Herbert Oschep und Weinbau-Präsident Andreas Liegenfeld stattgefunden.
Bei unserem Weg durch das Dorf vom Weinkeller zum Gemeindeamt wird deutlich: Ivan Grujic kennt wirklich jeden Zagersdorfer. Die Bewohner winken, grüßen und lächeln herzlich. Das Miteinander wird gelebt. „Der Zusammenhalt ist mir wichtig, denn auch ich wurde von der Gemeinde gut aufgenommen“, erzählt der Bürgermeister. Als er 1991 als Kriegsflüchtling nach Zagersdorf kam, hieß man ihn herzlich willkommen . „Jetzt ist die Zeit gekommen, in der ich aktiv an der Gestaltung des Miteinanders mitwirken und etwas zurückgeben kann“, erklärt der 38-Jährige. Selbstverständlich war er schon in einigen ortsansässigen Vereinen ein aktives Mitglied. Dazu gehören die Sportfischergemeinschaft, die Freiwillige Feuerwehr und – ganz am Ball geblieben – der Sportverein SC Zagersdorf.
Seit seinem Amtsantritt verlegt sich sein Zutun in der Gemeinde auf das politische Geschehen. Und das ist auch gut so, denn in der Kommunalpolitik ist dem Referenten aus dem Team Doskozil die Beteiligung der Bürger besonders wichtig: „Auf internationaler Ebene ist eine Einbindung von allen Beteiligten viel schwieriger. In meiner Gemeinde achte ich deswegen darauf, dass die Vorschläge unserer Einwohner nicht nur gehört, sondern auch eingebunden werden.“
Seit November letzten Jahres ist Ivan Grujic im Amt. Seither hat er einige neue Projekte in Sachen erneuerbare Energien und Infrastruktur gestartet. Zum Beispiel die Photovoltaik-Anlagen auf dem Gemeindeamt, dem Kindergarten und dem Haus der freiwilligen Feuerwehr. Außerdem bekamen die Fassaden des Gemeindeamts und des Feuerwehrhauses einen neuen Anstrich. Weiters sind eine Stromtankstelle und Baumpflanzungen in Planung.
Damit Hilfe schnell zur Stelle ist, wenn etwas passiert, bestellte man im März ein neues Feuerwehrauto. Kinder und Jugendliche dürfen sich über die Sanierung der Umkleidekabinen und der Sanitäreinrichtungen am Fußballplatz freuen. Für mehr Komfort gibt es ein neues Sonnensegel beim Spielplatz und ein neues Buswartehäuschen. Komplett neu gestaltet wird die Wiesengasse. „Ein wichtiger Punkt bei diesem Vorhaben ist die Verkehrsberuhigung, da auch viele Kinder in dieser Gasse wohnen“, so der Politiker. Außerdem erneuert die Gemeinde den Unterbau und den Asphalt beim Baubeginn im Frühjahr nächsten Jahres. Anrainer können bei diesem Projekt auch ihre Ideen einbringen.
- Bundesland: Burgenland
- Pol. Bezirk: Eisenstadt Umgebung
- Fläche: 7,29 km2
- Höhe: 174 m
- Einwohner: 1.114 (1. 1. 2022)
- Bürgermeister: Ivan Grujic