So ein runder gehört gebührend gefeiert. Deshalb kreierten vier heimische Winzer zum hundertsten Geburtstag des Burgenlands eine köstliche Weltneuheit: der Jahrhundertwein. Sie steuerten die Trauben aus den wichtigsten Rotweinregionen bei. „Die Kultur des Weinbaus ist zu einem Teil der Landeskultur geworden. Die Vielfalt des Burgenlands soll anlässlich des Jubiläums in einem Wein zu schmecken sein“, erklärt Weintourismus-Obmann Herbert Oschep die Beweggründe für das Projekt, das er gemeinsam mit Weinbau-Präsident Andreas Liegenfeld leitet. „Bereits vor 3.000 Jahren wurde hier Wein angebaut. Genug Zeit, um mit einer guten Portion Leidenschaft und viel Wissen die edelsten Tropfen hervorzubringen.“
Und wer sind die vier leidenschaftlichen Winzer, die hinter dem Jahrhundertwein stehen? Den Norden vertreten Georg Prieler und Erich Scheiblhofer, die goldene Mitte Albert Gesellmann. Last but not least komplettiert Thomas Kopfensteiner aus dem sonnigen Süden das Quartett. „Das Projekt steht für eine ganze Generation und ist einmalig. Der Jahrgang 2021 wurde von der Natur mit einer perfekten Performance ausgestattet“, so Andreas Liegenfeld. Auch Herbert Oschep ist von der Qualität des Jahrhundertweins überzeugt: „Mit diesem Wein wollen wir nicht nur Werbung für das Burgenland machen, sondern auch aufzeigen, dass sich unsere Winzer vor großen Namen wie Bordeaux nicht zu verstecken brauchen. Bordeaux war gestern, Burgenland ist heute!“
Für den Jahrhundertwein verschnitten die Winzer die Rebsorten Blauer Zweigelt und Blaufränkisch zu einer Cuvée. 6.000 Flaschen und zusätzliche 600 Magnum-Flaschen füllt man ab. Die Jungweine keltern zunächst separat auf den vier Partnerweingütern und schließlich erfolgt – voraussichtlich nächstes Jahr – gemeinsam die Zusammenstellung am Weingut Scheiblhofer in Andau. Dort füllt man den Rotwein schließlich ab und darf zur Perfektion reifen – das Ganze in feinstem französischen Eichenholz. Die Weinkreation schließt einen Reigen, denn im Jahr 1923 stießen die letzten Gemeinden zum Burgenland hinzu. Bei so viel Passion für den Wein, dem qualitativen Wert der Trauben und der kulturellen Vielfalt von Nord bis Süd, was soll da noch schiefgehen?
Albert Gesellmann
Achtsamkeit beim Denken und Tun sowie die Freude an der Schöpfung stehen bei Albert Gesellmann im -Mittelpunkt. Den Wein sieht er als Ausdruck dessen. „Dieses Projekt ist eine Möglichkeit, meine Leidenschaft zu leben und die Verbundenheit zu diesem Boden auszudrücken. Dabei zu sein, ist in diesem Fall nicht nur -alles, es ist mir eine Ehre.“
Georg Prieler
Qualität statt Quantität ist der Grundsatz von Georg Prieler, der seine Liebe zu den Trauben in außergewöhnlichen Weingärten am Neusiedler See lebt. Was ihn am Projekt -Jahrhundertwein reizt? „Die besten Trauben aus vier Gebieten werden vereint, um das Burgenland in seiner genüsslichsten Form zu zeigen. Eine unglaublich spannende Sache!“
Thomas Kopfensteiner
Naturnahe Bewirtschaftung und zurückhaltendes Tun im Keller: Mehr braucht es nicht für die Weine der Kopfensteiners, die die besonderen Böden des Eisenbergs erschmecken lassen. „Für den Jahrhundertwein hat jeder sein Herzstück hergegeben. Von meinen Trauben bekommt er die Mineralik, die Finesse und die Eleganz“, sagt Thomas Kopfensteiner.
Erich Scheiblhofer
„Big John“, „The Legends“, „Great -Bustard“: Namen wie diese verbinden Weinliebhaber sofort mit der Marke Scheiblhofer aus Andau. Kein Wunder, dass der Winzer – und seit Neuestem auch Hotelier – beim Jahrhundertwein mitmischt. „Man hat nicht oft die Gelegenheit, ein so bedeutendes Projekt auf ganz spezielle Art und Weise zu begleiten“, freut er sich.
WeinTalks
„Bordeaux war gestern, Burgenland ist heute“: Unter diesem Motto stehen die WeinTalks von Weintourismus Obmann Herbert Oschep. Wer noch mehr über den Jahrhundertwein oder das burgenländische Winzertum per se erfahren möchte: In der ersten Folge berichtetet der Weintourismus Obmann ausführlich über ihn.