Eines haben Kaffee, Grüntee und Matcha gemeinsam: Sie enthalten Koffein, den Wachmacher, mit dem die meisten von uns in den Tag starten. Hier kommen wir aber auch schon zum größten Unterschied. Das Koffein in Kaffee wirkt sofort, der Effekt lässt allerdings schnell wieder nach und der nächste Durchhänger lässt grüßen. Das Koffein in Grüntee oder Matcha hält wesentlich länger an, weil es erst im Darm freigesetzt wird.
Dementsprechend unterscheidet sich auch das Befinden nach einer Tasse Kaffee oder Tee. Kaffee löst eine Stressreaktion im Körper aus, der Puls und der Blutzuckerspiegel steigen an. Nach dem Genuss verspüren viele Kaffeetrinker Nervosität und Unruhe. Sogar Angstgefühle können verstärkt werden. Grüntee und Matcha hingegen haben eine sanfte Wirkung und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit.
An gesunden Inhaltsstoffen mangelt es auch Kaffee nicht, wir wollen hier aber genauer auf die grünen Stars in der Tasse eingehen. Nach heutigem Wissensstand enthält Grüntee rund 250 sekundäre Pflanzenstoffe und bis zu 400 ätherische Öle. Geschätzt wird er vor allem für seinen hohen Anteil an Polyphenolen. Sie wirken antioxidativ und schützen sowie regenerieren somit unsere Zellen.
Grüntee wird schon seit mehr als 5.000 Jahren in China angebaut. Buddhistische Mönche nutzten ihn als Medizin. Im zwölften Jahrhundert kamen die Teepflanzen schließlich nach Japan, wo man sie heutzutage hauptsächlich anbaut. Im Gegensatz zu Schwarztee wird Grüntee direkt nach der Ernte extremer Hitze ausgesetzt, was die Oxidation verhindert.
Grüntee-Trinker stärken dank enthaltenem Zink und Vitamin C ihr Immunsystem. Studien deuten außerdem darauf hin, dass Grüntee das Risiko senkt, an Krebs oder Alzheimer zu erkranken. Wegen seiner antibakteriellen Wirkung beugt das feinherbe, milde Heißgetränk weiters Karies vor und lindert Entzündungen. Und ein Dampfbad mit Grüntee hilft bei Hautirritationen, Ekzemen, Akne und unreiner Haut.
Trotz seinen positiven Eigenschaften sollte man Grüntee – wie Kaffee – nur in Maßen konsumieren. Ferner ist wichtig zu berücksichtigen, dass der Tee geschmacklich ungenießbar wird, sobald die Blätter der Camellia sinsensis länger als drei Minuten ziehen. Die genaue Ziehzeit und die Siedetemperatur unterscheiden sich je nach Sorte – obwohl Sencha, Bancha, Genmaicha und Kukicha von derselben Pflanze stammen. Auch der Geschmack variiert je nach ausgewähltem Produkt.
Matcha ist pulverisierter Grüntee und wird mit Wasser, Milch oder Pflanzenmilch aufgerührt. Der Unterschied zum Grüntee: Matcha enthält das gesamte Blatt der Pflanze, also noch mehr gesundheitsfördernde Antioxidantien und Mineralstoffe. Um das grüne, mild süßliche Pulver zu genießen, ist zum Glück keine japanische Teezeremonie mit Schüssel und Besen nötig. Man kann es in Smoothies und Shakes, beim Backen oder für Eis verwenden.
Herkunft, Anbau, Farbe, Geschmack und Konsistenz sagen viel über die Qualität von Matcha aus. Tencha aus Japan gilt als besonders hochwertig. Das Pulver sollte eine tiefgrüne, jadeähnliche Farbe aufweisen, sich gut auflösen und fein süß schmecken. Guter Matcha ist nie stark bitter oder sauer.
Wo wir gerade bei der Qualität sind: Wer minderwertige Produkte kauft, muss leider auch damit rechnen, beim Trinken Schadstoffe wie Pestizide und Aluminum aufzunehmen. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Also besser genauer schauen und vielleicht auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen, sonst ist die gesundheitsfördernde Wirkung dahin.