Morgens ein Brötchen, mittags ein Stück Kuchen, abends ein Teller Nudeln: So kennen und lieben die meisten von uns Weizenerzeugnisse. Leider haben die
verarbeiteten Getreidekörner keinen besonders guten Ruf. Sie sollen dick und krank machen. Ganz anders sieht das bei den jungen, knallgrünen Trieben der Weizenpflanze aus. Weizengras soll unter anderem entzündungshemmend, entgiftend und verjüngend wirken, das Immunsystem stärken und bei Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Bluthochdruck oder Diabetes helfen.
Die häufig kolportierten Kennzahlen der Befürworter: 60 mal mehr Vitamin C als Orangen, 50 mal mehr Vitamin E und 5 mal mehr Eisen als Spinat, 30 mal mehr Vitamin B1 als Kuhmilch. Klingt eindeutig nach Superfood. Doch einige Experten sind kritisch, weil es keine offizielle Weizengras-Nährwerttabelle gibt und die Angaben stark voneinander abweichen. Zudem hängt die Menge der im Weizengras enthaltenen Vitalstoffe stark von der Qualität und der Art des Produkts ab – von den frischen Halmen über verarbeitetes Pulver bis hin zu Tabletten.
Über die Menge lässt sich streiten, nicht aber über das grundsätzliche Vorhandensein gesundheitsfördernder Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Weizengras enthält nicht nur Zink, Eisen, Selen, Provitamin A, Vitamin B, C, D, E und K, sondern ist vor allem auch reich an Chlorophyll. Das Blattgrün zählt zu den
beliebtesten Anti-Aging-Wirkstoffen. Laut Studien beeinflusst es die Blutbildung, bekämpft Bakterien und sogar Krebs.
Während es eine Vielzahl an Chlorophyll-Studien gibt, interessiert sich die Wissenschaft erst seit relativ kurzer Zeit für Weizengras. Beweise für dessen
Wirkung gibt es daher noch wenige. Dennoch konnte bisher belegt werden, dass Weizengras …
- die Beschwerden einer chronisch-entzündlichen Dickdarmentzündung (ulzerative Colitis) deutlich lindern kann und
- bei einer Chemotherapie gegen Krebs schwerwiegende Nebenwirkungen verhindern hilft
Weizengras kann zu einer gesunden Ernährung beitragen. Im Gegensatz zu Getreidekörnern enthält es keine Gluten, dafür viele Vitalstoffe und das „grüne
Sonnenlicht“ Chlorophyll. Bei Pulvern und Tabletten sollten Konsumenten allerdings darauf achten, dass das Weizengras biologisch angebaut, nicht erhitzt und
kontrolliert wurde (Bio-Siegel). Füll-, Zusatz- oder Süßstoffe sollte das Produkt keinesfalls enthalten.