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Gemeinsam stark: Tipps für mehr Familienzusammenhalt

„Vater, Mutter, Kind“ im klassischen Sinne, nämlich verheiratet und leiblich, wird heute ­zunehmend durch andere Modelle abgelöst. Was ist also Familie heute und ist sie als Keimzelle der Gesellschaft noch so bedeutend wie früher?
Ein ausgeglichenes Familienleben ist entscheidend, um stressige Zeiten zu überstehen. © Shutterstock

Familie sind für uns die Menschen, die das engste Lebensumfeld eines Kindes bilden. Egal ob Alleinerziehende, die leiblichen verheirateten Eltern, Pflegeeltern, Patchwork- oder Regenbogen-Eltern – sie bilden die allerersten Beziehungs­menschen für Kinder. Und damit kommt ihnen als Basis der Gesellschaft eine tragende Rolle zu“, erklärt Alexandra Fischer, Geschäftsführerin der Wiener Kinderfreunde.

„Denn jeder Entwicklungsschritt, jede Lern­erfahrung, die ein Kind macht, hängt von der Beziehung zu den Menschen ab, die es dabei begleiten“, ergänzt die gelernte Elementarpädagogin. Und die ersten, für das ganze Leben wichtigen Erfahrungen und Lernschritte, wie sich geliebt fühlen, Sprechen lernen, Vertrauen haben, sich selbst behaupten, die eigenen Grenzen und die der anderen zu respektieren, machen Kinder fast immer in der Familie.

Sozialer Zusammenhalt

Eltern vermitteln ihren Kindern nicht nur Wissen, sondern auch emotionale Kompetenzen und moralische Werte. Besonders in der frühen Kindheit sind Eltern oder Bezugspersonen maßgeblich dafür verantwortlich, wie sich Kinder entwickeln und welche Fähigkeiten sie später in die Gesellschaft einbringen können.

Gerade in modernen Familienmodellen mit unterschiedlichen Formen und Zusammensetzungen kann eine Förderung von Toleranz und Offenheit stattfinden, was zu einem respektvolleren Umgang in der Gesellschaft führt. Zudem können Familien, deren Mitglieder aus verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten kommen, zur Bereicherung und Vielfalt der Gesellschaft beitragen. So sorgen ­Familien für den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft.

Gemeinsame Lösungen

Die Familie kann emotionalen Rückhalt geben. Gemeinsam Wege zur Bewältigung von Stress, Ängsten und Belastungen zu finden, ist besonders für Kinder und Jugendliche wichtig. Durch den Familienzusammenhalt können sie Resilienz entwickeln, indem sie lernen, Herausforderungen zu meistern, Konflikte zu lösen und Verantwortung zu übernehmen.

Daher ist dieses engste Beziehungsumfeld von Kindern weiterhin die Keimzelle unserer Gesellschaft, gerade wegen der vielen neuen Herausforderungen, die der gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Wandel für uns alle mit sich bringt. Aber wie können Eltern – egal ob alleine, zu zweit, als Pflegeeltern, als Patchwork- oder Mehr-Generationen-Gruppe – diese Herausforderungen meistern?

Große Herausforderungen

Viele Eltern befinden sich in einem heiklen Balanceakt zwischen Arbeit, Kinderbetreuung, Familienleben und Haushaltsorganisation. Für alleinerziehende Personen ist diese Herausforderung noch ausgeprägter. Zuletzt massiv steigende Lebenserhaltungskosten und wirtschaftliche Unsicherheit sind für immer mehr Menschen existenzgefährdend. Tatsächlich gehören große Familien zu den größten von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen.

Nicht zu unterschätzen ist der enorm gewordene Einfluss von digitalen Medien und sozialen Netzwerken auf das Familienleben. Sie können zwar die Kommunikation und den Austausch fördern und erleichtern. Andererseits kann eine hohe Bildschirmzeit (bei Kindern und Eltern) die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen und der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen stark negativ beeinflussen. Eltern sollten die Kinder daher nicht nur bei der Nutzung der Medien anleiten und begleiten, sondern auch auf ein gesundes Verhältnis zu den digitalen Medien achten.

Unterstützungsangebote nutzen

„Viele Familien sind von Stress, Überlastung und Zukunftsängsten massiv betroffen, das erleben wir täglich in unseren Kindergärten und Beratungsstellen“, erklärt Fischer und legt Eltern ans Herz, unterstützende und beratende Angebote zu nutzen, wenn sie nicht mehr ein noch aus wissen. Auch Kontaktmöglichkeiten mit anderen Eltern wie Eltern-Kind-Cafés können genutzt werden. Schließlich haben die meisten Eltern die gleichen Aufgaben auf die Reihe zu bringen und können einander dabei unterstützen, etwa bei der Kinderbetreuung, kleinen Einkäufen, gemeinsamen Wegen, mit Tipps zu Ärzten, Kleidertausch etc.

Tipps für mehr Zusammenhalt und Grundvertrauen

  1. Zeit zusammen verbringen: Gemeinsame Aktivitäten, Mahlzeiten oder ­Ausflüge schaffen Erinnerungen und stärken die Beziehung. Wichtig: Ablenkung durch Handys oder „nebenbei“ erledigte Aufgaben vermeiden. Qualität steht vor Quantität – bereits 30 Minuten gemeinsame Familienzeit kann Beziehung und Zusammenhalt stärken.
  2. Zeit für Gespräche: Gemeinsame Wege oder Mahlzeiten bieten Gelegenheiten, um sich über Erlebtes auszutauschen. Wenn Familienmitglieder miteinander sprechen und einander zuhören, ­fördert das das Verständnis und den Zusammenhalt.
  3. Rituale geben Sicherheit: ob gemeinsames Kochen oder Aufräumen, das Lesen eines Buchs vor dem Einschlafen, Basteln, Spazierengehen, Plaudern
  4. Selbstfürsorge: Als Elternteil auf sich, die eigenen Ressourcen und Kraftreserven achten, aber auch Kinder haben das Recht, ihren eigenen Bedürfnissen nachzukommen.
  5. Weitere Infos: www.familienberatung.gv.at, kinderfreunde.at/familienberatung, kinderfreunde.at/eltern-kind-cafes
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