Story

Garda Trentino: Ein See für wahre Geniesser

Längst hat sich der nördliche Zipfel des Gardasees mit seinen kulinarischen Angeboten von Olivenöl über Wein bis zu Kaffee zum Top-Tipp für aktive Genussurlauber entwickelt.
Über eine Fläche von 370 km2 erstreckt sich der Gardasee und ist damit Italiens größter See. © Getty Images

Wer von Norden über den Brenner kommt, merkt sofort: Hier beginnt der echte, der wahre Süden. Zwischen den letzten Alpengipfeln blitzen im Trentino erste Olivenhaine und Palmen zwischen den bis dahin dominierenden Nadelwäldern hervor. Und dann ist er da, der See. Tiefblau, in die Berge eingebettet wie ein breiter Fjord, schiebt sich der Gardasee bei Riva und Torbole scheinbar unendlich wie das Meer gen Süden.

Ein Lago nach dem anderen

Die kräftige Sonne lacht vom Himmel und scheint auf eine Landschaft voller Italianità. Klar, man könnte hier am Gardasee den ganzen Tag am Wasser liegen. An den von Palmen und Pinien gesäumten Stränden zwischen Riva und Torbole wird gerne dem Dolce far niente bei Sonne und sanfter Brise im Liegestuhl gehuldigt. Klares Wasser zum Schwimmen bietet der Gardasee schließlich genügend. Und nicht nur er. In der Region Garda Trentino verstecken sich noch viele weitere, weniger bekannte Seen zum Abkühlen an heißen Sommertagen. Der in wilder Natur eingebettete Ledrosee etwa. Oder der türkis schimmernde Tennosee, der noch dazu von malerischen Dörfern wie dem mittelalterlichen Canale di Tenno mit seinen verschachtelten Steinhäusern umgeben ist. Auch die Seen im Valle dei Laghi sind traumhafte Alternativen zum Baden, wenn es einmal nicht der Gardasee sein soll. Aber nur am See zu liegen, ist gerade am Nordufer reinste Verschwendung.

Paradies für Outdoor-Fans

Denn der nördliche Gardasee ist ein Paradies für Aktive jeder Art auf und über dem Wasser. Radlern und Montainbikern offenbart sich etwa bei ihren Touren auf top-gepflegten Routen vom Seeufer über die Hügelkuppen mit ihren Wein- und Olivengärten bis hinauf ins Hochgebirge eine einzigartige Kulisse aus alpinen und mediterranen Stimmungen. Auf über 1.000 Kilometern erstrecken sich darüber hinaus die Trekking- und Wandermöglichkeiten im Trentiner Gardaseegebiet. Weltruhm hat die Region auch in der Kletterszene erlangt. Die Natur präsentiert sich mit gleich mehreren imposanten Felswänden wie der berühmten Belvedere-Wand und der Placche di Baone mit idealen Bedingungen für Anfänger und Profis.

Wer sportlich lieber im nassen Element unterwegs ist, kann sich etwa beim Canyoning in Wasserläufen wie dem Rio Nero im Ledrotal oder der Palvico-Schlucht mit ihren natürlichen Rutschen, Wasserfällen und Drei-Meter-Sprüngen austoben. Wenn pünktlich gegen Mittag der „Ora“-Wind von Süden bläst, wird der See dann zur Bühne der Segler und Surfer aus aller Welt. Die steilen Felsformationen entlang der Ufer wirken dabei wie ein Verstärker und fordern den Profis am offenen See einiges an Können ab. Per Kanu oder SUP-Board lässt sich der Alltagsstress gemütlicher abbauen und zugleich auf fünf Wasserrouten so manche versteckte Höhle oder kleine Bucht entdecken.

Italiens kulinarische Schätze vereint

Nach so viel Aktivität darf dann auch ohne schlechtes Gewissen geschlemmt werden. Was die Attraktivität des Garda Trentino auf besondere Weise steigert, ist seine außergewöhnliche Vielfalt in Sachen Kulinarik. Gibt es weiter südlich in Italien Regionen, die jeweils als Olivenölzen­trum, Schinkenparadies oder für speziellen Wein bekannt sind, vereint der Trentiner Gardasee all das auf überschaubarer Fläche.

In Torbole reift der vielleicht beste Brokkoli Italiens und an den Hängen gedeihen dank des besonderen Mikroklimas edle Tropfen wie Chardonnay, Pinot bianco, Lagrein und Schiava. Als nördlichstes Olivenanbaugebiet der Welt ist die Region heute eine der besten Adressen für Olivenöl reinster Güte mit jahrtausendealter Tradition. Rund um Riva del Garda und Arco verstecken sich viele familiengeführte Olivenölunternehmen, die auch gerne Gäste empfangen, um die Olivenhaine gemeinsam zu entdecken und das wertvolle native Olivenöl extra zu verkosten. Darunter der malerische Agriturismo-Bauernhof Maso Botes der Familie Santuliana, der hoch über Arco und Riva inmitten einer Traumlandschaft thront. Rund um einen 1.000 Jahre alten Olivenbaum werden hier Oliven biologisch auf fünf Hektar Fläche in höchster Qualität angebaut. Die Familie hat hier ein Unikat an Stil und Ambiente geschaffen. Das ist auch bei den Verkostungen der Olivenölprodukte und den Erklärungen des Juniorchefs zu spüren. Wer will, kann auch gleich in luxuriösem Ambiente an diesem Platz übernachten und das einzigartige Flair länger genießen.

Nicht weit von den Strandhotels in Riva ist die 1926 gegründete Genossenschaft Agraria Cantina Frantoio ein Mekka für Genießer. Fast 1.200 lokale Olivenbauern produzieren mithilfe von 85.000 Olivenbäumen ein Öl der Extraklasse. Dazu kommt Wein höchster Güte – und all das wird in der „Galleria del Gusto“ in edlem Rahmen zur Verkostung und zum Kauf angeboten. Nicht nur während der „Frantoi aperti“, den Tagen der offenen Tür im Herbst, findet überall in der Region ein dichtes Programm mit Veranstaltungen, Wanderungen mit ­Ölbauern und Kulinarik rund um die begehrte Köstlichkeit statt. Und seit letztem Jahr verbindet der Olivenbaumpfad „Sentiero dell’ Olivo“ in Arco bei Riva als interaktiver und sensorischer Themenweg tolle Natureindrücke mit Wissenswertem rund um das flüssige Gold.

Genuss im Hinterland

Der Genuss wartet aber auch in den Dörfern im Hinterland des Sees. Mit unserer Reiseführerin Carmen geht es über kleine Nebenstraßen und Hügel durch die traumhaften Dörfer Stenico und Comano voller Flair und Geschichte zu den besonderen Adressen des Weins. Der süße Vino Santo, aufwendig während der Karwoche gekeltert, ist der wohl einzigartigste Wein der Region. Gewonnen im Valle dei Laghi aus der Rebsorte Nosiola, findet ihm zu Ehren im April mit der „DaVinNosiola“ sogar eine eigene Weinwoche statt, und der Themenweg „Sentiero del Nosioloa“ führt auf acht Kilometern durch das Anbaugebiet. Tief mit der Seele dieses Gebiets verbunden sind die Cousins Pisoni, die hier eines der führenden Weingüter Italiens in langer Tradition seit 1852 auf Bio-Basis führen.

Und wer selbst weder Olivenöl noch Wein etwas abgewinnen kann, wird im Garda Trentino nach aktiven Urlaubstagen kulinarisch belohnt. Mit Omkafè ist die Region Heimat einer 1947 gegründeten Kaffeerösterei, die mit Qua­lität und Flair punktet. Im zugleich ­modernen wie gemütlichen Firmensitz warten neben betörenden Kaffeedüften verführerische Verkostungen der edelsten Kaffeesorten und die Möglichkeit, in einem interaktiven Kaffeemuseum die Geschichte und Besonderheiten dieses Genusselixiers kennenzulernen und live von einer Tribüne aus die Produktion hautnah zu erleben.

Nicht fehlen dürfen aber auch der Balsamico, frischer Fisch aus dem See, die großen Edelkastanien, Nüsse und Früchte oder das Bio-Gemüse aus dem Val di Gresta und Comano. Und als Krönung könnte hier ein Besuch des Bauernhofs Agritur Maso Marocc von Familie Sansoni den Ferientag beschließen. Zu genießen gibt es dort auf einer kitschig schönen Panoramalage inmitten von Apfelgärten und Wald einen Querschnitt Trentiner Delikatessen wie hausgemachten Schinken, Speck, einzigartigen Käse oder süße Verführungen. Während auf der Restaurantterrasse eine Köstlichkeit nach der anderen – aufgetischt wird, schweift der Blick über beschauliche Wiesen mit friedlich grasenden Eseln und Schafen. Wer sich davon nicht losreißen kann, findet auch gleich das passende Zimmer zum län­geren Verweilen.

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