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3. Mai 2024
Lifestyle

Nachhaltiger Frühjahrsputz – ja, das geht!

Bald ist es wieder Zeit für den Frühjahrsputz! Eigentlich braucht man dafür nur zwei Putzmittel: Allzweckreiniger und Badreiniger. Umweltschonender und günstiger geht das mit natürlichen Putzmitteln. In diesem Beitrag geben wir hilfreiche Tipps, wie Ihr Zuhause wieder glänzt und strahlt.

Frau hält Tablett mit natürlichen Reinigungsmitteln
Ob Essig, Zitrone oder Natron – natürliche Reinigungsmittel säubern genauso gut und schonen dabei die Umwelt. © Getty Images

Wieso überkommt uns das Vorhaben, die Wohnung mal ordentlich zu säubern, eigentlich immer im Frühling? Weil Frühling auch als die Zeit des Neuanfangs gesehen wird. Schon ein Blick in die wiedererwachende Natur genügt: Knospen und Blätter sprießen, die Tiere werfen ihr Winterfell ab und beginnen damit, sich fortzupflanzen. Da ist es nur natürlich, dass auch wir Menschen uns bereitmachen für einen reinigenden Neustart. Nicht umsonst ist zu dieser Jahreszeit auch Fasten so beliebt. Daher kommen hier die besten Tipps und eine Checkliste für den Frühjahrsputz. Schmutz adé!

Warum ist der Frühjahrsputz Tradition?

Zentralheizung und energieeffiziente Fenster sind heute selbstverständlich. Zu Zeiten unserer Großeltern und erst recht noch früher wurden die Wohnungen hingegen oft mit Kohle geheizt. Die Fenster waren undicht, sodass vor allem im Winter kaum gelüftet wurde, um die spärliche Wärme in der Wohnung zu halten. Dass sich dabei so einiges an rußigen Ablagerungen angesammelt hat, kann man sich vorstellen. Der Dreck konnte erst weggeputzt werden, wenn es draußen wärmer wurde, also mit Frühlingsbeginn.

Richtig ausmisten

Da der Frühjahrsputz eine prima Gelegenheit ist, um auszumisten, fängt man am besten genau damit an. Als Faustregel für Kleidung gilt: Was man ein Jahr lang nicht mehr getragen hat, kann weg. Oder man hält sich an die beliebte KonMari-Methode, bei der man sich die Frage stellt: Bereitet mir dieses Stück noch Freude? Der positive Effekt beim Aussortieren: Es schenkt innere Freiheit und schafft auch im übertragenen Sinne Platz für Neues.

Ein guter Putzplan macht Sinn

Blinder Aktionismus ganz nach dem Motto „Jetzt oder nie!“ könnte in Sachen Frühjahrsputz im Chaos enden. Effizienter ist es, sich vorher genau zu überlegen, wann was in der Wohnung in Angriff genommen werden soll. Außerdem ist es ratsam, beim Veranschlagen der benötigten Zeit eher großzügig zu sein. Lieber einen Tag mehr einplanen, als frustriert aufzugeben, weil doch nicht alles fertig geworden ist.

Nun gibt es unterschiedliche Herangehensweisen für das alljährliche große Saubermachen. Manche arbeiten sich von Raum zu Raum, andere gehen nach Tätigkeiten vor: Beispielsweise werden zuerst die Schränke ausgemistet, dann alle Fenster geputzt und zu guter Letzt die gesamte Wohnung staubgesaugt. Wichtig ist nur, dass man sich von oben nach unten arbeitet und von vorne nach hinten. So können herabfallender Staub oder tropfendes Schmutzwasser mit dem finalen Durchwischen bereinigt werden.

Umweltfreundliche Saubermacher

In den meisten Haushalten lagert eine Vielzahl von konventionellen Putz- und Reinigungsmitteln, die mit Chemikalien wie Tensiden, Phosphaten, Bioziden oder Lösemitteln das Abwasser und unsere Gesundheit gefährden. Viele der Mittel enthalten gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe wie allergene Duft- und Konservierungsstoffe. Essigreiniger enthalten beispielsweise häufig nicht nur Essigsäure, sondern auch die deutlich aggressivere Ameisensäure, die als „giftig beim Einatmen“ gilt.

Wer auf chemische Reiniger verzichten will, greift für den umweltbewussten Haushaltsputz zu natürlichen Mitteln. Im Küchenschrank lassen sich diverse Hausmittel finden, die ein umweltfreundlicher, preiswerter und äußerst effektiver Ersatz zum Fertigprodukt sind. Essig, Zitronensäure, Soda, Natron und Großmutters gute alte Kernseife sind wahre Multitalente im Kampf gegen Schmutz, Fett, Kalk und diverse Ablagerungen in Haushaltsgeräten.

Natürliches Putzen

Mit nur wenigen Hausmitteln lässt sich der Schmutz im gesamten Haus kostengünstig und umweltschonend beseitigen:

  • Abflussreiniger: 4 Esslöffel Sodapulver in den Abfluss geben, mit 200 Milliliter Essig durchspülen. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde mit viel heißem Wasser nachspülen.
  • Backofenreiniger: Natron und Wasser im Verhältnis 1:1 mischen, Zitronensaft dazugeben und auf die Verschmutzungen streichen. Einige Stunden einwirken lassen und mit einem Schwamm abwischen.
  • Kalkentferner: Hier wirkt am besten eine Essigessenz oder Zitronensäure.
  • Badreiniger: 50 Gramm Zitronensäure mit einem halben Liter lauwarmem Wasser mischen und einen Spritzer herkömmliches Spülmittel dazugeben – schon hat man ein hervorragendes Mittel für Wanne, Dusche und Fliesen.
  • Fensterreiniger: Essig-Wasser-Lösung im Verhältnis 1:1 in eine leere Sprühflasche geben und wie gewohnt putzen. Alternativ: Spülmittel und einen Spritzer Spiritus verwenden.
  • Fleckentferner: Verschmutze Kleidung in verdünntem, heißem Sodawasser einweichen. Achtung, Soda wirkt bleichend. Fettflecken auf Armaturen lösen sich am besten mit frischem Zitronensaft.
  • Spülmittel: 20 Gramm Kernseife fein raspeln, in 200 ml heißem Wasser auflösen, 1 EL Natron dazu, fertig ist das selbstgemachte Spülmittel.
  • Topfreiniger: 1 Esslöffel Zitronensäure mit 200 ml warmem Wasser mischen und einwirken lassen.
  • Weichspüler: 3 Esslöffel Essig im Weichspülerfach ersetzen den chemischen Weichmacher aus der Drogerie.

Dann fehlen jetzt nur noch Staubsauger, Kübel, Putztücher für nass und trocken, Gummihandschuhe – und schon kann es losgehen.

Checkliste – das gehört zum Frühjahrsputz

Während sich die tägliche, wöchentliche und monatliche Putzroutine dazu dient, eine Grundordnung und das Minimum an Sauberkeit aufrecht zu erhalten, geht es beim Frühjahrsputz ans Eingemachte. Ecken, die man beim regelmäßigen Wohnungsputz oft gekonnt ignoriert, sind nun ebenso an der Reihe wie Kleiderschrank, Abstellkammer und andere “tote“ Winkel. Damit auch wirklich keiner dieser ungeliebten, staubigen Orte vergessen wird, hilft es, sich zuvor eine Liste zu schreiben:

  • Ausmisten
  • Schränke ausräumen, auswischen und mit System wieder einräumen
  • Staub wischen
  • Fenster putzen
  • Abflüsse reinigen
  • Vorhänge abnehmen und waschen
  • Teppiche ausklopfen, waschen oder grundreinigen
  • Staub saugen

Und wer es besonders gründlich meint, ergänzt noch Folgendes:

  • Heizkörper entlüften
  • Keller entrümpeln
  • Lampenschirme abnehmen und reinigen
  • Gefriertruhe abtauen und gründlich reinigen

Fazit: Der Frühjahrsputz kann Freude bereiten

Der Frühling ist die ideale Jahreszeit für einen Neubeginn – in vielerlei Hinsicht. Eine Reinigung der eigenen vier Wände ist ein gutes Beispiel dafür. Anders als bei der üblichen Haushaltsroutine geht es beim Frühjahrsputz ans Eingemachte, wo auch oft vernachlässigte Ecken einen neuen Glanz bekommen. Damit man sich selbst nicht im Weg steht oder doppelte Arbeit macht, ist ein systematisches Vorgehen empfehlenswert. Zuerst oben, dann unten, zuerst hinten, dann vorne, zuletzt Bad und Küche. Sind dann alle Räume wieder strahlend sauber, kann die neue Ordnung genossen werden und man darf sich zufrieden eingestehen: Auch wenn es ein gewisser Aufwand ist – Putzen macht ja doch Freude!