Das Weltmuseum Wien zählt zu den bedeutendsten ethnographischen Museen der Welt. In seinem Besitz befinden sich über 250.000 ethnografische Gegenstände, 140.000 historische Fotografien und 146.000 Druckwerke zu Geschichte, Kultur, Kunst und Alltagsleben vorwiegend außereuropäischer Völker. Darunter ist auch ein Teil der Sammlung des britischen Seefahrers James Cook (1728-1779) und der weltberühmte Federkopfschmuck aus Mexiko (genannt „Penacho“).
Viele Exponate stammen auch von den zahlreichen Reisen der Habsburger-Erzherzöge. Das Weltmuseum Wien befasst sich mit der kulturellen Vielfalt der Menschheit und dokumentiert mit seiner weltumspannenden Sammlung Österreichs reichhaltige historische Beziehungen zur Welt.
14 Schausäle mit 3.127 Objekten
Das Herzstück des Museums ist die zeitgemäß konzipierte und modern gestaltete Schausammlung. 14 aneinander gereihte Säle zeigen die zentralen Bestände. Mithilfe von 3.127 Objekten sowie zahlreichen Fotos und Texttafeln werden oft überraschende Verbindungen zwischen Österreich und der Welt sichtbar gemacht. Ergänzend zur Dauerausstellung in den 14 Sälen finden regelmäßig Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen statt.
- die Sammlung des Seefahrers James Cook
- den Federkopfschmuck eines mexikanischen Priesters
- die Exponate, die von den zahlreichen Reisen der Habsburger-Erzherzöge stammen
- die Sammlung Johann Natterers von der österreichischen Brasilien-Expedition
- Bronzen aus dem westafrikanischen Königreich Benin
- Die Ursprünge des Weltmuseums reichen in das Jahr 1806 zurück, als mit dem Erwerb eines Teils der „Cookschen Sammlungen“ eine eigene „k. k. Ethnographische Sammlung“ im kaiserlichen Hofnaturalienkabinett eingerichtet wurde.
- Ab 1876 wurden die stark angewachsenen Bestände in der Anthropologisch-Ethnographischen Abteilung des Naturhistorischen Museums verwaltet. 1928 erfolgte schließlich die Gründung eines eigenen Museums für Völkerkunde im Corps de Logis der Neuen Burg. Seit 2013 trägt es den Namen „Weltmuseum Wien“.
- Nach der drückenden finanziellen Not der Zwischenkriegszeit, der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit, als im Museum zuerst ein Lazarett und anschließend das Orthopädische Spital provisorisch untergebracht waren, begann mit der allgemeinen wirtschaftlichen Blüte auch eine innovative Zeit für das Museum für Völkerkunde. Ausstellungsflächen, Depots und Büroräumlichkeiten wurden erweitert. Ein chemisches Labor, ein Photoatelier mit Dunkelkammer, eine eigene Tischlerwerkstätte und sogar eine eigene Druckerei wurden im Haus eingerichtet.
- In den 1990er-Jahren bahnte sich ein Umbruch an und eine Generalsanierung wurde unumgänglich. In einer ersten Bauphase bis 2001 wurden die Kellerräume zu Objektdepots ausgebaut. 2001 wurde das Museum im Zuge der Ausgliederung der Bundesmuseen Teil des Museumsverbandes „Kunsthistorisches Museum mit Museum für Völkerkunde und Österreichisches Theatermuseum“. Von 2004 bis 2007 mussten jene wenigen noch zugänglichen, in den frühen 1990er-Jahren renovierten Schausammlungsbereiche wegen großflächiger Sanierungsarbeiten geschlossen werden. In dieser Phase wurden vom Hochparterre bis zum Dachgeschoss umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.