Interview mit Martin Gesslbauer und Pia Baresch – Sommerspiele Schloss Sitzenberg

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Schloss Sitzenberg liegt zwischen Tulln und Traismauer und bietet die perfekte Kulisse für die diesjährigen Sommerspiele und deren Produktion „Mirandolina“. „Man hat das Schloss, dessen Geschichte über 500 Jahre zurückreicht, immer wieder renoviert. Heute genießen wir die Aussicht von der Schlossterrasse, mit Blickrichtung Wien,“ erzählt Intendant der Sommerspiele Schloss Sitzenberg Martin Gesslbauer im Zoom-Talk.

Selbst ist die Frau

Die diesjährige Produktion, „Mirandolina“ ist ein Stück über eine emanzipierte Frau, die ihre Unabhängigkeit und Freiheit genießt. Der Intendant erklärt: „Wir haben uns für dieses Stück entschieden, weil es eine starke Frau in den Vordergrund stellt. In einer Zeit, in der die positiven Errungenschaften des Feminismus oft in Gefahr sind, ist es wichtig, solche Geschichten zu erzählen.“

Pia Baresch, die die Hauptrolle der Mirandolina spielt, findet es bemerkenswert, wie fortschrittlich das Stück für seine Zeit ist. „Es ist interessant, dass dieses Stück so alt ist und trotzdem eine Frau in der Hauptrolle sehr emanzipiert dargestellt wird.“ Die Hauptrolle, eine unabhängige und selbstständige Frau, führt ihr Gasthaus mit Geschick und Geschäftstüchtigkeit. „Sie möchte sich nichts von Männern sagen lassen und genießt ihre Freiheit,“ beschreibt Pia Baresch die Protagonistin. Die Handlung nimmt eine spannende Wendung, als ein Gast erscheint, der nichts von Frauen hält. „Das reizt sie besonders, und sie macht es sich zum Ziel, diesen Mann in sie verliebt zu machen.“

Der Countdown zur großen Premiere

Die Proben für das Stück begannen bereits Ende April in Wien. Nun finden die Endproben auf der Bühne in Sitzenberg statt. „Es ist immer eine neue Herausforderung, sich das Bühnenbild zu eigen zu machen,“ sagt der Intendant. „Und natürlich ist man vor der Premiere immer aufgeregt, das gehört dazu“, ergänzt die Schauspielerin.

„Am meisten nervös ist man wegen des Wetters, denn ein Open-Air-Sommerstück ist immer wetterabhängig. Aber ein gewisses Maß an Lampenfieber steigert die Spannung und Konzentration. Obwohl wir das Stück kürzten, bleibt es trotzdem dem Original treu. Wir verlegten es in die 50er und 60er Jahre, was vor allem in den Kostümen sichtbar wird. Mit dieser Entscheidung bringen wir das Stück näher an die heutige Zeit heran und machen es für das Publikum zugänglicher“, erzählen uns die beiden.

„Das Publikum kann sich auf eine unterhaltsame, lustige und spritzige Aufführung freuen. Viele Zuschauer werden sich in den Figuren wiedererkennen können. Wir behandeln aber auch aktuelle Themen wie Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Frauen“, verspricht die Hauptdarstellerin.

Gesslbauer fasst zusammen: „Humor, Spannung und Unterhaltung – das ist es, was Sommertheater ausmachen soll.“

Verborgene Schätze in der Umgebung

Vor der Aufführung bietet Sitzenberg-Reidling übrigens auch einige Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. „Das Schloss ist während des Jahres nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, daher ist dies eine besondere Gelegenheit, es von innen zu sehen,“ erklärt Gesslbauer. „Außerdem gibt es den wunderschönen See, an dem man einen Spaziergang machen kann, sowie einige Heurige, wo man den Nachmittag genießen kann“, fügt Pia Baresch hinzu. Es gibt also viel zu entdecken und zu erleben, bevor man einen kulturellen Sommerabend bei den Sommerspielen Sitzenberg verbringt.

„Mirandolina“ feiert seine Premiere am 4. Juni und wird bis 23. Juni bei den Sommerspielen Schloss Sitzenberg zu sehen sein.

 

© Sommerspiele Schloss Sitzenberg

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