Eine Natur- und Kulturlandschaft mit einer Fläche von 2.450 Hektar bietet der Lainzer Tiergarten – mit einer Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Bei einer Wanderung kann man leicht Wildschweine, Hirsche oder Rehe sichten, aber auch Spechte, Salamander und Fledermäuse beobachten. Sechs Waldspielplätze laden zum Austoben ein, Lagerwiesen für Picknicks gibt es mehr als genug, ebenso ein beschildertes Wanderwegenetz mit Sitzmöglichkeiten und Aussichtspunkten sowie mehrere Laufstrecken.
Der Lainzer Tiergarten ist komplett von einer Mauer umgeben. Eingänge gibt es gleich mehrere: Das Pulverstampftor bei der Auhofbrücke, das Nikolaitor bei der Bräuhausbrücke, das St. Veiter Tor am Ende des Hanschwegs, das Lainzer Tor am Ende der Hermesstraße, das Gütenbachtor in der Gütenbachstraße und das Laaber Tor in der Tiergartenstraße.
Im Infozentrum beim Lainzer Tor ist die Dauerausstellung „Biosphärenpark Wienerwald“ zu sehen. Weiters informieren ein Wald- und ein Naturlehrpfad über den Lebensraum Wienerwald, den Lainzer Tiergarten, seine Geschichte und seine Pflanzen- und Tierwelt. Außerdem gibt es Führungen und Exkursionen zu verschiedenen Themen wie Wildkräuter, Fledermäuse und Vogelstimmen. Das Infozentrum ist auch der Startpunkt für den 2014 eröffneten Naturerlebnispfad Hermesvillapark. Thema sind die Besonderheiten verschiedener Pflanzen und Tiere des Wienerwaldes und die Geschichte der Hermesvilla. Länge: circa 2,5 Kilometer, Gehzeit: circa 45 Minuten. Es gibt auch einen Naturerlebnispfad beim Nikolaitor. Hier erfährt man Wissenswertes über den Lainzer Tiergarten, seine Geschichte und seine Fauna und Flora. Länge: circa 3,5 Kilometer, Gehzeit: circa 1,5 Stunden.
Die Hermesvilla wurde Kaiserin Elisabeth von Kaiser Franz Joseph I. 1886 geschenkt. Sie hatte hier auch einen Reitschule. Bis auf die Hermesvilla ist das Gebiet weitgehend unbebaut, die Straßen und Wege sind teilweise unasphaltiert. Es stehen relativ wenige sanitäre Einrichtungen zur Verfügung.
- die Aussichtswarte
- die Hermesvilla
- die Nikolaikapelle
- die Waldspielplätze und Naturerlebnispfade
- die Gasthäuser und Restaurants, etwa das Café Restaurant Labstelle, das Rasthaus Hirschgstemm und das Rohrhaus
- Zur Zeit Kaiser Karls VI. beschreibt eine zeitgenössische Publikation den Tiergarten als „vornehmsten Wildpark Europas“.
- Die Umfassungsmauer des Lainzer Tiergartens ist zirka 22 Kilometer lang.
- Auf Befehl von Joseph II. wurde die Errichtung der Tiergartenmauer dem Maurer Philipp Schlucker übertragen. Obwohl er die Mauer zwischen 1782 und 1787 planmäßig fertigstellte, wurde er von der unterlegenen Konkurrenz diskreditiert. Davon leiten manche im Raum Wien den Ausspruch „Armer Schlucker“ ab. Ein Teil der originalen Schlucker-Mauer ist direkt neben dem Pulverstampftor erhalten geblieben.
- Von den vielen Jagden, die der Hof im Lainzer Tiergaren veranstaltete, war jene vom 5. Oktober 1814 am aufwendigsten. Die letzte Hofjagd auf Schwarzwild fand am 9. Dezember 1908 statt.
- 1945-1955 wurde der Forst- und Wildbestand durch die sowjetische Besatzung stark dezimiert.
- 1882–1886 ließ Franz Joseph I. im stadtnäheren, östlichen Teil des Tiergartens die Hermesvilla als Refugium für Kaiserin Elisabeth errichten.
- Seit 1928 gibt es im Park Heckrinder, die einen Versuch zur Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen darstellen.