Das Riesenrad im Prater und die Wiener Kanalisation, Orson Welles und die eindringliche Zithermusik von Anton Karas: Der Filmklassiker „Der dritte Mann“ zeigt ein Wien, wie es bis dahin nicht auf der Leinwand zu sehen war. Der Film basiert auf einem Drehbuch des englischen Romanciers Graham Greene. Carol Reed hat die Geschichte des Schmugglers Harry Lime – verkörpert von Orson Welles – inszeniert. Es ist ein Spiel des Versteckens im Wien der Nachkriegszeit. Damals litt die Stadt noch schwer unter den Schäden des Krieges. Reed zeigt die dunklen Seiten, die Kriegsruinen und die Kanalisation, aber auch die pittoresken Gassen der Innenstadt und Wiener Wahrzeichen wie das Riesenrad.
Cholerakanäle, Schmuggler und Spione
Bis heute hat „Der dritte Mann“ nichts von seiner Faszination verloren. Bei der „3. Mann Tour – Kanal“ geht es über die Original-Filmtreppe hinunter in einen der ältesten Teile der Wiener Kanalisation. Die Cholerakanäle wurden in den 1830er-Jahren errichtet und sind bis heute nahezu unverändert. Die Besucher tauchen mittels modernster Projektions- und Lichttechnik in die Welt der Kanalarbeiter, Filmagenten, Schmuggler und Spione ein. Eine einmalige „unterirdische Aussicht“ auf den Wienfluss bildet den Abschluss der Führung. Der Fluss verschwindet unter dem Naschmarkt in einem gewaltigen Gewölbe, das mit Scheinwerfern eindrucksvoll in Szene gesetzt wird.
- die „3. Mann Tour“
- das „Dritte Mann Museum“
- den Wiener Zentralfriedhof
- das Riesenrad im Prater
- das Palais Pallavicini am Josefsplatz (Limes Wohnhaus)
- „Der dritte Mann“ ist ein in Schwarzweiß gedrehter britischer Film noir von Carol Reed, erschienen im Jahr 1949. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Graham Greene. Hauptfigur ist der amerikanische Autor Holly Martins (Joseph Cotten). Er reist wegen eines Jobangebots seines Freundes Harry Lime (Orson Welles) in das Wien der Nachkriegszeit. Dort wird er in kriminelle Machenschaften hineingezogen.
- Zur Bekanntheit des Films trug unter anderem das von Anton Karas auf der Zither gespielte Harry-Lime-Thema bei. Außerdem die expressionistischen Kameraperspektiven und die finale Verfolgungsjagd durch die Wiener Kanalisation.
- Orson Welles war nur zwei Wochen anwesend. In vielen Szenen standen Doubles vor der Kamera.
- Gedreht wurde unter anderem auf dem Wiener Zentralfriedhof, in der Wiener Kanalisation und an diversen Orten im 1. Bezirk. Etwa am Josefsplatz im Palais Pallavicini (Limes Wohnhaus), dem historischen Platz Am Hof und am Hohen Markt. Weitere Schauplätze sind die Judengasse, die Mölker Bastei, die Kirchen Maria am Gestade und St. Ruprecht sowie die Reichsbrücke über die Donau.
- In Wien gibt es neben einem „Dritte Mann Museum“ eine Reihe von Führungen zu den Drehorten in der Altstadt und in der Kanalisation. Diese werden teils von der Stadt Wien, teils von privaten Initiativen angeboten.
- Das Burgkino zeigt seit vielen Jahren mindestens drei Mal wöchentlich den Film „The Third Man“ in englischer Originalfassung.