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9. Mai 2024
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Rudi Obauer, © Michael Reidinger

Obauer

98
Werfen - 5450 Werfen
T.: 43-6468-52 12-0
ok@obauer.com
www.obauer.com
Küchenzeiten: 12–13.30, 18.30–21
Inhaber: Karl und Rudolf Obauer
Küchenchef: Rudolf Obauer
Sommelier: Maximilian Zankl
Sitzplätze: 65
Übernachtung
Kreditkarten: Amex, Diners, Mastercard, Visa, Hobex, Maestro
Seit einiger Zeit stehen sie wieder auf der Karte, die Obauer-Klassiker, mit denen das Restaurant schon vor Jahrzehnten Berühmtheit erlangt hat und die auch heute noch erfrischend aktuell, weil eben zeitlos sind. Der Forellenstrudel mit Champignons und Veltlinersauce ist so ein Stück Werfener Zeitgeschichte. Man studiert ihn immer wieder gerne, den Crunch, die seelenwärmende Buttrigkeit, das sanfte Aroma nach Waldboden und die Ahnung von frischem Quellwasser sowie die milde Säure. Der Steinbutt mit Gänseleber und Steinpilzen ist ein weiterer Evergreen, ein Gericht aus der Zeit, als mehr über Geschmack und weniger über Zutaten und Distanzen geredet wurde als heute. Es gibt auch Neues: ein wie ein Pulled Pork angerichtetes Kitz (vorher lange gekocht), darüber eine dünne Scheibe roher Kohlrabi, etwas Zitrone, ein paar Tropfen Öl, etwas Foie gras für den luxuriösen Appeal, das war einer der Publikumshits im Vorjahr. Artischocken
mit getrocknetem Kohlblatt dienen als Beispiel, dass den Brüdern Karl und Rudi die vegane Küche mit solcher Leichtigkeit und Güte von der Hand geht wie anderen das Wiener Schnitzel (das gibt es bei Obauers nur zu Mittag, es wird immer noch sehr gerne gegessen). Ein anderer Klassiker muss sein, wenn er hie und da auf der Karte steht: Kutteln in einer angenehm scharfen Suppe, darin Zander und Muscheln. Die Wachtel, gefüllt mit Brennnesseln, ist pralles Essvergnügen, das Werfener Lamm, gebraten, dazu eine kleine Niere und hausgemachte Lammwurst, wird kongenial begleitet von Gerste und der Frucht und Säure reifer Tomaten. Alpine Küche, internationale Küche? Eine Diskussion, die man hier nicht führen muss. Zu den Stammgästen der Obauers zählte jahrzehntelang ein in urbanen Zirkeln oft unterschätzter Moderator und Autor, der unlängst verstorbene Sepp Forcher: Einen besseren Beweis für die Bodenständigkeit dieses Restaurants kann man nicht erbringen. Erwähnt werden müssen allerdings die stets gut balancierten und nie zu süßen Desserts (Gewürzzwetschke mit weißer Schokolademousse!), der ausnehmend gute und perfekt gebriefte Service unter der Leitung von Berthold Obauer sowie der erfreuliche frische Wind, den der neue Sommelier Maximilian Zankl nach Werfen gebracht hat.