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27. April 2024
Gaumen & Freude

Palais Coburg: Ausflug in die Wein-Geschichte

In den Kellerwelten des Palais Coburg in der Wiener Innenstadt lagern flüssige Schätze: In den sechs Räumen Frankreich-, Champagner-, Raritäten-, Yquem-, Neue-Welt- und Alte-Welt-Keller finden sich einzigartige edle Tropfen. Dazu gehört auch der älteste noch trinkbare Wein der Welt.

Palais Coburg von außen
Das spätklassizistische Stadtpalais Coburg beherbergt sechs Weinkeller mit echten Raritäten. © Palais Coburg Hotel Residenz

Wer sich für Geschichte, Architektur und luxuriöse Unterkünfte interessiert, für den ist ein Besuch des Palais Coburg im Herzen von Wien ein absolutes Muss. Das im 19. Jahrhundert erbaute Haus hat im Laufe der Jahre eine reichhaltige Geschichte erlebt. Heute ist das im 19. Jahrhundert erbaute Palais ein exklusives Hotel, das seinen Gästen einen erstklassigen Service, eine hervorragende Küche und eine beeindruckende Sammlung an Kunstwerken und Antiquitäten bietet. Der Weinkeller des Hauses ist einer der umfangreichsten und prestigeträchtigsten der Welt. Und auch als Event Location ist das Stadtpalais beliebt, etwa für Hochzeiten, Empfänge und Konferenzen.

Ab in den Keller

Eine der beeindruckendsten Attraktionen ist die Wein-Sammlung. Sie besteht aus mehr als 60.000 Flaschen aus rund 5.500 verschiedenen Weingütern. Jede Flasche wird in einem speziellen Schrank aufbewahrt, der einzeln temperiert werden kann. Ein spezielles Beleuchtungssystem sorgt für die optimale Präsentation der Etiketten. Der Weinkeller ist auch ein Ort für besondere Weinverkostungen und Veranstaltungen. Dort können Weinliebhaber eine Vielzahl an Weinen probieren und sich von professionellen Sommeliers beraten lassen.

Die insgesamt sechs Räume in mittelalterlicher Architektur nennen sich Frankreich-Keller, Champagner-Keller, Raritäten-Keller, Yquem-Keller, Neue-Welt-Keller und Alte-Welt-Keller. Der Frankreich-Keller ist mit 30.000 Flaschen der größte. Die edlen Tropfen aus der Loire-Region, dem Elsass und dem Rhône-Gebiet haben oftmals den Wert einer Eigentumswohnung. Im Champagner-Keller gibt es eine Schaumwein-Sammlung. Der älteste Champagner stammt aus dem Jahr 1962. Der Raritäten-Keller ist eine wahre Schatzkammer des vergorenen Traubensaftes. Dort lagern Süßweine aus Portugal ab dem Jahr 1795 und der Rüdesheimer Apostelwein aus dem Bremer Ratskeller. Dieser ist laut Christie’s-Weinchef und Master of Wine Michael Broadbent der älteste noch trinkbare Wein der Welt.

15-Liter-Flasche

Eine Hommage an das französische Château d’Yquem findet sich in dem nach ihm benannten Weinkeller. Eine Flasche aus jedem Jahrgang findet sich in diesen Mauern. Zu den Schätzen gehört unter anderem eine 15-Liter-Flasche. Der Neue-Welt-Keller lagert Flaschen aus den USA, Chile, Südfrankreich, Neuseeland, Argentinien und aus den Entdeckernationen Portugal und Spanien. 13.000 Alt- und Jungweine ab 1845 aus Österreich finden sich im Alte-Welt-Keller. Dazu gehören weitere 1.000 Flaschen aus Italien, Ungarn, Deutschland, der Schweiz und anderen Weinregionen.

5 Dinge, die man gesehen haben muss

  • die Architektur des Palais Coburg mit seiner prächtigen Fassade
  • den Palaisgarten
  • die Kellerwelten mit sechs Räumen
  • Raritäten wie den ältesten noch trinkbaren Wein der Welt
  • die Antiquitäten und Kunstwerke des Hauses

Facts and Figures Palais Coburg

  • Das Palais Coburg wurde 1845 fertiggestellt.
  • Der Baustil wird dem Spätklassizismus zugerechnet.
  • Das Palais steht auf dem Rest der Braunbastei. Diese schuf man im 16. und 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert schliff man sie.
  • Die frei stehenden Säulen im Mittelteil brachten dem Gebäude den Spitznamen Spargelburg ein.
  • 1945 trafen Bomben das Gebäude.
  • In den Jahren 2000 bis 2003 wurde das Palais Coburg umfassend renoviert.
  • Heute befinden sich im Palais Coburg neben den Firmen von Besitzer Peter Pühringer auch das Luxushotel Palais Coburg Residenz und zwei Restaurants, das Clementine und das Silvio Nickol.
  • Im 19. Jahrhundert wohnte der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha im Palais. 1918 übernahm der Staat das Palais, das daraufhin Sitz des Finanzministeriums wurde. In den 1990er-Jahren wurde es zu einem Luxushotel umgebaut.