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3. Mai 2024
Lifestyle

Eisbaden: Was steckt hinter dem Trend und wie macht man’s richtig?

Ein Trend, der nicht nur gesundheitsfördernd sein soll, sondern auch immer mehr Anhänger findet, ist Eisbaden. Welche Vorteile das kalte Hobby mit sich bringt und wie man sich am besten darauf vorbereitet, hat schauvorbei.at recherchiert.

Eine Frau mit Haube und Badeanzug steigt über eine Leiter in eiskaltes Wasser
Eisbaden verbessert nicht nur das Immunsystem, sondern auch die Laune. © Getty Images

Die einen gehen bei winterlichen Temperaturen rund um den See spazieren, die anderen gehen darin schwimmen. Eisbaden hat sich über die Jahre zu einem Hype entwickelt. Kaltwasserbaden hat sich allerdings bereits vor langer Zeit etabliert. Schon zu Zeiten des Hippokrates soll es Sitte gewesen sein, kalt zu baden, um das Wohlbefinden zu stärken. Aber wie funktioniert das Kalt- oder Eiswasserbaden eigentlich? Und was bringt es wirklich?

Warum Eisbaden?

Viele beschreiben den ersten Moment, in dem das eiskalte Wasser den Körper berührt, als schmerzhaft. Wie tausend kleine Nadelstiche, die sich in die Haut bohren wollen. Doch dann plötzlich fühlt man sich, als könnte man die ganze Welt erobern. Adrenalin wird ausgeschüttet, der ganze Körper wird aktiviert und die Motivation kennt keine Grenzen mehr. So verbessert Eisbaden nicht nur augenblicklich die Stimmung, sondern erhöht auch die Wachsamkeit und Energie, was die Leistungsfähigkeit für eine gewisse Zeit steigert.

Durch den Einfluss von kaltem Wasser werden aber neben Adrenalin auch Endorphine und entzündungshemmende Kortikoide produziert. Immunzellen gelangen in die Blutbahnen und töten Krankheitserreger ab. Ganz nebenbei werden dabei auch noch die Schleimhäute aktiviert und Infekte gestoppt. Ein eisiges Bad ist also ein echter Booster für das gesamte Immunsystem.

Doch nicht nur unser Abwehrsystem wird durchs Eisbaden so richtig aktiviert. Das Herz-Kreislauf-System wird positiv beeinflusst und auch gegen Schlafstörungen soll es wie eine Wunderwaffe wirken. Eine Linderung von Rheumabeschwerden wie Gelenkschmerzen ist ebenso möglich. Vorteile, sich ins Eiswasser zu wagen, gibt es also reichlich. Für manche ist es eine Art Mediation, für die anderen eher eine Überwindung. Es kann zur Routine im Alltag werden, muss es aber nicht – probieren lohnt sich aber auf jeden Fall!

How-to: Eisbaden für Anfänger

Für alle, die das eiskalte Vergnügen jetzt selbst testen möchten, gibt’s hier eine Anleitung, wie es optimal gelingen kann.

  1. Das Baden in eisigen Temperaturen bedarf einer guter Vorbereitung. Man sollte sich langsam an das Eiswasser gewöhnen – das klappt zum Beispiel mit Kalt- oder Wechselduschen am Morgen.
  2. Nach dem Körper folgt der Kopf: Mentale Vorbereitung ist das A und O beim Eisbaden. Am besten funktioniert das Eintauchen in frostige Gewässer, wenn man sich bereits innerlich mit Affirmationen vorbereitet hat. Wie so oft: das Mindset macht’s aus!
  3. Zu zweit ist es immer am schönsten – das gilt auch hier. Eine Begleitung mitzunehmen, gibt nicht nur Sicherheit, falls etwas schiefgehen sollte. Es macht auch einfach viel mehr Spaß, es gemeinsam auszuprobieren.
  4. Auf keinen Fall ins kalte Wasser springen, sondern langsam, aber kontinuierlich in das kalte Nass hineingehen. Wer mit dem Kopf voraus hineinspringt, riskiert eine Unterkühlung und ernsthafte, gesundheitliche Probleme.
  5. Kopf und Hände bleiben im Idealfall über Wasser. Für den aktivierenden Effekt reicht es, bis zur Brust einzutauchen. Wer möchte, kann auch eine Schwimmnudel oder etwas zum Festhalten mit ins Wasser nehmen. Für den perfekten Ice-Look gerne eine Haube und den lustigsten Bikini oder die lässigste Badehose anziehen.
  6. Das Allerwichtigste: cool bleiben. Schnappatmung vermeiden und ruhig und gleichmäßig atmen – das führt zu einem aufputschenden Erlebnis für Körper und Geist.
  7. Für den Anfang reichen ein bis maximal drei Minuten im Wasser. Für jeden ist die Kaltschmerzschwelle ein bisschen anders. Das heißt: auf den eigenen Körper hören und es nicht übertreiben. Fun Fact: Das Wasser muss nicht wirklich eisig sein. Ein Bad in einem Gewässer unter 15 Grad zählt bereits als Eisbaden.
  8. Nach dem Badespaß gleich mit Handtuch und warmer Kleidung aufwärmen. Ein heißer Ingwertee tut dem Körper danach besonders gut. Koffeinhaltige Getränke und Alkohol eher meiden, da der Körper sonst noch schneller auskühlt.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, lässt sich vor dem Eisbaden von einem Arzt durchchecken. Denn Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten besser auf das kühle Erlebnis verzichten.