Story

Madeleine Petrovic: „Das Land wieder solide aufstellen“

Anlässlich der Nationalratswahl am 29. September haben wir die Spitzenkandidaten im schau-Interview über ihre Pläne und Ziele für Österreich befragt. Was Madeleine Petrovic (Liste Madeleine Petrovic) in Regierungsverantwortung umsetzen würde, lesen Sie hier.
Porträt von Madeleine Petrovic
Madeleine Petrovic war von 1994 bis 1996 Bundessprecherin der Grünen. © Suzy Stöckl

schau: Was sind Ihre drei größten Zukunftsziele für Österreich?

Madeleine Petrovic: Österreich befindet sich aufgrund der verfehlten Regierungspolitik der letzten Jahre in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Das Land muss wieder solide aufgestellt werden. Klein- und Mittelbetriebe bilden das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft. Hier bedarf es dringender Sofortmaßnahmen wie der Entbürokratisierung und der Senkung der Abgabenlast.

Ein weiteres Ziel ist die Reform des Gesundheitssystems. Unser aktuelles System ist stark krankheitszentriert ausgerichtet. Der Fokus sollte jedoch auf der Erhaltung der Gesundheit liegen. Österreich leistet sich ein teures Gesundheitssystem, dennoch warten viele Menschen lange auf Facharzttermine. Zu viel Geld fließt in die Pharmaindustrie, anstatt präventiv tätig zu werden. Hier braucht es einen Paradigmenwechsel. Das vorhandene Geld muss in die Erhaltung der Gesundheit investiert werden.

Darüber hinaus wollen wir die Grund- und Freiheitsrechte stärken. Die Fehler der letzten Jahre müssen rückgängig gemacht und die Gesetze sowie Verordnungen aus dieser Zeit aufgehoben werden. Hier geht es uns besonders um die Aushebelung des Datenschutzes und die Änderungen im Epidemiegesetz. Es ist von großer Bedeutung, aus der Krise zu lernen und die Spaltung der Gesellschaft, die durch die Regierungspolitik entstanden ist, zu überwinden. Dies erfordert eine Aufarbeitung der letzten Jahre, die wir als Chance begreifen.

Was würden Sie als Erstes umsetzen, wenn Sie in Regierungsverantwortung kommen?

Ein vorrangiges Ziel ist die umfassende Aufarbeitung der Corona-Krise. Diese ist von zentraler Bedeutung, da in den letzten Jahren viele systemische Fehler offengelegt wurden. Es geht dabei nicht nur um die Verantwortung für die Betroffenen, sondern auch um die Chance, Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft und im politischen System zu beseitigen.

Was ist die größte Stärke der Liste Madeleine Petrovic?

Die größte Stärke der Liste Madeleine Petrovic ist unser engagiertes Team. Wir bestehen nicht aus Karrieristen, sondern aus Idealisten. Alle Mitglieder arbeiten derzeit ehrenamtlich, und das teils schon seit Jahren. Wir sind motiviert durch den aufrichtigen Wunsch, etwas Positives für Österreich zu bewirken. Unsere Liste besteht aus Menschen, die in ihrem Leben viel erreicht haben und niemandem mehr etwas beweisen müssen. Der Zusammenhalt ist stark, es gibt keine großen Egos, die sich in den Vordergrund drängen. Diese Haltung ist besonders wichtig, wenn man für das Land Gutes bewirken will.

Was bedeutet es Ihnen persönlich, Politikerin zu sein?

Demokratie in all ihren Herausforderungen ernst zu nehmen, aus unserer Geschichte zu lernen und bereit zu sein, Verantwortung zu tragen.

Was hat Sie zuletzt im politischen Diskurs besonders gestört oder gekränkt?

Besonders gestört hat mich die Art und Weise, wie heutzutage mit Menschen umgegangen wird. Wir leben in einer Zeit der Sündenbockpolitik. Schnell werden Schuldige gesucht und ganze Gruppen diffamiert. So sollte der politische Diskurs nicht sein. So war das während der Coronakrise, aber auch in der Asyldebatte erleben wir diese Polarisierung: Pauschal werden ganze Gruppen abgewertet. Solche Abwertungen spalten die Gesellschaft, statt sie zu einen. Es ist höchste Zeit, den politischen Diskurs wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen.

Was hat Sie zuletzt im politischen Diskurs besonders gefreut?

Es freut mich sehr, dass zunehmend ein politischer Diskurs abseits der Leitmedien und Parlamentsparteien stattfindet. Menschen beginnen wieder, sich politisch zu interessieren und neue Strömungen entstehen. Es wird offen miteinander diskutiert, auch wenn Meinungen kontrovers sind. Diese Entwicklung ist positiv. Es zeigt sich, dass trotz unterschiedlicher Positionen respektvoll miteinander gesprochen werden kann. Die letzten Jahre haben viele Menschen politisiert, und das ist gut so. Wir hoffen, dass sich diese Diskussionskultur in der breiten Masse fortsetzt.

Bitte vervollständigen Sie den folgenden Satz: Wähler, die der Liste Madeleine Petrovic ihre Stimme geben, können sich sicher sein, dass …

… wir nach bestem Wissen und Gewissen für das Wohl Österreichs politisch tätig sein werden. Wir werden die Bevölkerung stets ehrlich und transparent über alle Vorgänge im Parlament informieren und einen neuen, bürgernahen Politikstil pflegen.

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