Die Burg Liechtenstein liegt am Rand des südlichen Wienerwalds und ist die Stammburg der Fürsten von Liechtenstein. Die heutige Anlage wurde im 19. Jahrhundert vom Hause Liechtenstein generalsaniert und befindet sich in deren Eigentum. Mit über 60 Prozent romanischer Bausubsatz aus dem Jahr 1130 ist die Burg eine der wenigen erhaltenen romanischen Profanbauten.
Bereits 1812 errichtete die fürstliche Familie ein Museum. Zahlreiche Einrichtungsgegenstände wie Waffen, Möbel und Balkendecken sowie Reliefs und die romanische Burgkapelle St. Pankratius lassen Geschichte lebendig werden. Im Saal der Burg Liechtenstein befindet sich außerdem Österreichs ältestes Bett, eine romanische Schlafnische. Und: In den Außenmauern sind zum Teil noch Fundamente der ersten Bauphase erhalten.
Die Besichtigung der Burg ist nur im Zuge einer Führung möglich. Neben regulären Führungen gibt es auch die Schatzkammer-, die Nacht- und die Zisternenführung sowie die Grand Tour inklusive Turmbesteigung und Blick über das Wiener Becken. Die Burgkapelle aus dem 12. Jahrhundert ist an hohen kirchlichen Feiertagen und Gedenktagen für Gottesdienste und Andachten geöffnet.
Englischer Landschaftspark
In den Jahren 1808 bis 1810 haben die Liechtensteins in der Umgebung für die damalige Zeit übliche künstliche Ruinen („Staffagebauten“) und Burgnachbauten errichtet. Dadurch ist ein zusammenhängender Englischer Landschaftspark vom Kalenderberg bis nach Sparbach entstanden. Zu den Sehenswürdigkeiten auf dem Areal zählen der Naturpark Sparbach, der Schwarze Turm, das Amphitheater und die Ruine Rauchkogel in Maria Enzersdorf, die Römerwand in Hinterbrühl und der Husarentempel am Kleinen Anninger. Ohne diese fürstlichen Landschaftsbauten wäre so mancher bekannter Ausflugspunkt und romantischer Ort im Bezirk Mödling nicht denkbar.
- den Ausblick von der Burg über das Wiener Becken
- Österreichs ältestes Bett
- die Burgkapelle St. Pankratius
- die Schatzkammer bei einer Schatzkammer-Führung
- die künstlichen Ruinen in der Umgebung
- Der Baubeginn der Burg dürfte um 1135 liegen. Hugo von Liechtenstein-Petronell, Stammvater der heutigen fürstlichen Familie, baute auf dem „Lichten Stain“ einen Wehrturm samt Kapelle. Im 13. Jahrhundert verloren die Liechtensteiner die Burg samt Herrschaft über den Erbweg. Die Türken verwüsteten die Burg 1480 und zerstörten sie 1529 gänzlich. Auch 1683 zerstörten Osmanen die Festung. 1807 erwarb Fürst Johann I. von und zu Liechtenstein die Ruine. Fürst Johann II. ließ die Burg im Sinne des Historismus des 19. Jahrhunderts wieder aufbauen.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Burg den Pfadfindern zur Betreuung übergeben, die sich um die Restaurierung kümmerten und darin ein Jugendzentrum einrichteten. 1968 bis 2007 war sie an die Marktgemeinde Maria Enzersdorf verpachtet.
- Die Burg Liechtenstein war von 2007 bis 2009 wegen Baumängeln aus Sicherheitsgründen gesperrt. In den Jahren 2008 und 2009 erhielt sie im Zuge einer Renovierung ein neues Dach.
- Pankratius gilt unter anderem als Patron der Ritter und Adeligen, deshalb wurden ihm auch zahlreiche Kapellen wie jene in der Burg Liechtenstein geweiht.