Story

Floridas Westküste: Happy Life in St. Pete und Clearwater

Florida lockt mit seinen kontrastreichen Städten, wie Saint Petersburg, die sich zu einer blühenden Kultur-City entwickelt hat und gleichzeitig mit dem nahegelegenen Clearwater Beach, der mit postkartenreifen Sandstränden begeistert. Der neu eröffnete St. Pete Pier in St. Petersburg entwickelte sich schnell zu einer belebten Erlebnis- und Ausgehzone und bietet neben Unterhaltungsangeboten auch eine ansprechende Waterfront. Im Museum of the American Arts and Crafts Movement in Downtown kann man sich von einem einzigartigen kulturellen Erbe beeindrucken lassen, das integraler Bestandteil der sich entwickelnden städtischen Kulturlandschaft in St. Petersburg ist.
Zwei Männer malen einen Fisch auf eine Wand
St. Petersburg ist nicht
Florida verführt am Golf von Mexiko mit Gegensätzen: Während sich St. Pete zur Kultur-City mausert, freut man sich am nahen Clearwater Beach über Sandstrände wie aus dem Bilderbuch.

Schon am frühen Morgen steigt über St. Petersburg die Sonne auf und taucht die Stadt in ein warmes Licht. Wie an fast jedem Tag wird das Urlaubsparadies an der Westküste Floridas seinem Ruf als „Sunshine City“ voll gerecht. Denn die Sonne scheint hier pro Jahr gigantische 3.275 Stunden – das sind im Schnitt neun Stunden pro Tag. Für die rund 260.000 Einwohner ist das eine Selbstverständlichkeit, sodass sie ihre Heimat an der Golfküste lieber nur kurz St. Pete nennen, wie einen lässigen Kumpel. Und auch Besucher schließen schnell Freundschaft mit ihm. 

Million-Dollar-Waterfront 

Denn alleine schon die Lage von St. Pete an der Tampa Bay ist wahrlich überwältigend. Mehrere Brücken – wie zum Beispiel die fast neun Kilometer lange, wagemutig über das Meer gespannte Sunshine Skyway Bridge – verbinden das Festland rund um Tampa mit der riesigen Halbinsel, wo die beiden Städte St. Petersburg und Clearwater zusammengewachsen sind.

Die Reise beginnt im Herzen von St. Pete. In Downtown spaziert man entlang breiter palmengesäumter Straßen vorbei an trendigen Coffee Shops und chilligen Restaurants zu Füßen moderner Hochhäuser. Bei jedem Schritt riecht man hier das nahe Meer. Einfach der Nase nach erreiche ich die Waterfront und den St. Pete Pier. Er ist die neue, ­stylishe Landmark, die vor vier Jahren eröffnet worden ist – nach zehn Jahren Planung und einem Investment von 92 Millionen Dollar. 

Erlebnis- und Ausgehzone

Das hat sich alles ausgezahlt, denn der St. Pete Pier wurde schnell zur angesagten Erlebnis- und Ausgehzone. Er ist attraktive Freizeitoase und Unterhaltungsmeile ebenso wie Urban Beach Area und Laufsteg zum Flanieren. Beliebt bei Einheimischen ebenso wie bei Urlaubern aus der ganzen Welt, bei Joggern und Fischern genauso wie bei Familien und Erlebnishungrigen. Alles ist versammelt, jeder will einfach ein paar schöne Stunden verbringen.

Und die vergehen hier wie im Flug. Schon neigt sich der Tag langsam dem Ende zu. Die sinkende Sonne taucht Meer und Land in ein wunderbar sanftes Licht. Wie gut, dass der St. Pete Pier mit seinen chilligen Restaurants und Bars auch der beste Platz für einen stimmungsvollen Sundowner ist.

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Kultur. Und da hat St. Pete mehr zu bieten und weiß mit Besonderheiten zu überraschen. Den Anfang macht das Museum of the American Arts and Crafts Movement (MAACM) in Downtown. Dort dreht man nach dem Frühstück eine gemütliche Runde, bevor das neueste Museum der Stadt ­seine Pforten öffnet. Gegründet wurde es vom lokalen Philanthropen und Sammler Rudy Ciccarello. Er hat sich dieser Kunstbewegung aus der Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er-Jahre verschrieben. Diese Reformbewegung hat alle Kunstarten miteingeschlossen, von der Malerei über Handwerk bis Architektur und erinnert uns an den Jugendstil. 

Schon alleine wegen des Bauwerks sollte man das MAACM besuchen. Highlight ist eine runde, weiß glänzende, nahezu frei schwebende Treppe, die innen vier Stockwerke miteinander verbindet und außen wie ein aufgesetztes längliches Ei wirkt. Das vor drei Jahren eröffnete Museum ist mit seinen Sammlungen dieser amerikanischen Kunstbewegung weltweit eine absolute Besonderheit und unterstreicht die Rolle von St. Petersburg als boomende Kultur-City.

Von Murals bis Dalí 

Kunst begegnet einem hier übrigens auf Schritt und Tritt – in Form von Street Art. Bemalte Häuserwände, Straßenkreuzungen, Mistkübel und andere Möbel im öffentlichen Raum machen die Stadt bunt und ein Spaziergang ist wie ein Wandeln durch eine riesige Open-Air-Galerie. Jedes Jahr findet in St. Pete das Shine Mural Festival mit Künstlern aus der ganzen Welt statt. Bisher wurden bei den Events fast 170 riesige Wandgemälde in Downtown und den umliegenden Kunstvierteln geschaffen und heuer wird von 11. bis 20. Oktober das 10-Jahre-Jubiläum des Festivals gefeiert. 

Bevor meine Kulturtour durch die Stadt in die nächste Runde geht, ist ein Lunch angesagt – in St. Pete als Genussmetropole eine Qual der Wahl. Hier kann man kulinarisch auf Weltreise gehen. Ich lande gleich in der Nähe, in Mexiko, denn die Red Mesa Cantina gilt als eines der besten Restaurants, das die Küche des Nachbarlandes hochhält. Von Shrimps und Tuna Ceviche über Empa­naditas bis zu Tacos und Burritos: Die mit Awards ausgezeichnete Cantina hat alles, was das Mexikanerherz begehrt. Und wäre es nicht erst mittags, könnte man sich auch an der Auswahl exquisiter Tequilas und Mezcals versuchen.

Dann wäre es aber schade um den nächsten Kulturstopp, und auch der ist ein ganz besonderer. Nach einem kurzen Spaziergang zur Waterfront erreiche ich St. Petes größte Kunstattraktion, das Dalí Museum. Es handelt sich dabei um die größte Sammlung der Kunst des spanischen Surrealisten außerhalb seines Heimatlandes. 

Die Sammlung mit rund 2.100 Werken, darunter 96 Ölgemälde, mehr als 100 Aquarelle und Zeichnungen sowie Skulpturen und Fotografien, geht zurück auf das Millionärspaar Eleanor Reese und Albert Reynolds Morse. Zum Glück wurde ihre Sammelleidenschaft zu groß und ihr Haus zu klein, sodass sich die Öffentlichkeit an den Werken Salvador Dalís im Museum an der Bay-front erfreuen kann.

Spass beim Shuffleboard

Der Tag ist aber noch nicht zu Ende, denn jetzt steht Sport am Programm. Okay, als Zuseher, aber bitte auch nicht zu unterschätzen. Es handelt sich um eine für uns überaus „exotische“ Sportart namens Shuffleboard, der man beim St. Pete Shuffleboard Club zusehen kann. Mitmachen ist natürlich willkommen. Den Club gibt es – als weltweit ersten – schon seit genau hundert Jahren. Heute zählt er rund 2.600 Mitglieder.

Worum es bei diesem Spiel geht? Mit einem sogenannten Cue schiebt man eine runde Scheibe auf einem 52 Feet langen Spielfeld mit verschiedenen Punktezonen. Auch wenn auf den insgesamt 65 Courts unter anderem ernsthafte Wettkämpfe ausgetragen werden: Beim Friday Night St. Pete Shuffle geht es überaus unterhaltsam zu, mit Partystimmung und Musik. Damit man dabei nicht an Hunger oder gar Durst leidet, haben die Spieler vollgefüllte Kühltaschen mit ­jeder Menge Getränke und Speisen mit. Paradies Clearwater Beach

Für das nächste Kapitel der Florida-Reise geht es von der Tampa Bay zum Golf von Mexiko, von St. Petersburg knapp 30 Kilometer nach Clearwater. Bekannt ist die Stadt an der Golfküste als Hauptsitz von Scientology. Berühmt und beliebt wurde sie aber vielmehr für die dem Festland vorgelagerten, lang gezogenen Eilande, die mit zahlreichen Brücken leicht zu ­erreichen sind. Hier finden Urlauber ein ultimatives Bade- und Chillparadies. Wie zum Beispiel in Clearwater Beach, das auf einer Barriereinsel einen fast fünf Kilometer langen weißen Sandstrand mit vielen Hotels und Restaurants bietet. Mehrmals wurde Clearwater Beach von Tripadvisor zum Strand Nummer eins in den USA gekürt, und das bei einer harten Konkurrenz.

Bevor es jedoch zum Strand geht, besuche ich das Clearwater Marine Aqua­rium. Dort werden verletzte Delfine, Meeresschildkröten, Haie und andere Meerestiere sowie Seevögel aufgepäppelt und dann wieder in die Freiheit entlassen. Zu einer Berühmtheit wurde die Delfindame „Winter“. Nach dem Verlust ihrer Schwanzflosse durch eine Krabbenfalle bekam sie als erster Meeressäuger eine Prothese. Die Bilder des wieder flott schwimmenden Delfins gingen damals um die ganze Welt. 

Jetzt ist es aber an der Zeit, sich selbst in die Fluten zu werfen. Schließlich liegen die schönsten Strände vor der Tür. Clear­water Beach wartet mit weißem, feinpudrigem Sand auf und das Meer ist hier bis zu 30 Grad warm. In diesem Sommer-Eldorado vergeht die Zeit wie im Flug. Wenn sich über den Golf von Mexiko die Abenddämmerung zieht, geht es zum legendären Pier 60. Er ist ein mehr als 300 Meter langen Anglersteg, der nicht nur auf Fischer eine hohe Anziehungskraft ausübt. Denn seit fast 30 Jahren findet hier täglich am Abend das Sunset Festival statt. Dabei locken Straßenkünstler, Musiker und Kunsthandwerker all jene an, die romantische Stimmung an einem besonderen Ort erleben wollen.

Auf ins Inselvergnügen

Ein solch besonderer Flecken ist auch Honeymoon Island. Floridas meistbesuchten State Park erreicht man von Clear­­water Beach aus in 20 Minuten. Es geht wieder über eine kleine Brücke. Dann liegen einem Strände mit einer Länge von insgesamt mehr als sechs Kilometern zu den nackten Füßen. Ein Trail lädt ein, Honeymoon Island wandernd zu entdecken. Einer der letzten ursprünglichen Pinienwälder spendet dabei Schatten. Mit etwas Glück kann man Adler und Eulen beobachten. Die Insel ist von Waschbären und Gürteltieren bevölkert und an den Stränden ­legen Meeresschildkröten ihre Eier ab. 

Wer jetzt noch nicht genug vom Paradies hat, nimmt von Honeymoon Island aus die Fähre zum benachbarten Caladesi Island. Nach einer Viertelstunde im Boot, das von einem launigen Kapitän in hohem Alter gesteuert wird, nähert man sich der Anlegestelle durch niedrige Mangroven. Die kann man übrigens auch individuell erkunden. Man braucht sich nur, an Land angekommen, ein Kajak ausborgen und einfach lospaddeln. Wie gut tut zur Abwechslung diese Einsamkeit inmitten der Natur. Die Wellen schaukeln einen sanft und beobachtet wird man nur von vorsichtigen Wasservögeln.

Bei der Rückfahrt geht es durch Dunedin, ein paar Kilometer nördlich von Clearwater. Mit seinen kleinen bunten Holzhäusern hat das Städtchen einen eigenen, sympathischen Charakter – und eine eigene Geschichte. Die verrät bereits eine Figur mit Rock und Dudelsack beim Ortsschild. Ende des 19. Jahrhunderts waren es nämlich schottische Einwanderer, die sich hier niederließen und dem Ort einen Namen in Erinnerung an ihre alte Heimat (Edinburgh = Dùn Èideann) gaben. 

So beeindruckend viele Erlebnisse auch waren, so werde ich eines ganz bestimmt nie vergessen: den Abschiedsabend in Clearwater Beach. Der Blick schweift vom Balkon über das Meer. Und auf einmal sind sie da, direkt vor dem Hotelstrand: zwei sanft dahingleitende Manatis. Der Anblick der beiden Seekühe in freier Wildbahn rührt einen zutiefst und lässt einen staunen. Und der in Augenhöhe vorbeischwebende Pelikan ist da noch eine Draufgabe. Ich glaube, er hat mir sogar zugezwinkert.

www.VisitStPeteClearwater.com,

www.visittheusa.de/state/florida

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