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3. Mai 2024
Lifestyle

Sag einfach „Ja“! So findest du deinen Hochzeitsstil

Greenery, Boho-Chic oder doch lieber Vintage? Welchen Brautschuh in Sachen Style will man sich anziehen? Und vor allem: Welcher passt zu welchem Paar? Mit den Tipps von Weddingplannerin Sandra Ulreich findest du den Hochzeitsstil, der ideal für dich ist.

Hochzeitsstil: Braut und Bräutigam nebeneinander. Nur Schuhe, Hose und Kleid sind zu sehen. Ein Blumenstrauß ist am oberen Ende zu sehen.
Mit ein paar kleinen Tipps findet jede Braut den Stil, der zu ihr passt. © Getty Images

Soll es extravagant werden und darf Kristall nicht fehlen? Oder doch lieber ein paar Wildblumensträuße und jede Menge Kerzen? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Deswegen hat schauvorbei bei Sandra Ulreich, Weddingplannerin von Herzallerliebst in Eisenstadt, nachgefragt, wie man seinen persönlichen Hochzeitsstil findet.

schauvorbei: Welche Hochzeitsstile gibt es überhaupt?
Sandra Ulreich: Es gibt Stile, die man beim Namen nennt. Aber es gibt auch Brautpaare, die auf die Frage nach den persönlichen Vorstellungen mit ihrem Lebens- und Wohnstil antworten. In diesen Fällen entstehen ganz neue und individuelle Konzepte. Die Ideen können grenzenlos sein und am Ende der Planung soll eine persönliche, auf das Brautpaar und auf deren Gäste abgestimmte Traumhochzeit entstehen. 

Was bedeuten Moody und Urban Chic bei einer Hochzeit?
„Moody“ ist ein eher starker und dunkler Stil, der bestens mit Herbst- und Winterhochzeiten harmoniert. Den Stil würde ich als mystisch und geheimnisvoll bezeichnen. Farbkräftigen Blumenarrangements sowie schwarze, harmonische Details sind ein Must-Have, ebenso wichtig ist die dazu passende Hochzeitslocation.

„Urban Chic“ dagegen ist das Einfangen des städtischen Flairs. Es ist ein ausgefallener Stil, der Coolness und Eleganz vereint. Geometrische Formen und futuristische Elemente werden gerne genutzt. Wunderbar dazu passen Industrial-Locations wie ein Loft oder Rooftop-Bars in Großstädten. 

Und was kann man sich unter Greenery und Scandy vorstellen?
Greenery ist eine wunderschöne Hochzeitsrichtung, die verschiedene Grüntöne mit starkem Naturweiß vereint. Sie ist naturbezogen – Nachhaltigkeit spielt ebenso eine Rolle wie Deko-Elemente aus Naturmaterialien. Eukalyptus und diverse Blätter sind immer gern gesehen. Die Dienstleister werden meistens aus der Region bezogen. Auch bei der Location setzt das Paar auf die umliegende Gegend, Gemütlichkeit steht an erster Stelle. Dieser Stil ist zum Beispiel gut kombinierbar, wenn man an Vintage und Boho Gefallen gefunden hat.

Die Stilrichtung Scandy hat schon lange ihren Weg in die Hochzeitsbranche gefunden. Bekannt geworden ist sie in der Welt der Wohntrends. Wie der Name schon sagt, geht der Stil in die skandinavische Richtung und wird minimalistisch, aufgeräumt und hell gestaltet. Typische „Scandy“-Farben sind Nude, Beige, Weiß und Grau. Alles bleibt gemütlich und zurückhaltend. Viele Locations sind bereits in diesem Stil eingerichtet. Dabei ist die Überlegung, ob man diesen dann fortführt, oder sich zu einem Bruch mit einer anderen Stilrichtung entschließt.  

Hochzeitsstil: Sabine Ulrich beim Dekorieren eines Brauttisches.
© Sandy Alonso Photography

Sobald die Braut weiß, in welche Farbrichtung es geht, erkennt man oft den Stil, der es werden soll.

Weddingplannerin Sandra Ulreich

Welche Stile sind derzeit im Trend?
Nachdem wir langsam aber doch dem langanhaltenden Vintage- und Boho-Stil den Rücken kehren, greifen wir wieder auf Traditionelles zurück und werden etwas ruhiger. Beliebte Stile sind deshalb Fine-Art oder auch der Scandy-Look. Auch Greenery ist ein Look, der schon sehr lange anhält, aber aktuell durch den mediterranen Stil etwas ausgebaut wurde. Nicht zu vergessen für mutige Brautpaare: ein kräftiges florales Designkonzept, welches hervorragend mit minimalistischen Locations harmoniert.

Welcher Style passt zu welcher Braut?
Jede Braut macht sich vorrangig Gedanken zur Couleur für das florale Design. Anhand einer genaueren Farbvorstellung kann man das Konzept und den Stil gut erkennen. Das heißt: Sobald die Braut weiß, in welche Farbrichtung es geht, erkennt man oft den Stil, der es werden soll. Der Tag ist allerdings so besonders, dass man auch durchaus über den Tellerrand hinausschauen und seine Gäste mit etwas ganz Unerwartetem überraschen kann. Es gibt also keine Grundregel, was zu wem passt.

Stimmt es, dass das Brautkleid den Stil mitbestimmt?
Das Brautkleid spielt natürlich eine wichtige Rolle. Allerdings würde ich nicht daraus schließen, dass sich der Hochzeitsstil nach dem Kleid richtet. Unter anderem auch, weil die Brautkleidersuche eher später angesetzt ist. Die Location ist zu dem Zeitpunkt meistens schon gefunden und das Kleid fügt sich dann oft darin ein. Pure Eleganz würde ich aber nicht bei einer Gartenparty wählen.

Beim Kauf eines Brautkleides gibt es viele unterschiedliche Faktoren, die mit hineinspielen. Wie praktisch ist es zu tragen? Welche Frisur möchte ich haben? Passt der Ausschnitt vom Kleid dazu? Zu welcher Jahreszeit wird gefeiert? Schlussendlich geht es allerdings um die Emotionen bei der Kleidanprobe. Und die kommen ganz von allein, das kann ich versprechen (lacht).

Woher weiß ich, welcher Hochzeitsstil zu mir passt?
Hier kann man sich ein paar hilfreiche Fragen stellen. Was sind meine Lieblingsfarben – und natürlich auch die meines Verlobten? Habe ich vielleicht schon eine Location ins Auge gefasst, in der der Stil schon ein wenig vorgegeben ist? Was schließe ich komplett aus, weil es mir gar nicht gefällt? Gibt es Farbkombinationen, die ich gar nicht mag? So kristallisiert sich meist eine Stilrichtung heraus.

Mein Tipp für die Braut lautet, sich nicht allzu stark in der surrealen Welt à la Pinterest zu verlieren.

Weddingplannerin Sandra Ulreich

Wenn mir mehrere Stilrichtungen gefallen, wie entscheide ich mich dann am besten?
Natürlich sind Stilrichtungen immer auch eine Budgetfrage. Daher ist es wichtig, peu à peu auszusortieren, was einem wirklich wichtig ist. Wenn trotzdem kein klares Bild entsteht, kann man darauf achten, ob man nicht zwei Stile miteinander kombinieren will. Das fällt meist leichter, sobald man die Location vor Augen hat. Denn dann ergibt sich der Stil meist ganz schnell von selbst. Gewisse Stationen kann man durchaus in unterschiedlichen Stilen vorbereiten. Wenn ich zum Beispiel eine Fine-Art-Hochzeit mit Edel-Chic plane und eine fancy Fotoecke im Vintage-Stil haben möchte, dann soll das auch so sein.

Das Kombinieren wie vieler Stile ist zu viel?
Grundsätzlich würde ich sagen, dass es schon ab zwei komplett unterschiedlichen Stilarten zu Verwirrung kommen kann. Dann kann man den roten Faden meist nicht mehr erkennen. Aber spätestens bei drei ist es ein Stil zu viel. Wenn einem viel gefällt und man Pinterest verfallen ist, dann kann das schon mal schwierig werden. Aber ich finde es trotzdem spannend, komplett unterschiedliche Stilrichtungen zu kombinieren, um einen perfekten Bruch zu bekommen, der vielleicht auf Anhieb nicht kombinierbar scheint. So entstehen auch individuelle und wirklich bezaubernde Hochzeiten.

Haben Sie noch einen letzten Tipp für die Braut, die sich traut?
Mein Tipp für die Braut lautet, sich nicht allzu stark in der surrealen Welt à la Pinterest zu verlieren. Holt euch gerne Inspirationen und lasst Bilder auf Social Media diverser Dienstleister auf euch wirken, sprecht mit euren Freundinnen – und natürlich mit dem Verlobten – über eure Traumhochzeit. Aber viel wichtiger ist, dass ihr mit euren Gäste einen schönen und spaßigen, aber vor allem auch emotionalen Tag habt. Zu viel Angebot wird meist übersehen und nicht genug wertgeschätzt – kostet aber viel Geld. Blumen sind für mich nach wie vor ein wichtiges Accessoire der Hochzeit. Diese schmücken den Tag auf eine besondere Art und Weise, wenn man sie richtig einsetzt. Die Regie und die Organisation am Tag der Hochzeit ist nicht zu unterschätzen. Daher empfehle ich diese in die Hände eines Planers zu geben, um den Tag frei und ausgiebig genießen zu können. 

Danke für das Gespräch!