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9. Mai 2024
Lifestyle

Journaling: Schreiben für die mentale Gesundheit

Ein Notizblock, ein Stift und ein paar Minuten Zeit – Journaling ist ein Trend, bei dem man seine Gedanken und Ideen auf Papier festhält, um das mentale Wohlbefinden zu steigern. Durch verschiedene Methoden wie das 6-Minuten-Tagebuch kann Journaling ein Teil des alltäglichen Lebens werden. Das Niederschreiben von Eindrücken kann nämlich nicht nur Klarheit im Kopf schaffen, sondern auch die persönliche Entwicklung fördern.

Frau mit einem Notizbuch vor einem Fenster bei Tageslicht schreibt Dinge auf
Journaling hilft dabei, Gedanken zu sortieren und sorgt für mentales Wohlbefinden. © Getty Images

Wie funktioniert Journaling?

Beim altbekannten Tagebuchschreiben dokumentiert man Erfahrungen und hält Erinnerungen fest, meist in chronologischer Reihenfolge. Beim Journaling hingegen taucht man in seine persönliche Gedankenwelt ein und lernt, sich selbst zu reflektieren.

Den Gedanken freien Lauf lassen steht beim Journaling ganz im Vordergrund. Ohne Hemmungen und Rücksicht auf Formfehler schreibt man alles von der Seele, was gerade im Kopf herumspukt. Dabei sollte man auf Stift und Papier setzen. Denn so kann während des Schreibens die linke Gehirnhälfte arbeiten und die Rechte sorgt für kreative Ideen.

Nach dem Schreiben ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um über das Geschriebene zu reflektieren und das Ganze sacken zu lassen. Zu Beginn ist es empfehlenswert, sich eine Erinnerungsnotiz am Handy zu stellen. Denn so kann man das Journaling zu einem festen Bestandteil des Tages machen. Und wenn einmal die Motivation fehlt, lohnt es sich auch eine Pause zu machen, um den kreativen Tank wieder aufzufüllen – denn kein Journalbuch muss perfekt sein!

Methoden

Verschiedene Methoden des Journalings können die mentale Gesundheit fördern und sorgen für eine bessere Lebensqualität.

Morgenseiten

Gleich nach dem Aufwachen wird in den Morgenseiten alles niedergeschrieben, was einem gerade einfällt. Oft hilft es, an ein einziges Wort zu denken und rund um dieses Wort Gedanken und Eindrücke aufzuschreiben. Wichtig ist, dass das Unterbewusstsein den Stift führt und auf keine Formen Rücksicht genommen wird. Die Morgenseiten können ein fester Bestandteil der Morgenroutine werden und einen klaren Kopf am Morgen schaffen.

Dankbarkeitsjournal

Was sind drei Dinge, für die ich heute dankbar bin? Für welchen Menschen in meinem Leben bin ich dankbar? Diese und andere Fragen kann man sich beim Dankbarkeitsjournaling stellen und sich so an Glücksmomente der vergangenen Stunden oder Tage erinnern. Unabhängig von der Tageszeit kann das Dankbarkeitsjournaling entweder abends vor dem Schlafengehen oder in der Mittagspause gemacht werden. Der Fokus wird so auf positive Ereignisse gelenkt und die Stimmung kann dauerhaft verbessert werden.

Bulletjournal

Das Bulletjournaling ist für alle Listen-Freaks und To-Do-Liebhaber! Das Ziel des Bulletjournalings ist es, Routinen zu entwickeln und Aufgaben Schritt für Schritt bewusst abzuarbeiten. Das kann vor allem im Job, Uni oder Haushalt behilflich sein, um Struktur in den oft stressigen Alltag zu bringen. Ob Monats-, Wochen- oder Tageskalender – jedes Bulletjournal ist individuell gestaltet und lässt auch die kreative Ader aufblühen.

Erfolgsjournal

Beim Erfolgsjournaling geht es, wie der Name schon verrät, um das Aufschreiben von Erfolgen und Zielen. Ziele für die kommende Woche, fürs ganze Jahr oder auch nur für den heutigen Tag können in einem Notizbuch niedergeschrieben und festgehalten werden. Denn auch wissenschaftliche Belege zeigen, dass man Ziele viel eher erreicht, wenn man diese vorher aufschreibt und auch die kleinen Schritte am Weg dorthin festhält. Auch bisher erreichte Erfolge können aufgeschrieben werden, um das Selbstbewusstsein zu steigern.

6-Minuten-Tagebuch

Das 6-Minuten-Tagebuch ist eine gute Mischung aus allen Methoden und hilft vor allem dabei, sich selbst, seine Ziele und sein Umfeld zu reflektieren. Das Besondere: Jeden Tag stellt man sich die gleichen Fragen, um den Tag Revue passieren zu lassen. Diese Fragen könnten beispielsweise im 6-Minuten-Tagebuch stehen:

  • Wofür bin ich heute dankbar?
  • Was sind heute meine wichtigsten Aufgaben?
  • Was hat mir heute eine Freude gemacht?
  • Worauf bin ich heute stolz?

Kleiner Tipp: 6-Minuten-Tagebücher gibt es oft schon vorgefertigt zu kaufen und eignen sich besonders gut als Geschenk für Partner, Freunde und Familie!

Journaling und Mental Health

Neben dem Abhandeln von To-Do’s und Erreichen von Zielen, verbessert das Journaling auch die mentale Gesundheit. Ganz egal welche Methode – positive Auswirkungen gibt es auf jeden Fall!

Journaling kann, in jeder Art und Weise, dabei helfen, Stress im Alltag zu reduzieren. Sorgen und Gedanken vom Geist aufs Papier zu bringen, beruhigt den ganzen Körper und schützt den Kopf vor Überforderung.

Außerdem wirkt sich das Schreiben positiv auf Strukturen und Routinen im Alltag aus. Journaling unterstützt beim Sortieren und Verstehen von Empfindungen und fördert die Fähigkeit, bewusster zu denken und mentale Klarheit zu schaffen.

Die persönliche Entwicklung steht beim Journaling ebenfalls im Fokus: Man visualisiert Träume und Ziele und die Schritte, die es bis dahin braucht, werden verschriftlicht. Man lernt dabei, sich selbst zuzuhören und die eigenen Empfindungen zu verstehen.

Dadurch, dass der Kreativität beim Journaling keine Grenzen gesetzt sind, kann man auch diese in freien Zügen ausleben. Die natürliche Energie wird in den Fluss gebracht und man lernt, sich durch das Schreiben und Visualisieren auf eine neue Art und Weise auszudrücken.