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9. Mai 2024
Genuss

Grills im Vergleich: Kohle, Gas, Strom oder Rauch?

Welcher Grill ist der richtige für mich? Egal, ob auf dem Balkon oder im Garten, egal, ob schnelles Abendessen oder ausgedehntes Grillfest: Für jeden Anspruch gibt es das passende Gerät. Holzkohle-, Gas- und Elektrogrill sowie Smoker im Vergleich.

Mann salzt sein Steak am Griller
Für das perfekte Steak gilt es, den perfekten Grill zu finden. © Getty Images

Für welchen Grill man sich entscheidet, hängt von mehreren Faktoren ab: Wo und wie oft wird gegrillt? Wie viele Personen möchte man bewirten? Und was kommt überhaupt auf den Teller? Immerhin hört der Grillspaß nicht bei Steak und Würstchen auf. Mit den richtigen Grillarten und -geräten geht so viel mehr!

Holzkohlegrill: der Klassiker

Ganz klar ist der Holzkohlegrill der Klassiker unter den Grills. Rund um ein Feuer zu sitzen, ist quasi die älteste soziale Form der Zusammenkunft. Wer liebt das nicht? Grillen mit Holzkohle lässt sich im Prinzip mit einfachen Mitteln genießen: ein paar Scheite Holz für das Feuer, die Kohle, das bevorzugte Essen – und fertig ist das Outdoor-Kocherlebnis. Zudem entsteht das klassische Aroma, das eingefleischte Grillfans lieben, am einfachsten durch die Holzkohle.

Und wie geht’s genau? Der erste Schritt ist das Anheizen, für das man etwa eine halbe Stunde Zeit einrechnen muss. Unter eine kleine Kohlenpyramide kommen die Grillanzünder, die es in unterschiedlichen Formen und mit verschiedenen Funktionen gibt. Sie erleichtern das Anzünden der Kohle erheblich. Flüssige Anzündehilfen verbrennen langsam und rückstandsfrei. Spiritus oder Benzin besser nicht verwenden, die gehören nicht auf die Holzkohle. Auch Zeitungspapier ist nicht empfehlenswert, da Papierasche aufgewirbelt wird und am Essen haften bleibt.

Nach dem Anzünden der Grillanzünder heißt es abwarten. Die Kohle ist dann gut „durchgeglüht“, wenn sich eine weiße Ascheschicht auf ihr gebildet hat.
Damit keine ölhaltigen Marinaden in die Glut tropfen, haben sich Grillschalen bewährt. Zudem sollte der Holzkohlegrill stets im Auge behalten werden, denn die entstehende Hitze lässt sich nicht gezielt regulieren. Und: Erst circa eine Stunde nach der Benutzung ist die Glut ausreichend abgekühlt.

Gasgrill: der Flotte

Eine gute Alternative zum Holzkohlegrill ist der Gasgrill. Es gibt ihn in vielerlei Ausführungen und er hat einen großen Vorteil: die Zeitersparnis. Ruckzuck ist der Grill angeschlossen und mittels Gaskartusche auf die gewünschte Temperatur gebracht. Die Hitze lässt sich präzise regulieren und steht konstant zur Verfügung. Außerdem ist ein langes Garen bei niedrigen Temperaturen möglich.

Im Schnitt ist der Betrieb mit einer Gaskartusche günstiger als das Grillen mit Holzkohle. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass beim Grillen kein störender Rauch entsteht. Ein Gasgrill ist nach dem Gebrauch relativ einfach zu reinigen und somit schnell wieder einsatzbereit. Kein Raucharoma, kein „echtes“ Grillen? Hier kann man mit speziellen aromatisierten Holzchips und Pellets nachhelfen.

Elektrogrill: der Einfache

Der Elektrogrill punktet vor allem durch sein kompaktes Format. Zusätzlich entsteht kein Rauch – wie beim Gasgrill. Das kommt sehr gelegen, wenn man beispielsweise auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses grillen möchte. Der einzige Nachteil dieser Grillart liegt darin, dass eine Steckdose in der Nähe vorhanden sein muss. Zu Hause ist das normalerweise definitiv kein Problem.

In puncto Bedienbarkeit ist ein Elektrogrill nicht zu schlagen. Es gibt noch weniger zu beachten als beim Gasgrill. Die meisten elektrischen Grills lassen sich über einen Einschaltknopf und einen einzigen Drehregler zur Hitzeregulierung steuern. Grill an, Grillgut drauf, Deckel zu und fertig. Ähnlich wie beim Gasgrill kann man die Hitzeleistung der Heizspirale fein justieren und die Temperatur über längere Zeit konstant halten. Moderne Elektrogrills bieten eine ausreichende Leistung und müssen sich nicht hinter Gas- oder Holzkohlegrills verstecken. Bei diversen Luxusmodellen kommen selbst anspruchsvolle Steakliebhaber voll auf ihre Kosten.

Smoker: der Gemächliche

Smoker sind besonders in der „Barbecue-Hochburg“ USA beliebt. Aber auch hierzulande entdecken immer mehr Grillfans die Vorteile des Smokens für sich. Doch handelt es sich dabei überhaupt um richtiges Grillen? Genau genommen nein. Denn das Fleisch wird durch heißen Rauch indirekt gegart. Smoker bestehen aus einer Feuerbox sowie einer separaten Garkammer für das Fleisch. Der Rauch zieht von der Feuerbox durch die Garkammer und schließlich durch den Schornstein nach draußen. Idealerweise wird so eine konstante Temperatur von rund 120 Grad Celsius erreicht.

Wer Fleisch mit dem Smoker zubereiten möchte, muss viel Zeit einplanen. Je nach Größe des Fleischstücks beträgt die Wartezeit zwischen drei und zehn Stunden. Es muss schneller gehen? Kein Problem, die Garkammer kann man auch als Holzkohle-Grillkammer nutzen.

Tipp: Gute Smoke-Ergebnisse sind auch auf dem Kugel- oder Gasgrill erzielbar. Dafür verwendet man spezielle Holzchips, deren Rauch dem Steak, dem Lachs oder auch dem Gemüse das gewünschte Aroma geben. Werden die Holzchips zuerst für einige Zeit gewässert, verbrennen sie nicht direkt, sondern geben über längere Zeit den gewünschten Rauch ab. Danach können sie beim Holzkohlegrill direkt auf den Kohlen oder beim Gasgrill in einer eigens dafür vorgesehenen Räucherbox platziert werden.

Nach der Kür kommt die Pflicht

Der Grillabend war ein voller Erfolg, die Gäste waren rundum zufrieden – perfekt. Doch bekanntlich ist nach dem Grillen gleich vor dem Grillen: Die Reinigung ist ein Muss, sonst wird die nächste Grillerei vielleicht nicht mehr so ein schmackhafter Erfolg. Hierzu gibt es ein paar Punkte zu beachten. Generell ist zu empfehlen, den Grill nach jeder Benutzung zu reinigen. Dies geschieht am besten mit einem einfachen Schwamm und milden Reinigungsmitteln.

Direkt nach dem Grillen gilt sowohl für einen Holzkohle-Kugelgrill als auch für einen Gasgrill: Wer sein Gerät nach dem Essen einmal richtig aufheizt und Speisereste verbrennt, hat später weniger Arbeit beim Schrubben. Lüftung auf, Deckel zu. Auf diese Art und Weise lässt sich der Rost bei hoher Hitze „sauber brennen“. Kohlereste am besten mit einer Messingbürste oder mit zusammengeknüllter Aluminiumfolie entfernen und diese Reste gemeinsam mit der abgebrannten Holzkohle im Restmüll entsorgen.

Gibt’s ein Fazit?

Es ist doch so wie in vielen anderen Bereichen: Man hat die Qual der Wahl beim Grill-Kauf. Ob mit Holzkohle, Gas, Rauch oder elektrisch: Grillen ist und bleibt eine der beliebtesten Sommerfreuden für Jung und Alt. Der Spaß daran hat Vorrang, vor dem perfekten Gerät. Und: Hauptsache, es schmeckt!