Sechs Millionen Quadratmeter umfasst der Prater – ein einzigartiger Stadtpark, der nur drei Kilometer Luftlinie vom Stephansdom entfernt ist. Ausgedehnte Wiesen und Wälder sowie Gewässer bieten die ideale Umgebung für entspannende Spaziergänge, kleine Wanderungen, Jogging-, Rad- und Skating-Touren sowie vieles mehr. Kinderspielplätze gibt es natürlich auch.
Der Grüne Prater wurde 1766 von Joseph II. für alle Bürger als Erholungsgebiet geöffnet. Die erste schriftliche Erwähnung geht auf eine Urkunde aus dem Jahr 1162 zurück. Bereits in diesem Schriftstück fand sich der für die Namensgebung bestimmende Begriff „pratum“, das lateinische Wort für Wiese.
Die Prater Hauptallee entstand schon im Jahr 1538 und ist heute ein Freizeitparadies zum Laufen, Radfahren oder Reiten. Ihre Kastanienbäume hinterlassen besonders zur Blütezeit Ende April mit vielen weißen Blüten einen bleibenden Eindruck. Die Allee ist rund 4,5 Kilometer lang, beherbergt 2.600 Bäume, beginnt am Praterstern und endet beim Lusthaus.
Außerdem ist sie Startpunkt des Stadtwanderwegs 9, der auf einer 13 Kilometer langen Route durch das riesige Erholungsgebiet führt. Zu den Stationen zählen die Rustenschacher- und die Stadionallee, die Wasserwiese, das Lusthaus, das Krebsenwasser, das Obere Heustadlwasser und die Liliputbahn. Letztere eignet sich wunderbar für eine entspannte Rundfahrt. Mit vier Stationen und einer Fahrtzeit von etwa 20 Minuten führt sie vom Riesenrad vorbei an Wurstelprater, Schweizerhaus und Luftburg weiter durch den Auwald Richtung Stadion.
Jesuitenwiese und Heustadlwasser
Der Grüne Prater zeichnet sich vor allem durch seinen alten Baumbestand aus und beherbergt einige Baumriesen, die mehr als 200 Jahre alt sind. Zudem gibt es größere Wiesenflächen wie die Jesuitenwiese, die Kaiserwiese vor dem Riesenrad oder die Grafenwiese. Viele davon werden nur ein bis zwei Mal im Jahr gemäht, um den Lebensraum von seltenen Tieren und Pflanzen zu sichern.
Außer dem künstlich angelegten Konstantinteich neben der Zirkuswiese sind die Gewässer des Unteren Praters Reste ehemaliger Donauarme. Diese wurden mit der Donauregulierung im 19. Jahrhundert vom Hauptstrom abgeschnitten. Aufgrund dessen entwickelten sich das Heustadlwasser, das Lusthauswasser, das Mauthnerwasser sowie das Krebsenwasser von fließenden zu stehenden Gewässern.
Spiel- und Sportplätze
Im Prater gibt es Spiel- und Sportplätze mit einer Fläche von mehr als 127.000 Quadratmetern:
- Kinderspielplätze mit Wippen, Wasserspielanlagen, Spielhäusern, Schaukeln, Sandkisten, Rutschen und vielem mehr
- Ballspielplätze für Fußball, Beachvolleyball und Tischtennis
- Skatepark
- Slackline-Anlage
- Disc-Golf-Anlagen
- Fitnessgeräte
- Rodelhügel im Winter
- Loipen und Joggingpfade
Der Prater ist Heimat von Hunderten Tierarten. Die stillgelegten Gewässer sind vor allem bei Wasservögeln beliebt: Dort nehmen Mandarin- und Stockenten gerne ein Wasserbad. Neben Elstern, Eichelhähern, Meisen, Buchfinken, Kleibern, Zaunkönigen, Rotkehlchen, Staren, Spechten, Spatzen sowie Nebel- und Saatkrähen kann man mit etwas Glück einen Eisvogel oder einen Graureiher auf Beutezug entdecken.
Oft beziehen Biberfamilien eines der Naturgewässer als Quartier. Glitzernde Libellen flitzen über die Wasseroberfläche. Unter der Wasseroberfläche nützen verschiedene Fische die ehemaligen Flussarme als Lebensraum. Zudem sind mit einem geschulten Auge Lurche, Schildkröten, Kröten und Frösche aufzuspüren. Molche, Eidechsen, Schlangen, Rehe, Feldhasen, Füchse und Marder sind ebenfalls Teil der artenreichen Tierwelt des Wiener Praters. Neu hinzugekommen sind Waschbären sowie die oftmals „ausgewilderten” Rotwangenschildkröten.
- die 4,5 Kilometer lange Prater Hauptallee
- das Lusthaus am Ende der Allee
- die Liliputbahn
- das Heustadl- und das Krebsenwasser
- die Jesuitenwiese mit dem größten Spielplatz Wiens
- König Ferdinand I. ließ 1537 das habsburgische Jagdgebiet durch eine lange Allee erschließen, die von dessen Eingang im Bereich des heutigen Pratersterns zum späteren Lusthaus führte. Maximilian II. hegte besonderes Interesse für den Prater: Um 1555 ließ er am Ende der Hauptallee das Grüne Lusthaus erbauen.
- Im Jahr 1766 wurde der bis dahin nur ausgewählten Personenkreisen zugängliche Prater für Besucher aus allen Gesellschaftsschichten geöffnet.
- 1780/1781 ließ Joseph II. den Eingang zum Prater neu gestalten. Die Praterbrücke wurde abgerissen, der Fugbach zugeschüttet und ein riesiger Platz angelegt, der später sogenannte Praterstern. Damit war der Prater rund um die Uhr zugänglich.
- Im Revolutionsjahr 1848 wurde im Prater gekämpft. Am 23. August 1848 schlug die Wiener Nationalgarde eine Arbeiterdemonstration in der sogenannten Praterschlacht nieder.
- 1895 nahm im Kaiserpark das Vergnügungsetablissement „Venedig in Wien“ den Betrieb auf, in dessen Mitte 1897 das Riesenrad errichtet wurde und in dem bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs Jahr für Jahr neue Attraktionen das Besucherinteresse wach hielten.
- 1963 wurde im Volksprater ein Platz nach dem legendären Praterunternehmer Basilio Calafati benannt. In den Jahren 1986 bis 1988 wurde, beim Calafattiplatz beginnend, eine Neugestaltung des Volkspraters vorgenommen. 2008 erfolgte eine Neugestaltung des Eingangsbereichs. Im selben Jahr war das Praterstadion Hauptspielstätte der Fußball-Europameisterschaft.
- 2013 bezog die Wirtschaftsuniversität ihren neuen Campus am ehemaligen Weltausstellungsgelände.