Zugegeben, etwas kalt ist es noch. Das hält den Gärtner aus Leidenschaft allerdings nicht davon ab, bereits die Ärmel hochzukrempeln und die Gartenhandschuhe überzuziehen. Während Flora und Fauna sich teils noch im Winterschlaf befinden, lässt sich Gemüse perfekt vorziehen. So hat man, wenn der Frühling Einzug hält, bereits große Gemüsepflänzchen, die einfacher Wurzeln schlagen. Paprika und Chili haben eine besonders lange Keimdauer. Daher pflanzt man sie zu Anfang des Monats im Haus. Gegen Ende hin dürfen auch schon Tomatensamen in die Erde.
Damit auch draußen alles optimal wächst und gedeiht, sollte man Dünger und Kompost im Garten ausbringen. Dadurch versorgt man die Pflanzen optimal mit Nährstoffen. Um eine gute Ernte zu bekommen, muss man alle Beerensträucher zurückschneiden. Dazu zählen beispielsweise Heidel-, Johannis- und Stachelbeere. Im Zuge dessen sollte man auch Obstbäumen eine neue Frisur verpassen. Besonderes Augenmerk gilt der Krone der Feigenbäume. Sie muss jährlich gelichtet werden, da der Baum sonst kaum Früchte trägt.
Des Weiteren braucht jetzt die schönste Blume der Welt einen gärtnerischen Beauty Day. Als Faustregel gilt: Egal ob Beet-, Edel oder Strauchrosen – je stärker der Wuchs, desto weniger schneidet man zurück. Dabei setzt man die Gartenschere immer einen halben Zentimeter über einem Auge oder einem Seitentrieb der Rose an.
Sobald der April Einzug hält, beginnt die Natur wieder zu sprießen und das erste zarte Grün zeigt sich an den Baumknospen. Da lassen sich Hobby-Gärtner nicht lange bitten: Spaten, Unkrautscherer und Gartenkralle in die Hand und auf geht’s! Das ist auch gut so. Denn obwohl das Wetter im April launisch sein kann, ist es laut Gartenkalender der ideale Zeitpunkt, um weitere Schritte zu setzen.
Schritt 1 lautet: Rasen vertikutieren. Dabei wird der Boden mithilfe eines mechanischen oder elektrischen Vertikutierers aufgelockert. Mulch, Moos, Verfilzungen und altes Schnittgut werden entfernt und der Boden mit Sauerstoff versorgt. Mindestens einmal, am besten das zweite Mal im Herbst, sollte man dem Rasen zu Leibe rücken. Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen gut gedüngt sein. Die Zeit dafür ist gekommen, sobald sich die ersten Blüten der sonnengelben Narzissen öffnen. Daneben verwandeln Tulpen, Hyazinthen und Anemonen den Garten in ein farbenfrohes Kaleidoskop. Mit ihnen kann man bereits die ersten Blumenkästen besetzen.
An den Kragen geht es nicht nur der Wiese. Weichholzige Pflanzen wie Pappel, Linden und Weiden sowie fast alle Nadelbäume werden geschnitten. Ein Rückschnitt der inneren Baumkrone im Frühjahr führt dazu, dass der Baum besser mit Sauerstoff und Licht versorgt wird. Zusätzlich können Holz und Blätter schneller trocknen und Pilzbefall wird so vorgebeugt. Stehen noch keine – oder noch nicht genug – Bäume im Garten, so kann man den künftigen Schattenspendern nun ein Plätzchen suchen. Egal ob Obst-, Laub- oder Nadelbaum: Sie alle sollten ausreichend Zeit bekommen, um tiefe Wurzeln für den Sommer zu bilden. Dafür ist der frühlingshafte April besonders gut. Auch Sträucher kann man nun in die Erde setzen. Dabei ist darauf zu achten, in welcher Erde sich die jeweilige Pflanze wohlfühlt, wie viel Sonne bzw. Schatten sie verträgt und wie viel Wasser sie braucht.
Apropos Wasser: Das Großprojekt Teich sollte man bis Juni abschließen. Bei einem Folienteich eignet sich sonniges Wetter besonders zur Verlegung, da die Folie durch die Wärme einfacher auszulegen ist. Zwischen Mai und Juni gedeihen die Wasserpflanzen bestens. Und auch Poolbesitzer können ihre Oase nun wieder in Betrieb nehmen. Angefangen mit einer gründlichen Reinigung sollte man anschließend Pump- und Filtersysteme überprüfen. Dann kann man das Wasser einlassen.
Wer ein Glashaus besitzt, kann schon die ersten Untermieter einziehen lassen. Einzugsbereit sind Salate und Knollengemüse wie Rote Beete, Karotten und Rettich. Auch Kräuter kann man schon setzen. Auf der Liste des Gartenkalenders stehen Salbei und Minze für Tees sowie Rosmarin, Oregano, Dill, Koriander, Thymian und Estragon für das Würzen von Speisen.
„Schnipp, schnapp, Rasen ab!“, heißt es im Mai. Denn ein gestutzter Rasen ist nicht nur schön, er wächst auch besser. Rund drei Wochen nach dem Vertikutieren kann man das Gras wieder mähen. Die Länge sollte dabei vier bis fünf Zentimeter betragen. Kürzer kann es zu braunen Flecken führen, da die Halme dann austrocknen. Auch wenn man keinen englischen Rasen hat und eher eine bunte Wildblumenwiese bevorzugt, sollte Unkraut bekämpft werden. Vor allem Brennnessel, Quecke und Essigbäume sollte man schnellstens vernichten, da sie sonst schnell Überhand nehmen können.
Damit man es sich so richtig gemütlich machen kann, wird nicht nur die Grünfläche gereinigt, sondern auch die Terrasse. Wie sagt man so schön: „Alles neu macht der Mai.“ Da passt es, dass auf der To-Do-Liste ein ausgedehnter Frühjahrsputz steht. Nun folgen schrubben, putzen, schleifen und malen. Neben einer blitzblank geputzten Terrasse sollten die Gartenmöbel gut gepflegt sein. In Schuss bringt man die Möbelstücke mit Wetterschutzfarben, Lasur oder Holzöl. Dem Zaun verpasst man am besten auch gleich einen neuen Anstrich.
Wichtig: „April, April, der weiß nicht, was er will“ sagt man aus gutem Grund. Mal scheint die Sonne und man meint schon die ersten Frühlingsboten zu sehen, schon kommt eine kurze, aber gewaltige Frostwelle. Deswegen sollte man die Gartenmöbel und den Zaun erst im Mai streichen, wenn die Mindesttemperatur über 15 Grad liegt. Ansonsten kann die chemische Reaktion nicht stattfinden. Dadurch würde die Farbe nicht halten.
Auch Gemüse oder Obst vor den Eisheiligen zu setzen, endet meist fatal. Die zarten Pflänzchen erfrieren, wenn die kalte Sophie vorbeischaut. Nach dem letzten Frost können Blumen und Gemüse sorglos eingesetzt werden. Auch im Gewächshaus kommen nun andere Pflänzchen hinzu. Dazu gehört alles, was in einem guten Salat gehört: Gurken, Tomaten, Erbsen, Endivien und Paprika. Künftige Beilagen beim Barbecue, die sich im Beet dazugesellen, sind Zucchini, Kohlrabi und Karfiol. Für den Herbst darf nicht auf die Kürbisse vergessen werden. Im Kräuterbeet fehlen noch Lavendel und Zitronenmelisse. Sie eignen sich hervorragend für Duftsäckchen und helfen gegen Gelsen. Damit die Bestäubung klappt und man möglichst viel erntet, kann sich der nachhaltige Gärtner überlegen, Bienen zu mieten. Damit tut man nicht nur dem eigenen Garten, sondern der Umwelt generell etwas Gutes.
Weiter geht der Gartenkalender im Juni. Nach getaner Arbeit darf man sich auch mal auf der Sonnenliege oder in der Hängematte ausruhen – keine Frage! Hobby-Gärtnern hat allerdings immer Saison. So gibt es auch im Sommer und Spätsommer keine Pause. Das bedeutet: Verblühtes abzupfen und Pflanzenkrankheiten bekämpfen. Durch das Entfernen von verblühten Blumen und Blättern stellt man sicher, dass sich kein Schimmel bildet. Außerdem erreicht man dadurch bei vielen Blumen eine zweite Blüte. Überdies sollten bekannte Pflanzenkrankheiten wie Feuerbrand, Obstbaumkrebs und Mehltau schnellstmöglich unterbunden werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit kann man für die Bekämpfung Hausmittel statt Chemie-Keulen verwenden. Ein wichtiger – und umso schönerer – Punkt auf der Liste fehlt noch: Die Eröffnung der Grillsaison. Also nichts wie raus mit dem Griller aus dem Schuppen und lasset die Kohlen glühen!