Sind wir doch mal ehrlich: In diversen Läden und Kästen zu Hause liegt allerhand Krimskrams. Erinnerungsstücke von früheren Zeiten, alte Rechnungen und Zettelwirtschaft, Gebrauchsanweisungen von Haushaltsgeräten, Gratis-Geschenke aus der Apotheke oder vom Weltspartag. Schlüssel, bei denen man nicht mehr weiß, was sie eigentlich auf- und zusperren. Krimskrams eben – hierzulande besser bekannt als „Kramuri“. Bücher, die man entweder noch nicht gelesen hat oder zwar gelesen hat, aber zwecks „hübscher Bibliotheksatmosphäre“ im Kasten stehen lässt. Und dann natürlich auch noch Kleidungsstücke, von denen man sich nicht trennen kann. Denn „irgendwann pass ich da bestimmt wieder rein“ oder „das kommt sicher wieder in Mode“. Kennen wir alle, richtig?
All diese Sachen wegschmeißen? Kommt meistens nicht infrage, denn das alles könnten wir „vielleicht irgendwann nochmal brauchen“, oder? So geht es ganz vielen Menschen, das steht fest. Dabei nimmt ein Anhäufen von Dingen in einem Zuhause nicht nur Platz weg, der vermutlich besser verwendet werden könnte. Zu viele Sachen zu besitzen wird oft im Laufe der Zeit zu einem richtigen Ballast. Wir wissen es eigentlich: Weniger ist mehr. Zum Glück gibt es etliche Aufräum-Coaches, die ihr Geld damit verdienen, vollgestopfte Häuser und Wohnungen zu entrümpeln und für Struktur und Ordnung zu sorgen.
Die bekannteste aller internationalen Aufräum-Coaches ist sicherlich eine kleine Frau aus Japan: Marie Kondo. Sie entwickelte vor über zehn Jahren die sogenannte KonMari-Methode – eine einzigartige Herangehensweise ans Aufräumen. Ihr Ansatz basiert auf der Idee, dass man nur die Dinge um sich herum behalten sollte, die Freude und Glück auslösen. Der erste Schritt besteht darin, sich von Gegenständen zu trennen, die nicht mehr gebraucht werden oder keine positiven Gefühle mehr auslösen. Marie Kondo ermutigt die Menschen, ihren Besitz Kategorie für Kategorie zu durchsuchen, beginnend mit Kleidung und dann weiter zu Büchern, Papieren, Alltagsgegenständen und schließlich zu sentimentalen Gegenständen.
Die Effektivität der KonMari-Methode liegt in ihrer Einfachheit und ihrem Fokus auf Freude. Anstatt sich nur auf das Wegwerfen von Dingen zu konzentrieren, lenkt die Methode die Aufmerksamkeit auf das, was wirklich wichtig ist. Wenn Sie nur die Dinge behalten, die Freude auslösen, umgeben Sie sich automatisch mit einem Umfeld, das Sie glücklicher und zufriedener macht. Wie also funktioniert diese Methode genau?
- Aufräumen nach Kategorien:
Beginnen Sie zuerst mit Kleidung und gehen Sie dann zu Büchern, Papieren, Gebrauchsgegenständen und sentimentalen, persönlichen Dingen über. Konzentrieren Sie sich jeweils auf eine Kategorie, bevor Sie zur nächsten übergehen. - Freude empfinden:
Halten Sie jeden Gegenstand in der Hand und überlegen Sie, ob er Freude auslöst. Wenn nicht, bedanken Sie sich bei ihm und lassen Sie ihn los. - Ordnung schaffen:
Organisieren Sie die verbleibenden Gegenstände so, dass sie leicht zugänglich sind und Sie einen Überblick über Ihren Besitz behalten. - Dankbarkeit ausdrücken:
Schätzen Sie Ihre Besitztümer und das, was Sie behalten haben. Danken Sie den Gegenständen für ihre Dienste. - Die Veränderung genießen:
Genießen Sie die Ordnung und das Glücksgefühl, das sich aus dem Aufräumen ergibt.
Die wesentliche Botschaft beim Aufräumen mit Marie Kondo lautet: Was keine Freude mehr bereitet, hat nicht länger Platz in Ihrem Zuhause. Welchen Weg die aussortierten Gegenstände dann jedoch nehmen – ob in den Altkleidersack, in den Mülleimer oder als Geschenk für Freunde – bleibt Ihnen überlassen.
Die KonMari-Methode geht über das physische Aufräumen hinaus. Viele Menschen berichten von positiven Veränderungen in ihrem Leben, nachdem sie diese Methode angewendet haben. Sie fühlen sich leichter, frei von unnötigem Ballast und sind in der Lage, sich besser auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind.
Marie Kondo und ihre KonMari-Methode haben eine Revolution im Bereich des Aufräumens ausgelöst. Indem sie die Idee der Freude in den Mittelpunkt stellt, ermöglicht diese Methode nicht nur ein aufgeräumtes Zuhause, sondern auch ein erfüllteres Leben. Oder zumindest mehr Platz für die Dinge, die wirklich wichtig sind.