Story

JJ Johannes Pietsch: Mit voller Power zum Eurovision Song Contest

Er ist 23, singt in höchsten Tönen und mischt mit einem außergewöhnlichen Sound die Musikszene auf: Countertenor JJ Johannes Pietsch wird Österreich beim Eurovision Song Contest in Basel vertreten. Zwischen Oper und Pop sprengt er Genregrenzen und bringt mit seinem Song „Wasted Love“ zwei Welten auf eine Bühne. Aber wie fühlt es sich an, plötzlich im Rampenlicht des ESC zu stehen? Und welches Ritual darf vor seinen Auftritten auf keinen Fall fehlen? schauvorbei.at hat nachgefragt.
JJ wird Österreich beim diesjährigen Song Contest in Basel vertreten. © ORF/Pavla Hartmanov

JJ ist kein Newcomer, wenn es um Bühnenerfahrung geht. Der in Dubai aufgewachsene Wiener studiert an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) und durfte bereits auf zahlreichen Bühnen als Countertenor brillieren. Nun bringt er seine außergewöhnliche Stimme auf die ESC-Bühne. Ein Gespräch über die Gratwanderung zwischen zwei Welten und den wohl spannendsten Wettbewerb seiner Karriere.

schau: JJ, du gehst für Österreich beim ESC an den Start. Wie fühlt sich das für dich an?
JJ: Es ist einfach unfassbar! Ich kann es immer noch nicht ganz begreifen. Der Song Contest ist eine riesige Plattform, und dass ich Österreich dort vertreten darf, ist eine wahnsinnige Ehre. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle – Aufregung, Freude, Respekt vor der Herausforderung, aber vor allem ganz viel Dankbarkeit.

Du warst gerade auf dem Weg zur Uni, als du den Anruf zur ESC-Teilnahme erhalten hast – mitten auf der Kärntner Straße, Freudentränen inklusive. Wie haben deine Familie und Freunde reagiert, als sie davon erfahren haben?
Ich stand mitten in der Stadt, um mich herum Trubel – und dann kam dieser Anruf. Ich konnte es nicht fassen, die Tränen sind einfach geflossen. Meine Familie hat genauso emotional reagiert. Ich habe es ihnen kurz vor einem Auftritt erzählt – mein Papa hat sich erst mal eine Zigarette angezündet, und dann haben wir gemeinsam gefeiert. Auch meine Freunde sind komplett ausgeflippt! Ich habe es ihnen bei unserem Weihnachtsfest erzählt, und alle sind schreiend aufgesprungen.

Wie laufen die Vorbereitungen für deinen großen ESC-Auftritt in Basel bisher?
Auf Hochtouren! Wir lassen nichts dem Zufall über. Es steckt viel Arbeit drin, aber wir sind auf einem guten Weg. Ich arbeite mit einem großartigen Team zusammen, um eine Show zu kreieren, die nicht nur visuell, sondern auch emotional im Gedächtnis bleibt. Die Vorfreude steigt mit jedem Tag!

Dein Song „Wasted Love“ ist eine Pop-Opera. Was dürfen wir von dem Song erwarten und warum passen Klassik und Pop perfekt zusammen?
Popera! „Wasted Love“ ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Es verbindet epische klassische Elemente mit modernem Pop, was für mich total spannend ist. Klassik und Pop ergänzen sich perfekt, weil beide Welten so viel Gefühl transportieren können – die große Dramatik der Oper trifft auf die Eingängigkeit des Pops. Ich liebe es, mit meiner Stimme beide Stile zu vereinen und eine neue Klangwelt zu erschaffen. Es war mir wichtig, Opernelemente miteinfließen zu lassen, da es meine „musikalische Heimat“ ist und ich zeigen will, dass klassische Musik cool sein kann.

Der Song ist in Zusammenarbeit mit Teodora „Teya“ Špirić (ESC 2023) entstanden. Schreibst du selbst auch gerne Musik, oder stehst du lieber auf der Bühne und performst?
Ich schreibe sehr gerne – am liebsten mit engen Freunden, die das hauptberuflich machen. Aber mein Herz schlägt für die Bühne, dort bin ich am glücklichsten.

Hast du selbst schon eine „Wasted Love“ erlebt?
Jeder Musiker bringt seine eigenen Erlebnisse und Emotionen in seine Songs ein. Musik ist eine wunderbare Möglichkeit, persönliche Geschichten zu erzählen und Gefühle auszudrücken. Genau das habe ich auch bei „Wasted Love“ getan – der Song ist mir sehr nahe und spiegelt vieles wider, was mich bewegt.

Viele setzen beim Song Contest auf große Shows mit viel Choreo. Wie wird dein Auftritt aussehen?
Es wird ein großes Spektakel werden! Leider darf ich noch nicht mehr verraten, aber es wird definitiv etwas Besonderes.

Als Countertenor hast du eine außergewöhnliche Stimme und eine klassische Ausbildung. Welche Rolle an der Oper war bisher die spannendste für dich?
Das Gustav-Mahler-Projekt an der Staatsoper 2023. Es war die herausforderndste Partie, die ich je gesungen habe. Aber genau das hat mir die größte Freude bereitet, weil ich dadurch enorm gewachsen bin und gelernt habe, meine Stimme neu einzusetzen.

Wie bist du eigentlich zur klassischen Musik gekommen?
Ich bin in Dubai aufgewachsen, und Musik war immer ein fester Bestandteil unseres Familienlebens. Jedes Wochenende verwandelte sich unser Zuhause in eine kleine Konzertbühne, wenn meine Eltern Karaoke-Partys veranstalteten, bei denen eigentlich nur Popmusik lief. Doch am nächsten Morgen sorgte mein Vater für einen musikalischen Kontrast, indem er Bach oder Beethoven auflegte und immer zu uns sagte: „Das ist echte Musik, Kinder.“ So habe ich von klein auf beide Welten kennengelernt.

Und in der Popwelt – gibt es da jemanden, der dich besonders inspiriert?
Mariah Carey, Whitney Houston, aber vor allem Ariana Grande. Ich liebe ihre beeindruckende Stimme und Bühnenpräsenz.

Du kennst große Bühnen von der Oper, Starmania oder auch als Teilnehmer von The Voice UK. Bist du trotzdem nervös vor dem ESC?
Ein bisschen Lampenfieber gehört definitiv dazu – es zeigt mir, dass mir dieser Auftritt wichtig ist. Doch ich habe gelernt, diese Nervosität in positive Energie umzuwandeln und sie als Antrieb für eine starke Performance zu nutzen. Der ESC ist eine riesige Bühne und eine unglaubliche Gelegenheit, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung und darauf, das Beste aus mir herauszuholen.

Hast du ein Ritual oder eine Technik, mit der du dich vor Auftritten fokussierst?
Ja! Vor jedem Auftritt mache ich ein kleines Workout mit Liegestützen und Planks, um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Das gibt mir die nötige Power, um auf der Bühne alles zu geben. Und ein kleines Ritual darf natürlich nicht fehlen: Ich trinke immer Cola Zero vor der Show – das sorgt für den letzten Energieschub!

An welchem Ort oder bei welcher Person findest du Ruhe?
Mein Zuhause ist mein absoluter Ruhepol. Wenn ich abschalten und neue Energie tanken will, ziehe ich mich entweder in mein Schlafzimmer zurück oder verbringe Zeit mit meiner Familie. Dort kann ich entspannen, mich fallen lassen und einfach ich selbst sein.

Wohin geht die Reise nach dem ESC? Bleibst du in der Popwelt oder zieht es dich doch wieder stärker zur Oper?
Ganz egal, wie es beim ESC ausgeht: Ich sehe meine Zukunft genau in dieser spannenden Mischung aus Pop und Oper. Beide Welten haben mich geprägt, und ich glaube, dass diese Fusion ein großes Potenzial hat.

Wordrap mit JJ
  • Mein Motto für den ESC: A Fetzngaudi haben!
  • Der Song „Wasted Love“ ist: hochdramatisch
  • Ohne dieses Accessoire verlasse ich nie das Haus: Schmuck
  • Dieses Lied darf in meiner Playlist niemals fehlen: „Breathin’“ von Ariana Grande
  • Mein letztes Konzert war: The Weeknd in München 2023
  • Neben der Musik ist mein liebstes Hobby: Kochen! Ich liebe es, neue Gerichte auszuprobieren.
  • Diese Schlagzeile möchte ich über mich lesen: „JJ zieht ins Finale!“

Danke für das Gespräch – wir drücken dir die Daumen für Basel!

Sponsored
Sponsored
Sponsored
Das könnte dir gefallen:

Traumhafte Destinationen: zauberhafte Ziele am Strand

Ciao, ciao, Lampenfieber: So klappt jede Präsentation

Tourismus: Burgenland stärkt seine Präsenz in Deutschland

Hygge: So klappt es mit dem Lebensgefühl der Gemütlichkeit

Werde jetzt schauvorbei-Newsletter Abonnent und bleibe immer auf dem Laufenden!
Leider konnten wir deine Anmeldung nicht abschließen. Versuche es bitte später erneut.
Die Anmeldung zum Newsletter war erfolgreich!