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3. Mai 2024
Wirtschaft

Fünf Trends der Arbeitswelt 2024

Zukunftsforscher sprechen von sogenannten „Megatrends“, die das Geschehen im Jahr 2024 stark steuern werden. Diese Trends bringen auch eine Vielzahl von Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich. Fünf von ihnen beleuchten wir in diesem Beitrag genauer: die Digitalisierung, den Fokus auf Mitarbeiter, flexible Organisation, Weiterbildung und innovatives Führen. Sie könnten unsere Berufe und die Personalsuche heuer maßgeblich bestimmen.

Zwei Frauen gehen in einem Büro an Tischen vorbei
Mitarbeiterzufriedenheit hat einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. © Getty Images

Weltweit hat ein schleichender und transformativer Wandel in der Arbeitswelt stattgefunden, der noch lange nicht vorbei, sondern in vollem Gange ist. Die Jahre seit der Pandemie haben flexiblen Arbeitsweisen einen deutlichen Schub verpasst. Erst Homeoffice, dann hybrides Arbeiten, jetzt wird über kürzere Arbeitswochen und über die Notwendigkeit von mehr Empathie auf Führungsebene diskutiert. Das ist schon eine ganze Menge in relativ kurzer Zeit. All diese Veränderungen deuten klar auf eine Art „unsichtbare Revolution“ hin – mit erheblichen Auswirkungen für Arbeitnehmer und vor allem auch für Arbeitgeber.

Das in Wien und Frankfurt ansässige Zukunftsinstitut, das jährlich gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen erforscht, hat eine neue Publikation veröffentlicht. Diese behandelt 13 Trends für die Arbeitswelt. Da geht es beispielsweise um Unterstützung durch künstliche Intelligenz, Lernökosysteme, das Wohlbefinden der Mitarbeiter, virtuelle Organisationen, zeitliche Flexibilität und ein technosoziales Arbeitsumfeld. Alles klar? Nein? Dann lesen Sie gerne weiter…

Die Rezession und die damit einhergehende schwierige wirtschaftliche Lage sowie der demografische Wandel schaffen neue Bedingungen, mit denen sich Betriebe auseinandersetzen müssen. Wichtige Fragen dabei sind: Wie können Unternehmen in Zeiten der Unsicherheit und des Wandels ihre Strategien anpassen, um sich erfolgreich zu behaupten? Und folglich: Wie finden sie geeignete Mitarbeiter, die auch bleiben wollen? Wir haben fünf Entwicklungen der neuen Arbeitswelt zusammengefasst, die besonders an Bedeutung gewinnen werden.

1. Digitale Transformation und Automatisierung

Digitale Technologien ermöglichen, dass sowohl Geschäftsprozesse beschleunigt, als auch bessere Entscheidungen getroffen werden können. Es wird immer wichtiger werden, neue Technologien zu benutzen. Besonders häufig ist dabei von Künstlicher Intelligenz (KI) die Rede. Kurz erklärt: Maschinen übernehmen vermehrt bürokratische Tätigkeiten und jene Aufgaben, die sich wiederholen. Gleichzeitig wird der Bedarf an neuen Fähigkeiten steigen. Eines ist sicher: die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine wird weiterhin an Bedeutung gewinnen.

Mitarbeiter müssen etwa lernen, mit neuen Technologien als Partner zu arbeiten. Diese Verschmelzung von sozialen und technologischen Systemen nennen die Zukunftsforscher „Technosoziale Arbeitswelt“. „Keine Abteilung bis zur Chefetage wird nur noch von Menschen bestimmt“, schreiben die Studienautoren. Die Anforderungen verändern sich dahingehend, dass in Zukunft verstärkt eben diese Kombination aus technologischen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen benötigt wird. Somit sind Unternehmen gefordert, sowohl in Technologieentwicklung als auch in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren.

2. Innovative Führung

Optimierte Abläufe, digitalisierte Prozesse und eine Arbeitsweise nach dem „New Work-Prinzip“ führen zu einer neuen Art der Führung. Als zukunftsfähig benennen die Trendforscher des Zukunftsinstituts einen Führungsstil, der auf Bestärkung, Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit und Werteorientierung basiert. Für ein lebendiges Arbeitsumfeld braucht es vor allem das Vertrauen der Mitarbeiter und den Fokus darauf, diese auch richtig zu motivieren.

„Generational Leadership“ lautet ein weiteres wichtiges Stichwort in diesem Kontext. Dabei ist jene Art der Führung gemeint, welche die Vielfalt aller Generationen inkludiert. Erfolgreiches Management von altersgemischten Belegschaften erfordert eine Führung, welche die Unterschiede und Bedürfnisse aller Altersgruppen miteinbezieht, so heißt es in der Studie. Der aktuell vorherrschende Mangel an Arbeitskräften mache es unabdingbar, jede Generation von Menschen in die Teams zu integrieren.

3. Flexible Organisation

Voraussetzung in der digitalen und globalisierten Wirtschaft wird künftig auch definitiv Flexibilität sein. Bereits zur Norm geworden sind etwa die Remote-Arbeit und Hybrid-Arbeitsmodelle, die eine Kombination aus Büroarbeit und Homeoffice ermöglichen. Die Erfahrungen aus der globalen Pandemie haben die Arbeitsweise nachhaltig verändert. Im Jahr 2024 wird Remote-Arbeit somit nicht mehr nur als vorübergehende Lösung betrachtet, sondern als fester Bestandteil vieler Unternehmenskulturen

Plus: Unternehmen werden weiterhin verstärkt in neue Infrastrukturen investieren müssen, um den Mitarbeitern die Flexibilität zu geben, an verschiedenen Orten zu arbeiten. Warum? Weil Mitarbeiter weiterhin immer flexiblere Arbeitsmodelle erwarten werden.

4. Lebenslanges Lernen

Um an Mitarbeiter zu gelangen, haben im vergangenen Jahr zahlreiche große Unternehmen ihre Anforderungen an Hochschulabschlüsse heruntergesetzt. Stattdessen haben sie begonnen, Fähigkeiten anzuerkennen, die durch frühere Erfahrungen und alternative Lernmethoden erworben wurden. Es überrascht nicht, dass dieser Ansatz auf breiter Ebene Akzeptanz findet. Immerhin fördert er nicht nur die Integration in einem Betrieb, sondern erhöht auch dessen Anpassungsfähigkeit. Statt ausschließlich nach vorhandenen Fachkenntnissen zu suchen, werden Unternehmen also zunehmend das Lern- und Entwicklungspotenzial von Kandidaten bewerten. Warum? Weil perfekte Kandidaten eher selten sind und es einfach nicht kosteneffizient ist, auf diese zu warten.

Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien und Branchen entwickeln, erfordert eine kontinuierliche Weiterbildung der Arbeitnehmer. Umschulen und weiterqualifizieren lautet somit die Devise, um Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten. Wenn Unternehmen also nicht zunehmend in Förderungsprogramme investieren, könnten sie sich früher oder später damit schwer tun, bestehende Angestellte zu halten.

5. Fokus auf Mitarbeiterwohlbefinden

Noch etwas hat sich geändert: Jobloyalität ist heutzutage nicht mehr das normale Grundprinzip, sondern eher die Ausnahme. Die Bedeutung von Mitarbeiterwohlbefinden nimmt daher zu. Sie wird im Fachjargon auch „Happiness-Approach“ genannt (zu Deutsch: Glücksansatz). Es handelt sich hierbei um einen Trend, der die Begabungen und Talente von Angestellten in den Vordergrund stellt. Immer mehr Unternehmen führen auch Maßnahmen zur Förderung der körperlichen und mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeiter ein. Ob mit kreativen Pausenräumen, Wellnessprogrammen oder dem Einsatz von Technologien zur Stressbewältigung – das Hauptziel muss sein, ein Wohlfühl-Umfeld für die Belegschaft zu schaffen. Immerhin ist dies auch eine wesentliche Voraussetzung für ihr anhaltendes Engagement. Wer es schafft, die eigenen Mitarbeiter für das Unternehmen zu begeistern, wird langfristig erfolgreicher sein.

Fazit: So meistern Unternehmen die Herausforderungen 2024

Die Arbeitswelt im Jahr 2024 steht vor großen Veränderungen. Um in diesen dynamischen Zeiten wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Strategien für die Personalsuche an diese Entwicklungen anpassen.

Insgesamt verspricht das Jahr 2024 eine aufregende Zeit für die Arbeitswelt. Sie ist geprägt von Innovationen, Anpassungsfähigkeit und einem stärkeren Fokus auf das Wohl der Mitarbeiter. Unternehmen, die diese Trends erkennen und proaktiv darauf reagieren, werden in der Lage sein, eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung zu schaffen.