Ausflugsziele

Dom zu St. Pölten: außen schlicht, innen barock

Der Dom zu St. Pölten sorgt für Überraschungen: Außen schlicht romanisch, stehen Besucher im Inneren plötzlich in einer Barockkirche. Erlebenswert sind auch die Musik-Ensembles und das Museum am Dom.
Blick vom Innenhof auf den Turm des Doms zu St. Pölten
Die Ursprünge des heutigen Stiftes und damit des Doms zu St. Pölten gehen auf die Zeit um das Jahr 790 zurück. © Diözese Sankt Pölten

„So wenig sich der Beschauer nach der Außenseite dieses Domes verspricht, so überraschend ist der Eintritt in denselben, da ihm von allen Seiten Gegenstände entgegen treten, die eine besondere Aufmerksamkeit verdienen, aber wohl auch zugleich den Wunsch erregen, daß mehr Licht diese Meisterstücke erhellen möchte, das etwas sparsam den Gottestempel erhellet.“ (Beschreibung aus 1835)

Der Dom zu St. Pölten ist seit 1785 die Kathedrale der Diözese St. Pölten. Das Gebäude erscheint trotz gut erhaltenem spätromanischen Kern als Barockbauwerk und steht unter Denkmalschutz. Die Ursprünge gehen auf die Zeit um das Jahr 790 zurück. Um 1150 erbaute man eine Kirche ohne Querschiff mit Doppeltürmen, die zwischen 1267 und 1280 nach einem Brand großzügig umgebaut wurde. Doch 1512 brannte es verheerend in der ganzen Stadt, danach wurde der Nordturm abgetragen und nicht mehr aufgebaut.

Das aktuelle Aussehen des Doms entstand im 17. Jahrhundert. Nach einem Brand 1621 gestaltete man das heutige Bistumsgebäude im Frühbarock. Der Grundriss der Außenfassade besteht großteils noch von dem um 1150 erbauten Gebäude. Das Innere der Kirche wurde durch Jakob Prandtauer, Joseph Munggenast, Daniel Gran und Bartolomeo Altomonte barockisiert.

Altäre, Kelche und mehr im Museum

Das Museum am Dom wurde 1888 als Diözesanmuseum gegründet. Es befindet sich heute im ersten Stock des aufgelassenen Augustiner Chorherrenstifts St. Pölten und inkludiert auch dessen Klosterbibliothek. Der Sammlungsbestand ist sehr heterogen und umfasst neben Altären, Skulpturen und Gemälden auch eine große Anzahl an liturgischen Textilien (Paramente) sowie liturgischen Gefäßen (Kelche, Monstranzen etc.). Diese werden in der Schatz- und Paramentenkammer präsentiert. Auch die Entwurfsskizzen für die barocke Umgestaltung der heutigen Domkirche im 18. Jahrhundert sind im Besitz des Museums. Man kann sie im bischöflichen Oratorium im Rahmen von Führungen besichtigen.

Seit 2010 befindet sich auch die Kunstsammlung der Englischen Fräulein St. Pölten (Congregatio Jesu) als Dauerleihgabe im Museum. Im Zuge von Jahresausstellungen werden unterschiedlichste Themen sakraler Kunst zeitgemäß aufgearbeitet und vorgestellt. Und seit 2020 trägt das Museum den neuen Namen Museum am Dom und ist ein Ort der Kontemplation, der Begegnung und des Dialogs.

Wohlklingende Dommusik

Erwähnenswert sind auch die Musik-Ensembles, die im Dom zu St. Pölten ihre Heimat haben. Neben einem Kinder- und Schülerchor sowie einem Jugendensemble gibt es den Dommusikverein, dessen Repertoire von der Gregorianik bis zur Moderne reicht. Weiters singt der Domchor klassische Messordinarien und außerdem A-cappella-Musik aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert sowie zeitgenössische Kirchenmusik. Die rund 20 Mitglieder der Domkantorei St. Pölten beschäftigen sich vorwiegend mit Alter Musik bis 1760. Die Mitglieder der Choralschola sind Studenten der Theologischen Hochschule St. Pölten und widmen sich Gregorianischen Chorälen. Das Solistenensemble setzt sich aus Solisten des Domchors und der Domkantorei zusammen. Zum Repertoire zählt vorwiegend solistische Kirchenmusik aus dem 17. Jahrhundert. Das Domorchester mit seinen rund 25 Mitgliedern setzt sich aus Musiklehrern der Musikschule, Studenten der Musikhochschule Wien sowie Studenten unterschiedlicher Konservatorien zusammen.

5 Dinge, die man gesehen haben muss
  • den barocken Innenraum
  • den prunkvollen Hochaltar von Jakob Prandtauer
  • die Rosenkranzkapelle
  • das Dommuseum mit Jahresausstellungen
  • die Konzerte im Dom zu St. Pölten
Facts and Figures Dom zu St. Pölten
  • Um 1150 wurde eine dreischiffige, querschifflose Kirche mit Doppeltürmen als Westwerk erbaut. Diese baute man schon zwischen 1267 und 1280 nach einem Brand großzügig um.
  • 1512 brannte es verheerend in der ganzen Stadt, danach wurde der Nordturm abgetragen und nicht mehr aufgebaut.
  • Nach einem Brand 1621 gestaltete man das heutige Bistumsgebäude im Frühbarock. Den letzten Höhepunkt in der Baugeschichte erlebte das damalige Kloster unter Propst Johann Michel Führer.
  • Das Innere der Kirche wurde durch Jakob Prandtauer, Joseph Munggenast, Daniel Gran und Bartolomeo Altomonte barockisiert.
Aktuelles Programm:
Dom zu St. Pölten
3100 St. Pölten
Domplatz 1
02742/35 34 02
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