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Sicheres Netz: Pflege im Burgenland

Der erste Schritt, sich Unterstützung im Bereich Pflege für sich selbst oder Angehörige zu suchen, fällt meist schwer. Auf der einen Seite möchten Betroffene zu Hause bleiben und ihren Alltag wie gewohnt fortführen. Auf der anderen Seite können sich Familienmitglieder oft nicht ausreichend um pflegebedürftige Personen kümmern. Im Burgenland gibt es eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten.
Pflege: Jüngere und ältere Frau strahlen in die Kamera.
Mit guter Beratung findet jeder die richtige Art der Pflege, die er benötigt. © Getty Images

Marie ist in Teilzeit berufstätig und hat zwei Kinder. Seit einiger Zeit merkt sie, dass ihre Mutter im Alltag nicht mehr so gut klarkommt wie früher. Sie vergisst Dinge, und einfache Routinen wie Duschen oder Kochen fallen ihr schwer. Einmal hätte es fast gebrannt, weil sie die Herdplatte nicht ausgemacht hat. So viel ist klar: Marie braucht Hilfe. Vor solchen oder ähnlichen Problemen stehen viele Familien. Im Burgenland gibt es eine Reihe von Anlaufstellen, die weiterhelfen können.

Gut beraten zur besten Lösung

Der Pflegeservice Burgenland bietet eine kostenlose Beratung an. Themen, die angesprochen werden, sind das Ausfüllen von Förder- und Pflegegeldanträgen, Hilfe bei häuslicher Betreuung sowie Teilbetreuung und stationäre Betreuung. Der Pflegegeldantrag wird bei der zuständigen Pensionsversicherungsanstalt eingereicht. Die Finanzierung von Pflegeleistungen kann auch durch die Sozialhilfe oder private Versicherungen unterstützt werden. Dann folgt nach einem Besuch die Pflegeeinstufung. Diese besitzt sieben Stufen, wobei die siebte die höchste ist und sich nach dem Aufwand der Pflege in Stunden richtet.

Ab Pflegestufe drei können auch Angehörige die Pflege übernehmen. Für Maries Mutter wird Pflegestufe vier festgelegt. Das bedeutet, sie hat jetzt drei Möglichkeiten. Erstens kann Marie als Angehörige selbst die Pflege übernehmen und bekommt dafür Pflegegeld. Zweitens kann sie mobile Pflege beantragen. Diese wird von mobilen Pflegediensten angeboten und umfasst Hauskrankenpflege von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, Heimhilfe bei alltäglichen Verrichtungen, Mehrstundenbetreuung als Gegenpol zu stationärer Betreuung und medizinische Hauskrankenpflege, die Krankenhausaufenthalte ersetzen soll. Dazu gehören das Hilfswerk, die Volkshilfe, die Caritas, das Rote Kreuz, Betreuung und Pflege Burgenland, der Seni Care Pflegedienst, die Hauskrankenpflege Pöttsching, der Samariterbund, die Diakonie und die Franz Drescher gemeinnützige GmbH. Ein Teil der Kosten wird vom Land Burgenland getragen.

Safe Space

Zu guter Letzt wäre auch ein Altwohn- oder Pflegeheim eine Option. Werden die Kosten zur Gänze von den Betroffenen übernommen, kann ein Platz unmittelbar vergeben werden. Beantragt man Sozialhilfe, da die Eigenmittel nicht reichen, so ist eine Heimunterbringung erst sinnvoll, wenn alle anderen Optionen der ambulanten Betreuungsformen nicht mehr ausreichen. Dann ist generell möglich, ab Stufe drei einen Platz zu bekommen. Insgesamt befinden sich 44 Pflegehäuser mit 2.300 Betten im Burgenland. Eine Liste der Altwohn- und Pflegeheime gibt es auf der Website des Pflegeservice. Online kann man auf die Pflegeplatzbörse zugreifen, auf der man sieht, wo gerade ein Platz frei ist.

Daneben gibt es alternative Formen für Personen, die noch fitter sind – zum Beispiel betreutes Wohnen oder gemeinschaftliches Wohnen. Angeboten werden sie von der Diakonie, der Volkshilfe, dem Österreichischen Roten Kreuz, der OSG, dem Hilfswerk und anderen Unternehmen. Diese Wohnform wird allerdings nicht vom Land gefördert.

Nach einem langen Gespräch mit ihrem Mann und ihrer Mutter fällt die Entscheidung auf einen Platz in einem Pflegeheim ganz in der Nähe. Denn Pflegeheime sind besser als ihr Ruf. Beim ersten Besuch ist die Familie beeindruckt von den Möglichkeiten, die es dort gibt. Von Frisören, die ins Haus kommen, über Maniküre bis zu Pediküre und sogar Optikern, die vorbeischauen, ist alles dabei. Das Pflegeheim bietet außerdem ein abwechslungsreiches Freizeitangebot an. Mit dabei sind Heimkinoabende, Musizieren, Gymnastik und Bastelrunden.

 

 

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